Częstocice
Częstocice (deutsch Günthersdorf, 1945–1947 Włastów) ist ein Dorf in Niederschlesien. Der Ort liegt in der Landgemeinde Wiązów im Powiat Strzeliński in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien.
Częstocice Günthersdorf | ||
---|---|---|
? | ||
Basisdaten | ||
Staat: | Polen
| |
Woiwodschaft: | Niederschlesien | |
Powiat: | Strzelin | |
Gmina: | Wiązów | |
Geographische Lage: | 50° 49′ N, 17° 16′ O
| |
Höhe: | 150 m n.p.m. | |
Einwohner: | 223 (31. Dez. 2022[1]) | |
Postleitzahl: | 55-120 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 71 | |
Kfz-Kennzeichen: | DST | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | DK 39 Kępno–Łagiewniki | |
Nächster int. Flughafen: | Breslau |
Geographie
BearbeitenGeographische Lage
BearbeitenDas Angerdorf Częstocice liegt fünf Kilometer nordöstlich vom Gemeindesitz Wiązów (Wansen), ca. 18 Kilometer nordöstlich von der Kreisstadt Strzelin (Strehlen) und rund 44 Kilometer südöstlich der Woiwodschaftshauptstadt Breslau. Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Wrocławska (Breslauer Ebene). Westlich des Dorfes fließt die Oława.
Nordöstlich des Dorfes verläuft die Autostrada A4. Durch den Ort verläuft die Landesstraße Droga krajowa 39. Der Ort liegt an der stillgelegten Bahnstrecke Brzeg–Łagiewniki Dzierżoniowskie.
Nachbarorte
BearbeitenNachbarorte von Częstocice sind im Nordwesten Kalinowa (Kallen) und im Süden Bryłówek (Deutsch Breile).
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde 1317 gegründet und erstmals als Guntersdorff erwähnt. Weitere Erwähnungen erfolgten 1334 als Guntheri villa sowie 1549 als Guntersdorff.[2]
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Günthersdorf zusammen mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1783 zählte der Ort eine katholische Filialkirche, eine katholische Schule, 10 Bauern- und 15 andere Stellen sowie 145 Einwohner,.[2]
Nach der Neugliederung Preußens gehörte die Landgemeinde Günthersdorf ab 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1816 dem Landkreis Ohlau eingegliedert. 1874 wurde der Amtsbezirk Klein Öls gegründet, zu dem die Landgemeinden Günthersdorf, Kallen, Klein Oels und Tempelfeld sowie der Gutsbezirk Klein Oels gehörten.[3] 1885 zählte der Ort 298 Einwohner.[4]
1933 zählte Günthersdorf 337, 1939 wiederum 344 Einwohner. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Ohlau.[5]
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Günthersdorf wie fast ganz Schlesien 1945 an Polen, wurde zunächst in Włastów umbenannt und der Woiwodschaft Breslau angegliedert. Die deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht vorher geflohen war, weitgehend vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. 1947 wurde der Ortsname in Częstocice geändert. 1999 kam der Ort zum Powiat Strzeliński in der Woiwodschaft Niederschlesien.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Die römisch-katholische Barbarakirche (poln. Kościół św. Barbary) wurde 1334 erstmals erwähnt. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde der Kirchenbau im Stil der Renaissance umgebaut. Der Glockenturm besitzt einen oktogonalen Aufsatz mit einer Laterne und Zwiebelhaube.[6]
- Steinerne Wegekapelle
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Raport o stanie gminy 2022 (poln.)
- ↑ a b Geschichte des Dorfes - klauskunze.com
- ↑ Amtsbezirk Klein Oels
- ↑ AGOFF Kreis Ohlau
- ↑ Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Ohlau. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. München 2005, S. 259 ISBN 3-422-03109-X