Burg Roßstall

Bergzunge in Sulzbach an der Murr

Der Roßstall (mundartlich Roschtel) in der Gemeinde Sulzbach an der Murr ist eine Bergzunge mit einer Höhe von etwa 378 m über NHN. Im Mittelalter soll auf dem Roßstall eine Burg gestanden haben, von der jedoch keine oberirdischen Reste vorhanden sind.

Burg Roßstall
Alternativname(n) mundartlich Roschtel, früher auch Roßstatt
Staat Deutschland
Ort Sulzbach an der Murr Sulzbach an der Murr
Entstehungszeit Wahrscheinlich frühes Hochmittelalter
Burgentyp Spornburg
Erhaltungszustand vollständig abgegangen
Ständische Stellung unbekannt

Die Bergzunge liegt auf der Gemarkung Sulzbach an der Murr und ist ein Ausläufer der Löwensteiner Berge. Begrenzt wird die Bergzunge durch das Tal der Murr im Süden und Osten und dem Tal der Lauter im Norden.

Geschichte

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Über die Geschichte der ehemaligen Burganlage ist heute so gut wie nichts mehr bekannt. Von dem Wald Roßstall (Karl Eduard von Paulus nennt ihn Roßstatt) verlief ein alter Höhenweg am ehemaligen Katzenbachhof und der Burg Wart vorüber nach Altersberg und Völkleshofen. Dieser Saumpfad wurde wahrscheinlich schon von den Römern benutzt. Der Roßstall könnte seinen Namen einem Pferdestall zu verdanken haben. Vielleicht wurden hier zusätzliche Pferde benötigt, um die Steigungen zu bewältigen. Von der Burg haben sich keine schriftlichen Quellen erhalten. Nach einer mündlichen Überlieferung soll die Burg in Beziehung zu dem Schloss Lautereck gestanden sein. Heute sind von dem Burgstall keine oberirdischen Reste mehr vorhanden. Ein Halsgraben fehlt. Lediglich an der Bergnase befinden sich einige Unebenheiten im Waldboden.

Der Roßstall als Teil einer Signallinie?

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Nach Gerhard Fritz und Rolf Schweizer könnte es sich bei der Burg Roßstall um einen kleinen Wartturm gehandelt haben, welche mit der benachbarten Burg Reichenberg, der Wehrkirche St. Ulrich in Sulzbach und der Burg Utschberg in Sichtkontakt stand. Von Letzterer soll eine Sichtverbindung nach der Burg Wolkenstein in Murrhardt bestanden haben. Gerhard Fritz deutet diese Sichtverbindungen als Beobachtungs- und Meldesystem. Er erwägt eine Entstehung in den Ungarnstürmen oder später in der Stauferzeit. Die Burg Roßstall ist anscheinend früh verfallen und dürfte um das Jahr 1500 nicht mehr existiert haben. An ihre Stelle dürfte das Schloss Lautereck immer mehr an Bedeutung erlangt haben, da es im 16. und 17. Jahrhundert ständig ausgebaut wurde.

  • Nach einer alten Erzählung soll es einen unterirdischen Ganz zwischen der Burg Roßstall und dem Schloss Lautereck gegeben haben. Nach einer anderen Sage soll auf dem Roßstall ein Unhold (der sogenannte Roßstall-Schäfer[1]) umgehen und pfeifen.

Literatur

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  • Gerhard Fritz, Roland Schurig (Hrsg.): Die Burgen im Rems-Murr-Kreis. 1. Ausgabe. Verlag Manfred Hennecke, Remshalden-Buoch 1994, ISBN 3-927981-42-7, S. 108.
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Einzelnachweise

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  1. Der Geist des Rostelschäfers findet keine Ruhe. Abgerufen am 8. September 2023.

Koordinaten: 49° 0′ 15,1″ N, 9° 28′ 52,7″ O