Claude-François de Lezay-Marnésia

französischer Autor und Enzyklopädist

Claude-François-Adrien, marquis de Lezay-Marnésia (* 26. August 1735 in Metz; † 9. November 1800 in Besançon) war ein französischer Militär, Landwirt, Autor und Enzyklopädist.[1]

Leben und Wirken

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Er wurde in Metz als Sohn des François Gabriel, marquis de Lezay-Marnésia (1699–1778) geboren, einem Capitaine im Régiment de Navarre. Seine Mutter war die Charlotte Antoinette de Bressey, sie war die Tochter eines Kammerherrn des Herzogs Leopold Joseph von Lothringen und eine gebildete Frau. Das Paar hatte zwei Söhne, der jüngere Bruder war Claude Gaspard de Lezay-Marnesia, Chanoine comte de Lyon (1739–1818).[2]

Nach seiner Tätigkeit als Capitaine im Régiment du Roi zog sich Claude-François-Lezay Marnesia auf seinen Besitz Château de Saint-Julien, in der Nähe von Lons-le-Saunier zurück und widmete sich dort der Landwirtschaft mit der gleichen Intensität wie dem Schreiben und wissenschaftlichen Fragen. Er setzte neue Maßstäbe, schon vor der Revolution, so hob er die lästige Pflicht der feudalen Steuern auf und forderte ihre generelle Abschaffung, auch sollte eine gleichmäßige Verteilung der Steuern auf alle Klassen erfolgen.[3]

Seit dem 3. März 1766 war er mit Marie Claudine de Nettancourt Vaubécourt (1746–1794) verheiratet, das Paar hatte eine Tochter die Claudine de Lezay Marnesia (1768–1791) und zwei Söhne Adrien de Lezay-Marnésia und Graf Albert-Magdelaine-Claude de Lezay-Marnésia (1772–1857), den späteren Präfekten des Département de Rhin-et-Moselle von 1806 bis 1810 sowie von 1810 bis 1814 im Département Bas-Rhin.

Aus Ablehnung der revolutionären Gewalt während des Terror, beschloss er, im Oktober 1789 in die neue Welt nach Nordamerika auszuwandern. Er emigrierte im Mai 1790 nach Nordamerika mit dem Ziel dort an der Gründung Amerika einer französischen Kolonie mitzuwirken.

Es handelte sich um ein Projekt der Compagnie du Scioto, auch compagnie des Vingt-quatre genannt, welches u. a. von Jean-Jacques Duval d’Eprémesnil (1745–1794), Jean-Antoine Chais de Soissons und dem schottischen Ingenieur und Ökonomen William Playfair initiiert wurde. Man erwarb von der US-Regierung drei Millionen Hektar im Bundesstaat Ohio, welches bis zu dem Scioto River reichte, um eine französische Kolonie mit deren Hauptstadt Gallipolis zu gründen.[4]

Im Jahre 1792, nach dem Scheitern des Projektes der compagnie des Vingt-quatre, kehrte er nach Frankreich zurück, wo er aber in Besançon verhaftet wurde.

Nach dem 9. Thermidor, also dem Sturz von Maximilien de Robespierre wurde er aus seiner Inhaftierung entlassen und er verließ Frankreich in der Zeit des Direktorium in Richtung der Helvetischen Republik, genauer dem Kanton Waadt. Dort fand er Anschluss an Isabelle de Montolieu (1751–1832). Später kehrte er wieder nach Besançon zurück, wo er kurz darauf starb.

Claude-François-Lezay Marnesia schrieb die Artikel Voleur und Manstupration (Masturbation) für die Encyclopédie von Denis Diderot und Jean-Baptiste le Rond d’Alembert.[5]

Werke (Auswahl)

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Literatur

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  • Émile Auguste Bégin: Biographie de la Moselle: Histoire par ordre alphabétique de toutes les personnes nées dans ce département. Volume 2, Metz 1829, S. 539–542
  • Marc Le Goupils: La Revue de Paris. T. 3, Bureau de la Revue de Paris, Mai-juni Paris 1898, S. 314
  • Jocelyne Moreau-Zanelli: Gallipolis: Histoire d'un mirage américain au XVIIIe siècle. Editions L'Harmattan, 2000
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Einzelnachweise

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  1. Jean-Claude Mayet: Claude-François-Adrien, marquis de Lezay-Marnésia (1735-1800). Biographie in französischer Sprache, online (Memento des Originals vom 2. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.amisdugrandvaux.com
  2. Genealogie der Familie
  3. Marius Veyre: La maison de Lezay-Marnésia (1240–1884). Sébastien Brant, Strasbourg 1958, S. 152–154
  4. Laurence J. Kenny: The Gallipolis Colony. The Catholic Historical Review, Vol. 4, No. 4 (Jan., 1919), S. 415–451, online (PDF; 4,5 MB)
  5. Frank A. Kafker: Notices sur les auteurs des dix-sept volumes de « discours » de l'Encyclopédie. Recherches sur Diderot et sur l'Encyclopédie Year (1989) Volume 7 Issue 7 S. 149