Cytospora populina

Art der Gattung Cytospora
(Weitergeleitet von Cylindrotheca (Ascomycota))

Cytospora populina (Basionym: Cylindrotheca populina, Sphaeria populina) ist eine Art (Biologie) (Spezies) der Schlauchpilze (Ascomycota). Sie lebt in Pappelblättern.

Cytospora populina
Systematik
Klasse: Sordariomycetes
Unterklasse: Sordariomycetidae
Ordnung: Diaporthales
Familie: Valsaceae
Gattung: Cytospora
Art: Cytospora populina
Wissenschaftlicher Name
Cytospora populina
(Pers.) C.M. Tian & X.L. Fan [1]

Beschreibung

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Die Art wurde von Bonorden 1864 wie folgt charakterisiert: Die Pyrenien (Perithecien)[A. 1] sind länglich, in etwa oval (ovoid), aber oben zuerst abgerundet, dann zugespitzt. Ihre Farbe verläuft von zuerst braun, dann nach schwarz, dabei sind sie glatt aber punktiert. Die Sporen sind zylindrisch, etwas gekrümmt, oft sogar geknickt. Sie werden in Form eines weißgelben Kügelchens entleert. Die für Schlauchpilze (Ascomycetes) namensgebenden Asci (Schläuche) sind sehr lang, gestielt und zugespitzt. Die Paraphysen sind einfach, oben etwas verdickt. Die Pyrenien liegen so dicht benebeneinander, dass sie sich meist berühren, einzelne können indess auch frei liegen. Das Mycel ist im Holze des Wirtsbaums und auch im Umfange (unter der Rinde) oft oberflächlich verbreitet. Die Pyrenien bestehen aus rundlich bis eckigen Zellen, sie sind immer mit einer aus feinen verästelten Fäden bestehenden Membran ausgekleidet, von welchen die Asci und Paraphysen entspringen.[2]

Ökologie

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Der Pilz lebt auf Zweigen und Laubblättern diverser Pappeln (lateinisch Habitat in ramis deciduis populorum).[2] Er erzeugt Baumkrebs. Er kommt auch auf Salix psammophila vor.[3]

Systematik

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Die Art wurde als erstes bereits 1800 von Christian Hendrik Persoon als Sphaeria populina beschrieben.[1] Hermann Friedrich Bonorden beschrieb dann 1864 die monotypische Gattung Cylindrotheca mit Cylindrotheca populina als einzige Art.[2] Die Verwandtschaft dieser Gattung mit anderen Taxa innerhalb der Schlauchpilze war lange Zeit unklar (incertae sedis), so dass sie nicht mit Sicherheit einer Klasse, Ordnung oder Familie zugeordnet werden konnte.[4] Cheng Ming Tian und Xin Lei Fan stellten sie dann 2014 in die große Gattung Cytospora. Cytospora gehört in die Familie Valsaceae, die inzwischen allerdings als Synonym zur Familie Cytosporaceae gilt.[1][5] Vom Index Fungorum wird die Art aber noch den Valsaceae zugewiesen,[6] was auch der Taxonomie des NCBI entspricht[7] (Stand 10. Dezember 2024).

Anmerkungen

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  1. Pyrenien ist ein veralteter Ausdruck für Perithecien und bezeichnet Teile des Fruchtkörpers (Acocarps) der Schlauchpilze (Ascomyceten).

Einzelnachweise

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  1. a b c Cytospora populina. In: MycoBank. Mycobank, abgerufen am 11. Dezember 2024.
  2. a b c Hermann Friedrich Bonorden: Abhandlungen aus dem Gebiete der Mykologie. In: Abhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft zu Halle, Band 8, 1864, S. 1–168, hier S. 81, 150 (zobodat.at [PDF; 47,8 MB], GoogleBooks).
  3. Xinlei Fan, Kevin David Hyde, Qin Yang, Ying-Mei Liang, Rong Ma, Chengming Tian: Cytospora species associated with canker disease of three anti-desertification plants in northwestern China. In: Phytotaxa. Band 197, Nr. 4, 2015, S. 227–244, doi:10.11646/phytotaxa.197.4.1.
  4. H. Thorsten Lumbsch, Sabine M. Huhndorf (Hrsg.): Outline of Ascomycota - 2007. In: Myconet, Band 13, ISSN 1403-1418, The Field Museum, Department of Botany, Chicago, USA, 31. Dezember 2007, S. 1-58; Memento im Webarchiv (achive.org) vom 18. März 2009 (englisch).
    • Thorsten Lumbsch: Part One. Outline of Ascomycota—2009. & Part Two. Notes on Ascomycete Systematics. In: Fieldiana Life and Earth Sciences, Band 1, Nr. 4751–5113, Dezember 2010, S. 1-64; doi:10.3158/1557.1, ResearchGate:232677546, Epub Januar 2011 (englisch).
  5. NCBI: Cytospora, Details: Cytospora Ehrenb., 1818 (genus).
  6. Cylindrotheca Bonord., (1864). Auf: Index Fungorum (indexfungorum.org).
  7. NCBI: Cytospora populina Speg., 1898; basionym: Sphaeria populina Pers., 1800; Naemospora populina Pers., 1801.