Berg-Kuhschelle
Die Berg-Kuhschelle (Pulsatilla montana), auch Berg-Küchenschelle genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kuhschellen (Pulsatilla) innerhalb der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae).
Berg-Kuhschelle | ||||||||||||
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Berg-Kuhschelle (Pulsatilla montana) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pulsatilla montana | ||||||||||||
(Hoppe) Rchb. |
Beschreibung
BearbeitenVegetative Merkmale
BearbeitenDie Berg-Kuhschelle ist eine behaarte, mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 20 Zentimetern erreicht. Der Stängel ist aufrecht.
Die Grundblätter erscheinen erst während der Blütezeit und sterben im Herbst ab. Sie sind langgestielt, gefiedert und besitzen fiederteilige Abschnitte sowie schmale, zugespitzte, behaarte Zipfel; diese sind schmaler als bei Hallers Küchenschelle (Pulsatilla halleri). Die Blätter haben keinen seidigen Glanz.
Generative Merkmale
BearbeitenDie Blütezeit reicht von April bis Mai. Die Hochblatthülle weist verwachsene, tief zerschlitzte, linealische Zipfel auf und ist stark behaart.
Die zwittrigen Blüten sind endständig und nickend. Die meist sechs Blütenhüllblätter sind schwarz- bis dunkelblauviolett gefärbt, 20 bis 30 Millimeter lang und außen zottig behaart.
Die Früchtchen sind rauhaarig. Die Griffel sind bis zu 30 Millimeter lang und abstehend behaart.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16.
Vorkommen
BearbeitenDas Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die Alpen (Südwestalpen, Wallis, Vintschgau und Südalpen), die Karpaten und den Balkan. Pulsatilla montana kommt vom Tal bis in Höhenlagen von 2000 Metern auf kalkhaltigen Böden in sehr trockenen Lagen vor.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 1+ (trocken), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 3+ (unter-montan und ober-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 5 (kontinental).[1]
Systematik
BearbeitenDie Erstbeschreibung erfolgte 1826 unter dem Namen (Basionym) Anemone montana durch David Heinrich Hoppe in Jacob Sturm: Deutschlands Flora in Abbildungen nach der Natur mit Beschreibungen ... Abth. 1, 12, Heft 46, Tafel 4. Die Neukombination zu Pulsatilla montana (Hoppe) Rchb. wurde 1832 durch Ludwig Reichenbach in Flora Germanica Excursoria, Seite 733 veröffentlicht.[2]
Von Pulsatilla montana gibt es etwa sechs Unterarten:[2]
- Pulsatilla montana subsp. balkana (Velen.) Zamels & Paegle (Syn.: Pulsatilla balkana Velen., Pulsatilla montana subsp. australis (Heuff.) Zämelis & Paegle): Sie kommt in Bulgarien, in Rumänien und im früheren Jugoslawien vor.[3][2]
- Pulsatilla montana subsp. bulgarica Rummelspacher, kommt in Bulgarien und im früheren Jugoslawien vor.[3]
- Pulsatilla montana (Hoppe) Rchb. subsp. montana: Sie kommt in Frankreich, in der Schweiz, in Italien und im früheren Jugoslawien vor.[3]
- Pulsatilla montana subsp. jankae (F.W.Schultz) Zamels & Paegle (Syn.: Pulsatilla dacica (Rummelsp.) Tzvelev, Pulsatilla montana subsp. dacica Rummelsp.): Sie kommt nur in Rumänien und im früheren Jugoslawien vor.[3][2]
- Pulsatilla montana subsp. olympica Voliotis: Dieser Endemit kommt in Griechenland nur am Olymp vor.[3] Sie ist vielleicht ein Synonym von Pulsatilla halleri subsp. rhodopaea (Stoj. & Stef.) K.Krause.[2]
- Pulsatilla montana subsp. slaviankae Rummelspacher (Syn.: Pulsatilla slaviankae (Rummelsp.) Jordanov & Kožuharov, Pulsatilla velezensis subsp. slaviankae W.Zimm.): Sie kommt in Griechenland, in Bulgarien und im früheren Jugoslawien vor.[3][2]
In der Schweiz kommt die Hybride Bozen-Anemone Pulsatilla ×bolzanensis Murr vor. Sie ist wohl entstanden als Pulsatilla montana x Pulsatilla vernalis und kommt lokal im Wallis vor. Die Chromosomenzahl ist 2n = 16.[4]
Literatur
Bearbeiten- Gunter Steinbach (Hrsg.): Alpenblumen (Steinbachs Naturführer). Mosaik Verlag GmbH, München 1996, ISBN 3-576-10558-1.
- Jaakko Jalas, Juha Suominen (Hrsg.): Atlas Florae Europaeae. Distribution of Vascular Plants in Europe., Band 8, Nymphaeaceae to Ranunculaceae., Helsinki 1989, ISBN 951-9108-07-6, S. 92–94.
- Jörg Rummelspacher: Beitrag zur Kenntnis der Pulsatilla montana (Hoppe) Reichenbach. In: Feddes Repertorium, Band 71, 1965, Seite 1–49.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Pulsatilla montana (Hoppe) Rchb. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 29. März 2022.
- ↑ a b c d e f E. von Raab-Straube, R. Hand, E. Hörandl, E. Nardi (2014+): Ranunculaceae.: In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ a b c d e f Jaakko Jalas, Juha Suominen (Hrsg.): Atlas Florae Europaeae. Distribution of Vascular Plants in Europe., Band 8, Nymphaeaceae to Ranunculaceae., Helsinki 1989, ISBN 951-9108-07-6, S. 92–94.
- ↑ Pulsatilla ×bolzanensis Murr In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 29. März 2022.
Weblinks
Bearbeiten- Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants 1986, ISBN 3-87429-263-0.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Ranunculaceae / Pulsatilla montana Steckbrief mit Fotos bei Botanik im Bild / Flora von Österreich, Liechtenstein und Südtirol, zuletzt bearbeitet 10. März 2017.
- Datenblatt mit Foto und Verbreitung in Frankreich bei Tela Botanica.