Das Département Ems war ein Département in dem von 1806 bis 1813 bestehenden, rechtsrheinisch gelegenen Großherzogtum Berg. Präfekt war zunächst Graf Spee und vom 1. Mai 1809 an Karl Josef von Mylius (Präfekt ad interim). Am 1. Januar 1811 wurde das Département Ems, das nunmehr zu Frankreich gehörte, in Département de l’Ems-Supérieur umbenannt, wobei drei seiner südlichsten Kantone abgetrennt und dem Département Ruhr zugeteilt wurden.

Es wurde gebildet aus dem ehemaligen Niederstift Münster, aus den Grafschaften Bentheim (mit der Herrlichkeit Lage), Horstmar, Steinfurt, Rheina-Wolbeck, Tecklenburg und Lingen.

Das im Norden des Großherzogtums gelegene Departement war flächenmäßig mit 88 Quadratmeilen das größte, mit 210.000 Einwohnern jedoch vergleichsweise klein. Der einzige bedeutende Ort des ansonsten strukturschwachen und als kaum administrativ empfundenen Departements war seine Hauptstadt Münster.

Durch die Einverleibung Norddeutschlands in das französische Kaiserreich nördlich der Linie Wesel–Münster–MindenLauenburg 1810, die Napoleon zur Durchsetzung der Kontinentalsperre gegen Großbritannien vollzog, wurde der Großteil des Departements bereits wieder vom Großherzogtum getrennt und nun französisch. Nur drei Kantone seiner südlichen Ausläufer verblieben beim Großherzogtum und wurden mit dem Département Ruhr verbunden. Das Großherzogtum umfasste jetzt nur noch drei seiner vier Departements.

Das Département Ems umfasste ab dem Zeitpunkt seiner Gründung die drei Arrondissements Münster, Coesfeld und Lingen.

Unterpräfekt wurde Clemens Wenzel Freiherr von Oer zu Nottbeck.

Literatur

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  • Rudolf Göcke: Das Großherzogtum Berg unter Joachim Murat, Napoleon I. und Louis Napoleon 1806–1813. Ein Beitrag zur Geschichte der französischen Fremdherrschaft auf dem rechten Rheinufer. Köln 1877 (stark antifranzösisch ausgerichtete Tendenzschrift).
  • Charles Schmidt: Das Großherzogtum Berg, 1806–1813. Eine Studie zur französischen Vorherrschaft in Deutschland unter Napoleon I. Neustadt/Aisch 1999, ISBN 3-87707-535-5 (deutsche Übersetzung und Nachdruck der Ausgabe Paris 1905).
  • Heinz-K. Junk: Das Großherzogtum Berg. In: Westfälische Forschungen 33 (1983), S. 29–83.
  • Alwin Hanschmidt: Herrscherkult und Herrscherfest – oder wie Napoleon an Ems, Hase und Hunte kam. Napoleon-Feiern im Ober-Ems-Departement 1811 bis 1813. In: Osnabrücker Mitteilungen 109 (2004), S. 201–222.