Огненный ангел
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Theater- und literaturwissenschaftlicher Terminus der Inszenierung
BearbeitenHallo Огненный ангел,
in Deinem revert vom 13.04.2018 zu Thomas Chatterton (Drama) schreibst Du zur Begründung: „Die Formulierung "Regisseur X inszenierte das Drama als Oper" ist sachlich unkorrekt und kann so in keinem theaterwissenschaftlichen Text stehenbleiben. Erst wird das Drama durch einen Komponisten vertont (zu einer Oper gemacht), danach engagiert das Theater einen Regisseur, um die Oper zu inszenieren, nicht anders herum.“
Die von Dir dargelegte chronologische Reihefolge in dem Inszenierungsprozess trifft zwar vor allem im Bereich klassischer Aufführungen zu, dennoch ist Deine Aussage in dieser kategorischen Form so sachlich nicht zutreffend. Entscheidend ist die Frage, ob die Adaption oder Vertonung des ursprünglichen dramatischen Textes als Oper, Musikdrama etc. als ein eigenständiges, neues Werk entstanden ist, das nun auf die Bühne gebracht wird. Vor allem in neueren Theaterinszenierungen eines Schauspiels oder Dramas in musikalischer Form ist es bei verschiedenen Produktionen oder Aufführungen ebenso Praxis, dass der Regisseur für eine Aufführung vorab feststeht und die Vertonung, teilweise als Auftragsarbeit, nach seinen Vorgaben oder unter seinem Einfluss bzw. seiner Beteiligung durch den Komponisten gestaltet wird. In der literatur- oder theaterwissenschaftlichen Terminologie ist die obige Aussage daher nicht grundsätzlich sachlich unkorrekt, sondern durchaus möglich oder üblich - entscheidend ist der jeweilige Einzelfall. Vgl. dazu beispielsweise auch die Beiträge von Erika Fischer-Lichte zu Inszenierung und Theatralität.
Im Hinblick auf den Artikel zu Jahnns Tragödie würde ich Dir mit Deiner Änderung der Formulierung mittlerweile indes recht geben; als Anglist habe ich mich bislang ausschließlich auf dem Hinergrund der realen Person des englischen Dichters Thomas Chatterton mit Jahnns dramatischem Text beschäftigt; wie es scheint (ich bin allerdings kein Musikwissenschaftler), ist Pintschers Oper jedoch als eigensätndiges Werk autonom auf der Grundlage von Jahnns Tragödie entstanden; demnach wäre Deine Korrektur hier zutreffend. In diesem Falle fände ich es freilich ebenso wie Du sinnvoll, wenn Pintschers Oper in einem gesonderten Artikel unter eigenem Lemma eingehender behandelt würde und nicht exkurshaft in dem Artikel zu Jahnns Schauspiel. Grüße --WeiteHorizonte (Diskussion) 15:35, 14. Apr. 2018 (CEST)
- Hallo WeiteHorizonte,
der fundamentale Unterschied hier ist der zwischen einem Schauspiel mit Musik, für das Komponisten nach mehr oder weniger strikten Vorgaben Musik beisteuern (im 19. Jahrhundert z. B. war das gang und gäbe, sodass viele Schauspielhäuser damals mit Orchestergräben kleineren oder größeren Ausmaßes ausgestattet waren; die neueren Theaterinszenierungen haben da also nichts erfunden) und Oper auf der Grundlage eines literarischen Werkes. Eine Oper ist grundsätzlich ein eigenständiges Werk, selbst wenn der Text der literarischen Vorlage komplett oder nur minimal gekürzt vertont wird (Literaturoper). Zum einen enthält eine Oper durch das Zusammenspiel zwischen Text und Musik eine zusätzliche Bedeutungsebene, die Musik hat eigene strukturelle und dramaturgische Gesetze. Zudem verwandeln sich die im Schauspiel gesprochenen Rollen in Gesangspartien, für die man ausgebildete Sänger bestimmten Stimmtyps benötigt (einzelne Sprech- oder auch Tanzrollen ändern daran im Prinzip wenig). Das gesungene Wort ist in aller Regel länger als das gesprochene, sodass man um Kürzungen selten herumkommt. Bei Matthias Pintschers Werk haben wir es ganz eindeutig mit einer Oper zu tun, zudem er ja den Text eigens und unter Zuhilfeziehung eines professionellen Librettisten für die Opernbühne eingerichtet hat. Auch der Auftraggeber (die Sächsische Staatsoper und nicht das Sächsische Staatsschauspiel, wohlgemerkt) sollten einen aufhorchen lassen. Ich stimme Dir zu, dass Matthias Pintschers Oper eigentlich einen eigenen Eintrag verdient hätte. Das Problem ist nur, dass ich von Pintschers Oper weder eine Aufnhame noch Noten noch sonstiges Material wie etwa Programmhefte zur Dresdner oder Wiener Produktion habe, daher also noch nicht mal eine Inhaltsangabe verfassen kann. Eine Studienpartitur des Werkes ist beim Bärenreiter-Verlag erhältlich, aber der Preis hat mich bisher vom Erwerb abgehalten. Von daher habe ich im Eintrag zu Jahnns Drama auf der Grundlage schon vorhandenen Materials einfach einen geringfügig ergänzten eigenen Abschnitt über die Oper eingefügt, die ja im weiteren Sinne unter Rezeptionsgeschichte fällt. 22:14, 14. Apr. 2018 (CEST)
