Bremenstall

Wüstung im Gemeindegebiet der kreisfreien Stadt Fürth (Mittelfranken, Bayern)

Bremenstall (fränkisch: Brehmea-schdohl[1]) ist eine Wüstung im Gemeindegebiet der kreisfreien Stadt Fürth (Mittelfranken, Bayern).

Geographie

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Die ehemalige Einöde lag auf einer Höhe von 283 m ü. NHN am linken Ufer der Regnitz. An den Ort erinnern der Flurname Bremerstaller Wiesen,[2] seit Dezember 2019 eine Bushaltestelle Bremerstaller Wiesen auf der Vacher Straße,[3] und seit November 2020 die im selben Monat eröffnete Rednitzbrücke Bremenstaller Brücke.[4]

Geschichte

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Der Ort wurde 1446 als „Bremenstail“ erstmals urkundlich erwähnt. Bremstall ist ein Flurname, der im süddeutschen Raum des Öfteren vorkommt. Es wird damit einem Stelle bezeichnet, in der das Vieh vor den Bremsen geschützt ist. Zu dem Hof, der im 17./18. Jahrhundert mit zwei Gütern in Herboldshof im Besitz der Nürnberger Patrizierfamilie Volckamer war, gehörten ursprünglich vier Tagwerk Wiesen, drei Morgen Feld und ein Fischwasser. 1774 galt der Hof als verödet.[5]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Bremenstall ein Fischerhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Cadolzburg aus. Grundherr war das bambergische Dompropsteiamt Fürth.[6]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Bremenstall dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Unterfarrnbach und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Unterfarrnbach zugeordnet.[7] Am 1. Januar 1918 wurde Bremenstall nach Fürth eingegliedert. Nach 1950 wird der Ort nicht mehr in den Ortsverzeichnissen aufgeführt.

Einwohnerentwicklung

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Jahr 001818 001836 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950
Einwohner 4 11 11 14 22 17 37  *  *
Häuser[8] 1 1 2 1 4  *  *
Quelle [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17]
* 
Ort wird zu Unterfarrnbach gerechnet.

Religion

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Der Ort war seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Michael (Fürth) gepfarrt.[6]

Literatur

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Fußnoten

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  1. W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 15f. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „brēmeʳschdōl“.
  2. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 21. Juli 2023.
  3. Bremerstaller Wiesen in der VGN-Fahrplanauskunft
  4. Hans-Joachim Winckler: Nach Abstimmung: Fürth will die Bremenstaller Brücke. In: nordbayern.de. Verlag Nürnberger Presse, 24. November 2020, abgerufen am 10. Dezember 2024.
  5. W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 15f.
  6. a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 103.
  7. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 226.
  8. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1836 und von 1871 bis 1950 als Wohngebäude.
  9. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 12 (Digitalisat).
  10. Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 196.
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 210 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1028, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1194, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1124 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1192 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1182 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1015 (Digitalisat).

Koordinaten: 49° 29′ 51,9″ N, 10° 58′ 47,5″ O