Cobalt(II)-nitrat

chemische Verbindung

Cobaltnitrat ist ein Salz der Salpetersäure, gebildet aus dem Cobaltkation und dem Nitratanion. Das braunrote und hygroskopische Salz liegt in der Regel als Hexahydrat vor und bildet monokline Kristalle, die in Wasser, Ethanol und anderen organischen Lösemitteln gut löslich sind. Oberhalb von 55 °C geht das Hexahydrat unter Wasserabgabe schnell in das Trihydrat über. Bekannt ist auch ein Monohydrat, das kristallwasserfreie Salz ist blassrot und von pulvriger Konsistenz.

Strukturformel
Cobaltion Nitration
Allgemeines
Name Cobalt(II)-nitrat
Andere Namen
  • Cobaltnitrat
  • Kobalt(II)-nitrat
Summenformel Co(NO3)2
Kurzbeschreibung

rotbraune, hygroskopische Kristalle (Hexahydrat)[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 233-402-1
ECHA-InfoCard 100.030.353
PubChem 25000
ChemSpider 23369
Wikidata Q414860
Eigenschaften
Molare Masse 182,94 g·mol−1 (wasserfrei)

291,04 g·mol−1 (Hexahydrat)

Aggregatzustand

fest

Dichte
  • 2,49 g·cm−3 (wasserfrei)[1]
  • 1,88 g·cm−3 (Hexahydrat)[1]
Schmelzpunkt

55 °C (Kristallwasserabgabe)[1]

Siedepunkt

100–105 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

sehr gut in Wasser (1030 g·l−1 bei 25 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 272​‐​302​‐​332​‐​317​‐​318​‐​334​‐​350i​‐​341​‐​360F​‐​410
P: 210​‐​280​‐​301+330+331​‐​302+352​‐​304+340​‐​305+351+338​‐​310[1]
Zulassungs­verfahren unter REACH

besonders besorgnis­erregend: krebs­erzeugend, fortpflanzungs­gefährdend (CMR)[4]

Toxikologische Daten

691 mg·kg−1 (LD50Ratteoral, Hexahydrat)[5]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Verwendung

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Probe: Cobalt(II)-nitrat-hexahydrat
 
Mit Kobaltnitrat beschriftete Tiegel

Es wird in der klassischen anorganischen analytischen Chemie zum qualitativen Nachweis von Zink als Rinmans Grün (ZnCo2O4) und Aluminium als Thénards Blau (CoAl2O4) auf der Magnesiarinne verwendet. Es kann auch als Reagenz in der Zwikker-Reaktion zum Nachweis NH-azider Verbindungen zum Einsatz kommen.

Es dient außerdem zur Herstellung von hochreinem Cobalt und wird als Buntpigment für Keramiken verwendet.

Des Weiteren werden Lösungen davon dazu verwendet, Porzellantiegel dauerhaft zu beschriften.

Darstellung

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Cobalt(II)-nitrat wird durch Auflösen von Cobalt, Cobalt(II)-oxid oder Cobalt(II)-carbonat in verdünnter Salpetersäure hergestellt.

 

Eigenschaften

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Cobalt(II)-nitrat kristallisiert in Abhängigkeit vom Kristallwassergehalt in verschiedenen Kristallstrukturen, deren Eigenschaften in untenstehender Tabelle angeführt sind. Das Hexahydrat geht bei 106 °C in das Dihydrat über.[6]

Gitterparameter der verschiedenen Modifikationen von Cobalt(II)-nitrat
Formel Kristallsystem Raumgruppe  a [ Å  b [ Å ]   c [ Å ]   β    Z  
Co(NO3)2 · 6 H2O[7] monoklin C2/c (Nr. 15)Vorlage:Raumgruppe/15 14,29 6,14 12,66 112,79° 4
Co(NO3)2 · 2 H2O[6] monoklin P21/n (Nr. 14, Stellung 2)Vorlage:Raumgruppe/14.2 6,019 8,629 5,729 92,65° 2
Co(NO3)2[8] trigonal R3 (Nr. 148)Vorlage:Raumgruppe/148 10,50 12,84 12

Toxikologie

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Cobalt(II)-nitrat ist krebserzeugend und erbgutverändernd und steht außerdem unter dem Verdacht, fruchtschädigend zu sein.

Siehe auch

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Cobalt(III)-nitrat

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Eintrag zu Cobalt(II)-nitrat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2021. (JavaScript erforderlich)
  2. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Inorganic Compounds, S. 4-60.
  3. Eintrag zu Cobalt dinitrate im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. Eintrag in der SVHC-Liste der Europäischen Chemikalienagentur, abgerufen am 17. Juli 2014.
  5. G. J. A. Speijers, E. I. Krajnc, J. M. Berkvens, M. J. van Logten: Acute oral toxicity of inorganic cobalt compounds in rats. In: Food and Chemical Toxicology. Band 20, Nr. 3, Juni 1982, S. 311–314, doi:10.1016/S0278-6915(82)80298-6.
  6. a b B. Ribár, N. Milinski, R. Herak, I. Krstanovič, S. Djurič: The crystal structure of cobalt nitrate dihydrate, Co(NO3)2 · 2 H2O. In: Zeitschrift für Kristallographie 1976, 144 (1-6), S. 133–138. doi:10.1524/zkri.1976.144.1-6.133.
  7. Jean D’Ans, Ellen Lax: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. 3. Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale, Band 3. 4. Auflage, Springer, 1997, ISBN 978-3-540-60035-0, S. 386 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. G. A. Tikhomirov, K. O. Znamenkov, I. V. Morozov, E. Kemnitz, S. I. Troyanov: Anhydrous nitrates and nitrosonium nitratometallates of manganese and cobalt, M(NO3)2, NO(Mn(NO3)3), and (NO)2(Co(NO3)4): synthesis and crystal structure. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie, 628, 2002, S. 269–273, doi:10.1002/1521-3749(200201)628:1<269::AID-ZAAC269>3.0.CO;2-P.