Buchholz (Mönchengladbach)

Gebiet der Stadt Mönchengladbach

Buchholz ist ein ländliches Straßendorf auf dem Gebiet der Stadt Mönchengladbach im Stadtbezirk Mönchengladbach West und liegt westlich von Wickrath.

Buchholz
Koordinaten: 51° 7′ N, 6° 21′ OKoordinaten: 51° 7′ 3″ N, 6° 21′ 25″ O
Höhe: 78 m
Einwohner: 438 (1. Jan. 2011)
Postleitzahl: 41189
Vorwahl: 02166
Buchholz (Mönchengladbach)
Buchholz (Mönchengladbach)
Lage von Buchholz in Mönchengladbach

Geographie

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Buchholz befindet sich im Südwesten des Stadtgebietes. Wickrath, der Hauptort, liegt vier Kilometer Luftlinie entfernt in östlicher Richtung, auf der anderen Seite des Buchholzer Waldes. Die Ortschaft Buchholz besteht hauptsächlich aus der Laurentiusstraße und ist in Ost-West-Ausdehnung rund 1,2 Kilometer lang.

Nachbargemeinden

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Mehlbusch
zu Wegberg
Genholland Mennrath
Rath-Anhoven
zu Wegberg
  Wickrathhahn
Mennekrath
zu Erkelenz
Herrath Beckrath

Einwohnerzahl und -entwicklung

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Im Jahr 2011 betrug die Einwohnerzahl des Ortes 438.[1]

Geschichte

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Erstmals urkundlich ist Buchholz seit dem 13. Jahrhundert als „Boikholt“ erwähnt, allerdings siedelten zuvor schon Menschen in diesem Bereich.[1] Durch seine Lage an der alten Römerstraße zwischen St. Odilienberg und Neuss werden immer wieder Fundstücke aus der römischen Zeit gefunden. So kam im März 1975 beim Pflügen eines Ackers südlich von Buchholz eine römische Jupitersäule zum Vorschein, deren Säulenschaft auf die Zeit um 200 n. Chr. anzusetzen ist.[2]

Die erste bekannte urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1240.[3] Im „Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins“ von Theodor Josef Lacomblet (erschienen 1858 in Düsseldorf) ist sie im vierten Band auf Seite 800 zu finden.[4] Hier der Wortlaut in deutscher Übersetzung:

„Im Namen der Heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit. Allen Christgläubigen, zu denen dieses Schreiben gelangt, wünscht Otto de Wyckerode Segen. Hiermit sei für die Gegenwart und für die Zukunft bekanntgemacht, dass wir nach vorausgehender Beratung und einstimmigem Beschluss mit unseren Söhnen Lutharius (Lothar) und Heinrich unser freies Eigentum in Asch, das Adam von uns als Lehensgut hat, sicherlich 60 Morgen Land, frei (ohne Abgaben) der Kirche von Capellen übertragen. Damit dies (die Schenkung) auch rechtskräftig und sicher bleibt, haben wir dieses Schriftstück mit unserem Siegel versehen. Zeugen dieser Sache sind Gozwinus de Orsbech (Arsbeck) und sein Bruder Rembodo, Gozwinus de Gripinghoven (Gripekoven) und sein Sohn Gozwinus, Johannes de Hildegarderode (Hilderath) und sein Bruder Bruno, Hildegerus de Dalen (Rheindahlen), Gerardus de Domenstorp, Henricus de Bucholte (Buchholz), Hermannus Plebanus, Walwanus, Willelmus, Hyldegerus und viele andere. Gegeben im Jahr 1240 im Monat September.“

Das Original dieser Urkunde befindet sich heute im Historischen Archiv der Stadt Köln, Bestand 210, Domstift, Signatur U 1/137. Die zweite bisher bekannte urkundliche Erwähnung von Buchholz stammt von 1331.[5] Am 16. Juni 1331 verkauften Johan von Bilsteyn und seine Frau Katharina, Herr und Frau von Wickerode, an den Ritter Gerard von Endelsdorp (Engelsdorf) u. a. ihre Zinseinkünfte aus dem Dorf Buchholz. Hier der übersetzte Wortlaut:

„Johan van Bilsteyn und seine Frau Katharina, Herr und Dame von Wickerode, bestätigen, Herrn Gerhard von Endelsdorp, Ritter, eine Rente von 40 Mark Brabantisch und £ 25 pro Jahr sowie all ihre Hühner in der Pfarrei Dalen verkauft zu haben. Die Rente besteht aus ihrem Anteil am Gericht Dalen, ihrem halben Hof in Buschhausen und einer Rente von 3 Mark pro Jahr aus dem Dorf Buchholz.“

Das Original dieser auf Pergament geschriebenen Urkunde befindet sich im Gelders Archief in Arnheim (Heren en graven van Culemborg, Inv. Nr. 7587, Regest No. 86).

