Croz dell’Altissimo

Berg in den italienischen Alpen

Der Croz dell’Altissimo ist ein 2339 m s.l.m. hoher Berg im zentralen Bereich der Brentagruppe. Er gilt als eine der eindrucksvollsten Felsformationen der gesamten Gruppe.[2]

Croz dell’Altissimo

Der Croz dell’Altissimo mit dem Val di Seghe und seiner etwa 1000 m hohen Südwestflanke mit der Doppelspitze

Höhe 2339 m s.l.m.
Lage Trentino, Italien
Gebirge Altissimogruppe, Brentagruppe
Dominanz 0,5 km → Cima dei Lasteri
Schartenhöhe 175 m ↓ Passo del Clàmer
Koordinaten 46° 10′ 10″ N, 10° 56′ 29″ OKoordinaten: 46° 10′ 10″ N, 10° 56′ 29″ O
Croz dell’Altissimo (Brenta)
Croz dell’Altissimo (Brenta)
Typ Felsberg
Gestein verschiedene Kalksteinformationen
Alter des Gesteins zwischen Rhaetium in der Obertrias und Sinemurium im Unterjura[1]
Erstbesteigung unbekannt
Normalweg Ostseite

Lage und Beschreibung

Bearbeiten

Der Berg liegt im nordöstlichen Bereich der Brenta und bildet die höchste Erhebung der Altissimogruppe, einer der kleineren Untergruppen, in die sich die Brentagruppe aufteilen lässt. Er erhebt sich isoliert zwischen dem Val di Seghe und dem Val di Spora nordnordwestlich von Molveno. Der Berg besitzt einen Doppelgipfel, wobei der nordwestliche der höhere der beiden ist. Auf dem niedrigeren südöstlichen befindet sich dagegen das Gipfelkreuz. Die beiden Gipfel sind durch eine steil abfallende Felsschlucht mit senkrecht Wänden voneinander getrennt. Südöstlich des Doppelgipfels befindet sich eine weitere turmartige, aber mit 2179 m etwas niedrigere Erhebung. Der imposanten Südwestflanke steht eine unspektakuläre Ostseite gegenüber, die mit Gras und Latschen bedeckt stufenförmig zum Gipfel aufsteigt.[2]

Alpinismus

Bearbeiten

Die etwa 1000 m hohe Südwestflanke gehört nach Pino Prati zu den schwersten Kletterwänden der Dolomiten.[3] Nach Gino Buscaini und Ettore Castiglioni zählt sie zu den anspruchsvollsten Wänden der Brentagruppe. Sie wurde erstmals von den aus Wien stammenden Brüdern Guido und Max Mayer mit dem Ampezzaner Bergführer Angelo Dibona und dem Fassaner Bergführer Luigi Rizzi am 16. August 1910 bezwungen. Ihre Begehung ließ die Bergsteigerszene damals aufhorchen. Die erste Wiederholung, der bis zum Schwierigkeitsgrad UIAA V+ reichenden und nach Dibona benannten Route, gelang Paul Preuß und Paul Relly am 3. August 1911. Die zweite Wiederholung vollbrachten Renzo Videsott und Domenico Rudatis erst 1929. Für die erste Solobegehung zeichnete sich 1952 Cesare Maestri aus. Ihm gelang 1956 auch die erste Solobegehung im Abstieg. Für die erste Winterbegehung benötigten Renato Comper und Heinz Steinkötter zwischen dem 28. und 31. Dezember 1967 vier Tage. Weitere Routen an der Südwestflanke wurde unter anderem von Armando Aste, Bruno Detassis und Hans Steger eröffnet bzw. begangen.[4]

Routen und Stützpunkte

Bearbeiten

Die Normalroute verläuft auf einem technisch unschwierigen, aber anstrengenden Weg über die Ostseite. Von dieser Seite wurde der Croz dell’Altissimo wahrscheinlich lange vor den ersten Alpinisten bereits von Hirten und Jägern bestiegen.[5] Als Stützpunkt für die Begehung der Südwestflanke bietet sich das direkt am Wandfuß gelegene Rifugio Croz dell’Altissimo an.

Literatur und Karten

Bearbeiten
  • Pino Prati: Dolomiti di Brenta. (=Guida dei Monti d’Italia). Arti grafiche Tridentum, Trient 1926, S. 246–248 (Digitalisat).
  • Gino Buscaini, Ettore Castiglioni: Dolomiti di Brenta. Guida dei Monti d’Italia. Club Alpino Italiano/Touring Club Italiano, Mailand 1977, S. 433–444.* Agenzia per la Protezione dell’Ambiente e per i servizi tecnici,
  • Provincia Autonoma di Trento – Servizio Geologico (Hrsg.): Carta Geologica d’Italia: Tione di Trento. Foglio 059. Maßstab 1:50.000 (Digitalisat).
Bearbeiten
Commons: Croz dell’Altissimo – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Provincia Autonoma di Trento – Servizio Geologico (Hrsg.): Carta Geologica d’Italia: Tione di Trento. Foglio 059. Maßstab 1:50.000.
  2. a b Gino Buscaini, Ettore Castiglioni: Dolomiti di Brenta. Guida dei Monti d’Italia. S. 433.
  3. Pino Prati: Dolomiti di Brenta. S. 247.
  4. Gino Buscaini, Ettore Castiglioni: Dolomiti di Brenta. Guida dei Monti d’Italia. S. 433–444.
  5. Gino Buscaini, Ettore Castiglioni: Dolomiti di Brenta. Guida dei Monti d’Italia. S. 433–434.