Das Brunnenhaus, auch Lavatorium (von lavare [lat.] = waschen) oder Brunnenkapelle, ist ein meist rundes oder polygonales Gebäude über einem Brunnen, besonders an Kreuzgängen in romanischen und gotischen Klöstern.[2]

Rekonstruierte Brunnenschale im gotischen Brunnenhaus des Klosters Maulbronn[1]

Funktion, Geschichte und Gestaltung

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Das Brunnenhaus enthielt eine mit fließendem Wasser gespeiste Brunnenschale und diente in mittelalterlichen Klöstern meist als von der Ordensregel vorgeschriebener Waschraum. Das Brunnenhaus diente den Mönchen zum Händewaschen vor den Mahlzeiten und zum wöchentlichen Schneiden der Tonsur. Gelegentlich wird daher das Brunnenhaus selbst auch als Tonsur bezeichnet.[3]

Ein Brunnenhaus lag üblicherweise auf der Innenseite des Kreuzgangs und bei Zisterzienserklöstern dem Refektorium (Speisesaal) gegenüber; es ragte also in den Kreuzganghof hinein.

Brunnenhäuser wurden als kapellenartige Kleinarchitekturen mitunter gewölbt sowie künstlerisch reich gestaltet und ausgestattet. Das älteste erhaltene Brunnenhaus in Deutschland ist das des früheren Prämonstratenserklosters Unser Lieben Frauen zu Magdeburg (um 1150).[4]

Literatur

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Commons: Brunnenhaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ein Maulbronner Wahrzeichen. Das Brunnenhaus. In: kloster-maulbronn.de. Abgerufen am 13. Januar 2024.
  2. Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Mit englischem, französischem, italienischem und spanischem Fachglossar (= Kröners Taschenausgabe. Bd. 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-19404-X (Digitalisat auf moodle.unifr.ch, abgerufen am 13. Januar 2024), S. 88.
  3. Glossar Kloster: Brunnenhaus
  4. Alois Wagner: Brunnenhaus (in Klöstern). In: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. II, 1947, Sp. 1310–1318. (Abschrift auf rdklabor.de, abgerufen am 13. Januar 2024)
  5. Marina Kaltenegger: Das Heiligenkreuzer Brunnenhaus. In: Sancta Crux 2011, Jg. 65, 2004, Nr. 121, S. 156–167. (Digitalisat auf stift-heiligenkreuz-sammlungen.at, abgerufen am 13. Januar 2024)