Die Combes-Chinolinsynthese ist eine Namensreaktion der organischen Chemie. Sie wurde zuerst vom französischen Chemiker Alphonse Combes (1854–1907) im Jahre 1888 veröffentlicht.[1] Die Reaktion beschreibt eine Möglichkeit, Chinolinderivate aus Anilin und β-Diketonen zu synthetisieren:[1][2][3][4][5]

R1, R2 und R3 sind Alkyl- oder Arylreste die gleich oder verschieden sein können.[2]

Als Säure kann Schwefelsäure oder besser noch Polyphosphorsäure genutzt werden.[1]

Mechanismus

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Die Reaktion beinhaltet eine Kondensationsreaktion zwischen Anilin und einem β-Diketon, gefolgt von einem säurekatalysiertem Ringschluss zu einem Chinolinderivat. Die Reste R1, R2 und R3 entsprechen wieder einem Alkyl- oder Arylrest.

 
Mechanismus der Combes-Chinolinsynthese

Bei dieser säurekatalysierten Reaktion reagieren zunächst Anilin (1) und ein β-Diketon 2 über die Zwischenstufen 3 und 4 zu der Schiff-Base 5 (siehe auch: Imin-Herstellung). Auf die Protonierung der Carbonylgruppe 5 zu Molekül 6 folgt eine elektrophile aromatische Substitution über die Zwischenstufe 7 (hier wird nur eine mesomere Grenzstruktur gezeigt) zur bicyclischen Verbindung 8. Unter Wasserabspaltung entsteht eine weitere C=C-Doppelbindung und damit das Chinolinderivat 9.[1][2]

Da der Ringschluss (im Zuge der elektrophilen aromatischen Substitution) an zwei verschiedenen ortho-Positionen stattfinden kann, entsteht ein Gemisch von zwei Chinolinderivaten mit den vertauschten Resten R1 und R3.[1][5]

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e Daniel Zerong Wang: Comprehensive Organic Name Reactions and Reagents. 1. Auflage. Band 1 (3 Bände). John Wiley & Sons, Hoboken (New Jersey) 2009, ISBN 978-0-471-70450-8, Combes Quinoline Synthesis (151. Kapitel), S. 688–691, doi:10.1002/9780470638859.conrr151.
  2. a b c László Kürti, Barbara Czakó: Strategic Applications of Named Reactions in Organic Synthesis. 1. Auflage. Elsevier Academic Press, Amsterdam 2005, ISBN 978-0-12-429785-2, S. 94–95.
  3. Francis William Bergstrom: Heterocyclic Nitrogen Compounds. Part IIA. Hexacyclic Compounds: Pyridine, Quinoline, and Isoquinoline. In: Chemical Reviews. Band 35, Nr. 2, 1944, S. 77–277, doi:10.1021/cr60111a001.
  4. Alphonse Combes: Sur les synthèses dans la série quinoléique au moyen de l’acétylacétone et de ses dérivés. In: Bulletin de la Société chimique de Paris. Band 49, 1888, S. 89–92 (Gallica – Zusammenfassung auf S. 66).
  5. a b Jie Jack Li: Name Reactions. A Collection of Detailed Reaction Mechanisms. 3. Auflage. Springer-Verlag, Berlin · Heidelberg 2006, ISBN 978-3-540-30030-4, S. 131–132.