Christa Randzio-Plath
Christa Randzio-Plath (* 29. Oktober 1940 in Ratibor, Oberschlesien) ist eine deutsche Politikerin (SPD). Sie war von 1986 bis 1989 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und anschließend bis 2004 Mitglied des Europäischen Parlaments.
Ausbildung
BearbeitenRandzio-Plath machte im Jahr 1961 das Abitur. Anschließend studierte sie Rechtswissenschaft und Soziologie, legte das Erste und Zweite juristische Staatsexamen ab und erwarb Diplome in vergleichenden Rechtswissenschaften, Entwicklungspolitik und Französisch.
Karriere
BearbeitenNach einer Ausbildung zur Redakteurin war sie in den Jahren 1970 bis 1972 in diesem Beruf tätig, sie war dabei für Auslandsnachrichten zuständig. Danach arbeitete sie zwei Jahre lang als Anwältin. Von 1974 bis 1976 und von 1978 bis 1989 war sie Steuerjuristin bei der Oberfinanzdirektion Hamburg, dazwischen stellvertretende Kabinettschefin beim Generalsekretär des Europarates in Straßburg.
Bei der Hamburger SPD und der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen hatte sie mehrere Positionen inne. So war sie u. a. Vorsitzende der SPD-Kontrollkommission und Vizepräsidentin der Sozialistischen Fraueninternationale. Außerdem gehörte sie dem Landesvorstand der Europa-Union an.
In den Jahren 1986 bis 1989 war Randzio-Plath Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft, in der sie Vorsitzende des Rechtsausschusses war. Von 1989 bis 2004 war sie Mitglied des Europäischen Parlaments. Dort war sie von 1992 bis 1999 Vorsitzende des Unterausschusses Währung und von 1999 bis 2004 Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft und Währung. Von 2004 bis 2010 war sie Beraterin der Europäischen Kommission.
Randzio-Plath war Partnerin in der hamburgischen Sozietät Rechtsanwälte Mille, Sieberth & Randzio-Plath[1] und als Dozentin an der Universität Hamburg und am Europa-Kolleg Hamburg tätig.
Sonstige Ämter
BearbeitenRandzio-Plath gründete 1984 den Marie-Schlei-Verein und war bis 2024 dessen Vorsitzende.[2] Von 2006 bis 2013 war sie erste Vorsitzende des Landesfrauenrats Hamburg. Beide Vereine ernannten sie im Anschluss jeweils zur Ehrenvorsitzenden.
Mitgliedschaften
BearbeitenRandzio-Plath war Mitglied der Kangaroo Group, eines Think Tanks und Lobbyorganisation mit Sitz in Brüssel.[3]
Sie ist außerdem Mitglied im Präsidium des Internationalen Bunds, eines freien Trägers der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit.[4]
Ehrungen
BearbeitenVeröffentlichungen
Bearbeiten- Frauenrechte sind Menschenrechte – weltweit. Alte Gefahren, neue Herausforderungen. Schüren Verlag, Marburg 2021, ISBN 978-3-7410-0273-1.
- Empowerment, Entwicklung, Erneuerung. Ohne Frauen geht es nicht voran. Schüren Verlag, Marburg 2024, ISBN 978-3-7410-0287-8.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Christa Randzio-Plath im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
- Offizieller Webauftritt von Christa Randzio-Plath
- Nachlass auf der Website der Friedrich-Ebert-Stiftung.
- Christa Randzio-Plath in der Abgeordneten-Datenbank des Europäischen Parlaments.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Website – Kontakte Rechtsanwälte Mille, Sieberth & Randzio-Plath ( vom 27. Januar 2016 im Internet Archive)
- ↑ Christa Randzio-Plath und ihr Kampf für Gleichberechtigung. In: Hamburg Journal. NDR, 23. November 2024, abgerufen am 4. Dezember 2024.
- ↑ The Members of the Kangaroo Group 2015, kangaroogroup.de ( vom 15. Februar 2016 im Internet Archive), abgerufen am 10. Februar 2016
- ↑ Internationaler Bund: Präsidium, Beirat & Bundeskuratorium. Abgerufen am 20. Juli 2021.
- ↑ Landesfrauenrat Hamburg: Ehrung von Prof. Dr. h.c. Christa Randzio-Plath mit der Verleihung der Bürgermeister-Stolten-Medaille. (PDF; 107 kB) Archiviert vom am 4. Oktober 2013; abgerufen am 1. Oktober 2013 (deutsch).
Personendaten | |
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NAME | Randzio-Plath, Christa |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikerin (SPD), MdHB, MdEP |
GEBURTSDATUM | 29. Oktober 1940 |
GEBURTSORT | Ratibor |