Döschnitz
Döschnitz ist eine Gemeinde im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen. Die Gemeinde gehört der Verwaltungsgemeinschaft Schwarzatal an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Schwarzatal hat.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 37′ N, 11° 14′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Saalfeld-Rudolstadt | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Schwarzatal | |
Höhe: | 415 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,31 km2 | |
Einwohner: | 216 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 34 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 07429 | |
Vorwahl: | 036730 | |
Kfz-Kennzeichen: | SLF, RU | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 73 017 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Markt 5 Ortsteil Oberweißbach 98744 Schwarzatal | |
Website: | vg-schwarzatal.de | |
Bürgermeister: | Klaus Biehl | |
Lage der Gemeinde Döschnitz im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt | ||
Geografie
BearbeitenDöschnitz, bis 2015 staatlich anerkannter Erholungsort, liegt im Tal der Weißen Sorbitz im Naturpark Thüringer Wald.
Gemeindegliederung
BearbeitenZur Gemeinde Döschnitz gehört der Ortsteil Bockschmiede.
Geschichte
BearbeitenDer Ursprung der Besiedelung von Döschnitz ist unbekannt, doch gibt es Hinweise, dass der Ort schon zur Zeit der frühen slawischen Rodungssiedlung im Thüringer Wald ab dem 9. Jahrhundert entstand. Die erste Erwähnung des Ortes erfolgte jedoch erst als Tschitz im Jahr 1422. Der Ort war mangels fruchtbarer landwirtschaftlicher Flächen in früheren Zeiten zunächst von Forstwirtschaft sowie Schiefer-, Eisenerz- und Kalksteinabbau geprägt. Bereits im 15. Jahrhundert existierte eine bis 1862 bestehende Hammerschmiede. Nach dem Dreißigjährigen Krieg, durch den auch Döschnitz in Mitleidenschaft gezogen wurde, erlangte der Olitätenhandel an Bedeutung, außerdem wurde der Eisenerzabbau intensiviert und 1849 ein Schleifwerk für den vor Ort abgebauten Kalkstein (Döschnitzer Marmor genannt[2]) errichtet. Der Abbau von Erzen und Gesteinen erlitt jedoch schon im 19. und frühen 20. Jahrhundert einen Niedergang. Bis 1918 gehörte der Ort zur Oberherrschaft des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt.
Zu DDR-Zeiten wurde in Döschnitz vermehrt Landwirtschaft und insbesondere Viehhaltung betrieben, außerdem gewann in jener Zeit auch der Fremdenverkehr bzw. das Erholungswesen an Bedeutung.
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Rat der Gemeinde Döschnitz besteht aus 6 Ratsfrauen und Ratsherren, die seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 alle dem Wahlvorschlag „Freie Wähler“ angehören.[3]
Bürgermeister
BearbeitenDer ehrenamtliche Bürgermeister ist seit 2016 Klaus Biehl, er wurde zuletzt am 12. Juni 2022 im Amt bestätigt.[4]
Kirche
BearbeitenDie evangelische Kirchengemeinde Döschnitz gehört zum Kirchspiel Döschnitz-Lichte mit den Kirchengemeinden Döschnitz, Meura, Sitzendorf, Unterweißbach und Schwarzburg sowie Lichte-Wallendorf, Piesau und Schmiedefeld. Die Dorfkirche Döschnitz weist einen barocken Altar aus Döschnitzer Marmor auf.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Georg Schoeler (1793–1865), Schulmann[5]
- Ferdinand Höfer (1811–1878), Arzt, Lexikograph und Schriftsteller.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Carl Gäbert, Alexander Steuer, Karl Weiss: Die nutzbaren Gesteinsvorkommen Deutschlands. Verwitterung und Erhaltung der Gesteine (= Handbuch der Steinindustrie. Bd. 1). Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Berlin 1915, S. 180.
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik: Wahlen in Thüringen, Gemeinderatswahl 2019 in Thüringen, Döschnitz. Abgerufen am 18. September 2022.
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik: Wahlen in Thüringen, Bürgermeisterwahl 2022 in Thüringen, Döschnitz. Abgerufen am 18. August 2022.
- ↑ Richard Hoche: Schoeler, Georg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 32, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 215 f.