Hallo Огненный ангел, nach Deiner Änderung in diesem Artikel werden Fehler in den Einzelnachweisen angezeigt (ganz unten). Bitte schau Dir das mal an. Gruß --tsor (Diskussion) 18:02, 2. Dez. 2019 (CET)
- Hallo Tsor,
Du meinst wohl einen der Verweise auf Markus Schnöbel. Ich habe da an den Einzelnachweisen nichts, aber auch gar nichts geändert. Meine Änderungen betrafen die Zeichensetzung (fehlende Bindestriche) und die Eliminierung des unsäglichen Wortes "schlussendlich" und dessen Ersetzung durch elegantere Wörter. Kann es sein, dass da jemand Anderes schon zuvor sich daran zu schaffen gemacht hatte? Огненный ангел (Diskussion) 20:50, 2. Dez. 2019 (CET)
Konjunktiv I und II
BearbeitenHallo User, mit dem für mich nicht lesbaren Namen, ich sah deine Begründung [1] und wusste sofort, das ist meine Gelegenheit zu Besserwisserei. Spaß beiseite. Grundsätzlich stimmt deine Aussage. Meines Wissens gibt es ein Aber: Wenn der Konjunktiv I gleichlautend mit dem Indikativ ist, verwendet man den Konjunktiv II. In dem oben verlinkten Fall müsste Konjunktiv II richtig gewesen sein. Korrigier mich bitte, wenn ich Quatsch erzähle. Gruß Koenraad 10:28, 3. Feb. 2021 (CET)
- Hallo. Ja, stimmt, der journalistische Usus ist heutzutage tatsächlich der, dass man auf den Konjunktiv II ausweicht. Ist aber trotzdem nicht richtig. Die literarische Norm ist es jedenfalls meines Wissens nicht. Огненный ангел (Diskussion) 13:27, 3. Feb. 2021 (CET)
- O, bei den Nachrichten im Radio höre ich meistens den Indikativ. Allerdings muss ich gestehen, dass ich den Konjunktiv II von "sägen" nur widerwillig verwendete..., ähm verwenden würde. Koenraad 13:44, 3. Feb. 2021 (CET)
- Beziehungsweise den Konjunktiv I (im Radio). Das Blöde ist nur, dass es im Deutschen nur ein einziges Verb gibt, bei dem Indikativ Präsens und Konjunktiv I im Plural unterschiedliche Formen aufweisen, nämlich das Verb "sein". Bei schwachen Verben wie "sägen" gibt es auch einen hundertprozentigen Synkretismus zwischen den Formen des Präteritums und des Konjunktivs II, weswegen heute die allermeisten da auf den meines Wissens bisher nicht grammatikalisierten sog. Konjunktiv III ("mit "würde", aber ohne Würde", von mir auch "Krückstockkonjunktiv" genannt) ausweichen. Ich brauche des Konjunktivs I und II liebend gerne, aber jeweils da, wo sie hingehören. Огненный ангел (Diskussion) 16:16, 3. Feb. 2021 (CET)
- Ich will auch mal klugscheißern: Koenraad hat recht, wenn Konjunktiv I und Indikativ gleich lauten, wird in der indirekten Rede der Konjunktiv II verwendet. Das ist keine journalistische Gepflogenheit oder literarische Norm, sondern eine schlichte Grammatik-Regel, weiß sogar die Wikipedia. Grüße --Kpisimon (Diskussion) 19:12, 3. Feb. 2021 (CET)
- Beziehungsweise den Konjunktiv I (im Radio). Das Blöde ist nur, dass es im Deutschen nur ein einziges Verb gibt, bei dem Indikativ Präsens und Konjunktiv I im Plural unterschiedliche Formen aufweisen, nämlich das Verb "sein". Bei schwachen Verben wie "sägen" gibt es auch einen hundertprozentigen Synkretismus zwischen den Formen des Präteritums und des Konjunktivs II, weswegen heute die allermeisten da auf den meines Wissens bisher nicht grammatikalisierten sog. Konjunktiv III ("mit "würde", aber ohne Würde", von mir auch "Krückstockkonjunktiv" genannt) ausweichen. Ich brauche des Konjunktivs I und II liebend gerne, aber jeweils da, wo sie hingehören. Огненный ангел (Diskussion) 16:16, 3. Feb. 2021 (CET)
- O, bei den Nachrichten im Radio höre ich meistens den Indikativ. Allerdings muss ich gestehen, dass ich den Konjunktiv II von "sägen" nur widerwillig verwendete..., ähm verwenden würde. Koenraad 13:44, 3. Feb. 2021 (CET)
Hallo Огненный ангел,
Deine Änderungen im Artikel James A. Garfield haben mehr verschlechtert als verbessert, ich habe sie daher zurückgesetzt. Was die "Lungenentzündung ähnliche Krankheit" betrifft, hast Du natürlich recht, dass das eine scheußliche Übersetzung von pneumonia-like illness ist. Da es nicht als wörtliches Zitat gekennzeichnet ist, denke ich, dass "Lungenkrankheit" als Übersetzung reicht - wenn man ohne hin nicht genau weiß, welche Krankheit es war, ist eine einfache Formulierung meines Erachtens eleganter. -- Perrak (Disk) 21:29, 8. Jun. 2022 (CEST)