Die dritte Erwähnung von Buchholz findet sich in einer Urkunde von 1374 über eine Zinszahlung an das St. Ursulastift in Köln, das Güter in Wanlo besaß. Aleidis von Boyckholt verpflichtet sich zur Zahlung von 8 Denar für 8 Morgen Land, Henricus Schöffe von Boycholtz zur Zahlung von 3 Denar für 3 Morgen Land und Henricus gen Durre von Boygholt (Heinrich der Dünne) zur Zahlung von 8 Denar für 8 Morgen Land.[6] Das Original der Urkunde befindet sich im StaK St. Ursula, Akt 35 VI, fol. 14 und Akt 35 11, fol. 15.

Die vierte urkundliche Erwähnung von Buchholz stammt aus einer Urkunde von 1400. Claeskes guedt zu Boyckholt entrichtet jährlich einen Sümmer Rübsamen.[7]

Die fünfte Erwähnung von Buchholz findet sich in einer Urkunde vom 17. August 1418. Ein Heyn Piper van Boickholt beurkundet, dass er ein Erbmalter Roggen auf St. Remigius an die Bruderschaft des Märtyrers St. Sebastianus in Wickrath zu liefern hat.[8]

Zeitleiste

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Jahr Monat Ereignis Quelle
2024 März Die Freiwillige Feuerwehr, Löschzug Buchholz, wird nach 170 Jahren aufgelöst.
2016 November Anschluss von Buchholz an das Glasfasernetz der „Deutschen Glasfaser“.
2015 August 775-Jahrfeier mit kleiner Ausstellung von historischen Landkarten, Luftbildern, Urkundenkopien und Exponaten im Vereinszimmer der alten Gaststätte „Zur Waldesruh“. [9]
1998 Bau des neuen Feuerwehrhauses.
1983 18. März Die Rosenkranzkapelle wird durch das Technische Hilfswerk abgerissen. [10]
1975 März Fund einer römischen Jupitersäule auf einem Acker unweit des Scharsbergwegs. Die Jupitersäule befindet sich heute im Museum des LVR in Bonn, Inv.-Nr.: 75.1530. [2]
1968 27. Juni Schließung der Buchholzer Dorfschule. [11]
1959 17. Juni Das Kriegerdenkmal an der Kapelle wird eingeweiht.
1953 Anbindung von Buchholz an den öffentlichen Nahverkehr durch die Stadtwerke Rheydt.
1933 Anschluss von Buchholz an das öffentliche Wassernetz. [8]
1925 Anschluss von Buchholz an das öffentliche Stromnetz. [8]
1922 26. November Einweihungsfeier der Kriegergedächtniskapelle.
1905 Anschluss von Buchholz an das öffentliche Telefonnetz. [8]
1853 Erste Erwähnung einer Prüfung der Feuerwehrspritze samt Schläuchen in Buchholz. Es bestand eine Art Brandwache im Dorf. [8]
1838 Buchholz erhält von der Bürgermeisterei Wickrath die Genehmigung, künftig Teil der Pfarre Rath zu sein (vorher Pfarre Beeck)
1824 Bau eines neuen Schulgebäudes in Buchholz. [8]
1803 Der „Kastanienhof“ wird errichtet. [8]
1752 Der „Cohnenhof“ wird errichtet.
1625 Augustinus Boicholtz war 1625 Kreuzbruder im Wickrather Kloster. Geht 1627 geht er nach Roermond. [8]
1494 Die Herrschaft Heinsberg – dazu gehörten Beeck ganz und ein Teil von Buchholz – kommen zum Herzogtum Jülich. [8]
1488 6. November Kaiser Friederich genehmigt einen Schlagbaum, ein Grund für die jahrhundertelange Teilung des Ortes Buchholz. Der Herrader und Bockholder Zoll bringt ungefähr 12 Reichstaler ein. [8]
1418 17. August Fünfte urkundliche Erwähnung von Buchholz. [8]
1400 Vierte urkundliche Erwähnung von Buchholz.
1374 Dritte urkundliche Erwähnung von Buchholz.
1331 16. Juni Zweite urkundliche Erwähnung von Buchholz. [8]
1240 September Erste urkundliche Erwähnung von Buchholz. [8]

Baudenkmale

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Die Kapelle Buchholz, der Meweshof und der Cohnenhof stehen seit 1985 unter Denkmalschutz.

