Bruderdienst Missionsverlag
Der Bruderdienst Missionsverlag e. V. ist ein christlicher Verein, der Publikationen und direkten Kontakt als Orientierungshilfe für Menschen anbietet, die einer von ihm als „Sekte“ bezeichneten Religionsgemeinschaft angehören oder angehörten und/oder in dieser Situation Hilfe suchen.[1]
Bruderdienst Missionsverlag | |
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Gründung | 1958 |
Sitz | Hamburg |
Zweck | Hilfe für „Sekten“-Angehörige durch Mission und Seelsorge |
Vorsitz | Bruno-Hermann Vahl |
Website | www.bruderdienst.de ( vom 7. März 2019 im Internet Archive) |
Geschichte und Zielsetzungen
BearbeitenDer Verein wurde 1958 von Hans-Jürgen Twisselmann und anderen ehemaligen Zeugen Jehovas als konfessionell nicht gebundenes Werk gegründet. Vorsitzender ist gegenwärtig der Ruhestandspastor Bruno-Hermann Vahl. Geschäftsführer ist Klaus Jankowsky.
Ziel ist es, Aussteigern Hilfe anzubieten. Manche von ihnen finden eine neue geistliche Heimat in einer evangelischen Kirche, Freikirche oder landeskirchlichen Gemeinschaft. In verlegerischer Hinsicht ist der Bruderdienst Missionsverlag ein Spartenverlag für so genannte „Sektenausstiegsliteratur“, insbesondere in Bezug auf die Zeugen Jehovas. Wo die Fachliteratur über Sondergemeinschaften die Aufklärungsarbeit über Zeugen Jehovas behandelt, wird oft auch auf den Bruderdienst hingewiesen, z. B. von Kurt Hutten.[2]
Der Verein steht der Evangelischen Allianz nahe und ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste.
Aktivitäten
BearbeitenDer Verein gibt die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift Brücke zum Menschen heraus, die sich hauptsächlich mit den Fragen des genannten Personenkreises beschäftigt.[3] Hinzu kommen weitere Publikationen, wie z. B. Flugblätter in der Reihe immer im bilde und aufklärende Broschüren. Des Weiteren wird ein Recherche-Dienst für religiöse Schriften und in geringem Umfang auch Ausstiegsberatung angeboten. Bekannt ist der Verlag für die deutschsprachige Ausgabe der Bücher von Raymond Franz, der bis 1980 Mitglied des Führungsgremiums der Zeugen Jehovas war und in der Folge mit der Herausgabe des Buches Der Gewissenskonflikt (engl. Crisis of Conscience) einer ihrer prominentesten Kritiker wurde.
Publikationen
Bearbeiten- Brücke zum Menschen. Ein Bruderdienst an Sektenopfern, Suchenden u. Angefochtenen, sowie allen, die ihnen helfen möchten. Die Vierteljahresschrift vom Bruderdienst, 1965ff., ZDB-ID 2393366-5.
- Raymond Franz: Der Gewissenskonflikt – Menschen gehorchen oder Gott treu bleiben? Ein Zeuge Jehovas berichtet, geb., 431 S., 2007, 4. Auflage, ISBN 3-00-020053-3 und ISBN 978-3-00-020053-3
- Raymond Franz: Auf der Suche nach christlicher Freiheit, geb., 668 S., Hamburg 2005, revidierte und erweiterte Ausgabe, ISBN 3-00-015952-5 und ISBN 978-3-00-015952-7
Literatur
Bearbeiten- Art. Bruderdienst, in: Ingrid Reimer, Evangelistisch-missionarische Werke und Einrichtungen in der Bundesrepublik. Einzeldarstellungen, Übersichten, Adressen, hg. von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Stuttgart 1979, S. 50f.
- Art. Bruderdienst Missionsverlag, in: Reinhard Hempelmann (Hg.), Handbuch der evangelistisch-missionarischen Werke, Einrichtungen und Gemeinden. Deutschland – Österreich – Schweiz, Stuttgart 1997, S. 69f. ISBN 3-7675-7763-1
Weblinks
Bearbeiten- Offizielle Website ( vom 7. März 2019 im Internet Archive)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bruderdienst - Wer wir sind
- ↑ Hutten: Seher, Grübler, Enthusiasten. Das Buch der traditionellen Sekten und religiösen Sonderbewegungen. Quell, 13. Auflage, Stuttgart 1984, S. 117: „Einige frühere Versammlungsdiener, so Hans-Jürgen Twisselmann (...), treiben eine wirksame Aufklärungsarbeit unter den Zeugen (...), etwa durch den ‚Zurück zu Christus‘-Bruderdienst in Elmshorn.“
- ↑ Auf diese Zeitschrift und ihre Verbreitung unter ehemaligen Zeugen Jehovas verweist z. B. Franz Graf-Stuhlhofer: Warnen vor Irrwegen oder Selbsthinterfragen als Kirche. Die kirchliche Auseinandersetzung mit so genannten „Sekten“. In: Christian Herrmann, Rolf Hille (Hrsg.): Verantwortlich glauben. Ein Themenbuch zur christlichen Apologetik. VTR, Nürnberg 2016, S. 284–293, dort 285 und 293.