Die Baudenkmale des Ortes:

Urkunden

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Archäologische Funde & Historische Fotos

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  • Männergesangsverein „MGV Waldeslust Buchholz“ von 1906, im Juli 2024 aufgelöst
  • Kapellenbauverein für die Kriegerkapelle „Hl. Laurentius“ von 1920
  • Freiwillige Feuerwehr Buchholz von 1925, im März 2024 aufgelöst
  • Dorf- und Heimatverein Buchholz von 1952

Busverbindungen

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Über die Bushaltestellen Buchholz Kreuzung, Laurentiusstraße, Buchholz Kirche und Buchholz Wendeplatz der Linie 016 der NEW AG ist eine Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr gegeben.[12] Zudem besteht mit dem NE6 an Wochenenden eine Verbindung in der Nacht.

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Einzelnachweise

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  1. a b Das Dorf Buchholz. Ulrike-Una Geiger, abgerufen am 16. September 2018.
  2. a b Horst-Dieter Jansen: „Buchholz“. Hrsg.: Dorf- und Heimatverein Buchholz. Wegberg 1982, ISBN 978-3-922113-27-0, S. 3a.
  3. Walter Cohnen, Michael Schmitz: Buchholz aktuell, Ausgabe 2015. Hrsg.: Dorf- und Heimatverein Buchholz. Mönchengladbach-Buchholz 2015, ISBN 978-3-922113-25-6, S. 14.
  4. Theodor Joseph Lacomblet: 661. Otto von Wickrath schenkt dem Kloster Schillingscapellen 60 Morgen Land zu Esch – 1240 im September. In: Universität und Landesbibliothek Bonn. 1858, abgerufen am 21. Juni 2024.
  5. Walter Cohnen, Michael Schmitz: Buchholz aktuell 2015. Hrsg.: Dorf- und Heimatverein Mönchengladbach-Buchholz. Mönchengladbach-Buchholz 2015, ISBN 978-3-922113-25-6, S. 12.
  6. Karl L. Mackes: Erkelenzer Börde und Niersquellengebiet. Hrsg.: Stadt Erkelenz. Schriftenreihe der Stadt Erkelenz, Nr. 6. B. Kühlen Verlag GmbH & Co. KG, Mönchengladbach 1985, ISBN 3-87448-122-0, S. 235–236.
  7. Josef Husmann & Theodor Trippel: Geschichte der ehemaligen Herrlichkeit bezw. Reichsgrafschaft und der Pfarre Wickrath. Hrsg.: Josef Husmann & Theodor Trippel. 1. Teil, bis 1491. Selbstverlag der Verfasser, Giesenkirchen 1909, S. 63.
  8. a b c d e f g h i j k l m Walter Cohnen, Michael Schmitz: Buchholz aktuell 2017. Hrsg.: DHV Buchholz. MG-Buchholz 2017, ISBN 978-3-922113-28-7, S. 71.
  9. Walter Cohnen, Michael Schmitz: Buchholz aktuell 2016. Hrsg.: DHV Buchholz. MG-Buchholz 2016, ISBN 978-3-922113-26-3, S. 29.
  10. Horst-Dieter Jansen, Una Geiger: Die Kapellen von Buchholz. In: http://www.mg-buchholz.de/. DHV Buchholz, 1982, abgerufen am 23. Juli 2024.
  11. Horst-Dieter Jansen: „Buchholz“. Hrsg.: DHV Buchholz. Wegberg 1982, ISBN 978-3-922113-27-0, S. 149–155.
  12. Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (Hrsg.): Linienplan Mönchengladbach/Jüchen/Korschenbroich. Mönchengladbach September 2018 (vrr.de [PDF; 13,8 MB; abgerufen am 16. September 2018]).