Der 8. Kontinent
Der 8. Kontinent ist ein deutscher Spielfilm des Regisseurs Serdar Dogan aus dem Jahr 2015. Der Kinostart war am 30. April 2015.
Film | |
Titel | Der 8. Kontinent |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch, Englisch |
Erscheinungsjahr | 2015 |
Länge | 98 Minuten |
Altersfreigabe | |
Stab | |
Regie | Serdar Dogan |
Drehbuch | Serdar Dogan |
Produktion | Serdar Dogan, Markus Kambeck |
Musik | Ben Hansen |
Kamera | Serdar Dogan |
Schnitt | Serdar Dogan |
Besetzung | |
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Handlung
BearbeitenDie 22-jährige Architekturstudentin Lena erfährt vom plötzlichen Tod ihrer Mutter, mit der sie sich vor Jahren überworfen hat: Sie war als 16-Jährige nach einem großen Streit von zu Hause ausgezogen und hatte den Kontakt zu beiden Eltern abgebrochen. Für eine Versöhnung ist es nun zu spät.
Vom Vater bekommt Lena aus dem Nachlass der Mutter nie abgeschickte Briefe, geschrieben jeweils zu Lenas Geburtstagen. Aus ihnen erfährt sie, dass es der größte Wunsch ihrer Mutter war, auf Weltreise zu gehen und alle sieben Kontinente zu sehen. Mit Lena zusammen wollte sie diesen Traum realisieren, da sie selbst nie Gelegenheit dazu gehabt hatte. Ihr Wunsch blieb jedoch unerfüllt, und ihre Tochter wurde schließlich für sie der unerreichbare 8. Kontinent.
Tief getroffen, bricht Lena kurzerhand zu einer Reise um die Welt auf, die Briefe ihrer Mutter im Gepäck. Um ihre Tour zu bezahlen, stiehlt sie Geld, das für ihr Studienprojekt vorgesehen ist. Ihre Reise führt von Rom über New York, Rio de Janeiro, die Antarktis, Hongkong und Sydney bis nach Kapstadt. Lena entdeckt fremde Länder und lernt neue Freunde kennen. Vor der Kulisse weltbekannter Metropolen und Naturschauplätze kommt sie mit Menschen ins Gespräch, erfährt von deren Problemen und Träumen und lernt dabei viel über die Welt, aber auch über sich selbst. Auf jedem Kontinent lässt sie eine kleine Tonfigur zurück, die ihre Mutter gefertigt hat.
Während ihrer Reise setzt sich Lena mit ihrem verdrängten Trauma auseinander und kommt so ihrer verlorenen Mutter wieder näher. Zurück zu Hause, versöhnt sie sich mit ihrem Vater. Im Zwiegespräch mit ihrer toten Mutter erzählt sie von ihren Reiseerlebnissen, zeigt eine Kiste mit Souvenirs von allen sieben Kontinenten und legt schließlich eine Haarsträhne von sich dazu: vom 8. Kontinent. So gewinnt Lena schlussendlich beide Eltern zurück.
Hintergrund
BearbeitenEntstehungsgeschichte
BearbeitenIm März 2013 hatte Serdar Dogan die Idee zu „Der 8. Kontinent“. Auslöser war eine Dienstreise nach Boston. Die Faszination der amerikanischen Weltstadt weckte den Wunsch in ihm, einen globalen Roadmovie zu drehen. Innerhalb von sechs Wochen stand sein Drehbuch, Drehstart war bereits im Oktober. Deutsche Fernsehsender und Filmförderungsanstalten wollten sein Projekt nicht unterstützen. Also finanzierte Dogan seinen Film über Schwarmfinanzierung im Internet und private Sponsoren. Vor allem aber arbeiten er und sein Team fast ausschließlich pro bono: Dogan war Drehbuchautor, Kameramann, Filmeditor und Regisseur in einem, kümmerte sich darüber hinaus um die komplette Organisation und Produktion des Films. Verwandte, Freunde und Kollegen, aber auch Wildfremde unterstützten ihn ohne Gage. Für wichtige Nebenrollen konnte Dogan namhafte deutsche Profis wie Cosma Shiva Hagen, Thomas Scharff und Viktoria Brams gewinnen. Seine Hauptdarstellerin Maike Johanna Reuter fand Serdar Dogan an einer Schauspielschule.
Dreharbeiten
BearbeitenMit Hauptdarstellerin Maike Johanna Reuter und seiner Assistentin Katharina Fast unternahm Serdar Dogan eine sechswöchige Drehreise um die ganze Welt. Schauplätze der Reise waren Rom (Europa), New York (Nordamerika), Rio de Janeiro (Südamerika), Hong Kong (Asien), Sydney (Australien), Norwegen (stellvertretend für die Antarktis) und Kapstadt (Afrika) – stellvertretend für alle Kontinente. Vor Ort stießen Freunde, Verwandte und einheimische Schauspieler zum Team. In Deutschland drehte Serdar Dogan die Szenen mit Cosma Shiva Hagen, die Lenas Mutter verkörpert. Die Schauspielerin agierte dafür ausschließlich vor einer Greenbox. Mit Hilfe aufwändiger 3D-Effekte entstanden in der Nachbearbeitung die Bilder mit den Briefzeilen der Mutter an ihre Tochter.
Veröffentlichung
BearbeitenWolfgang Schmidt-Dahlberg, Deutschlands ältester Kinoverleiher, übernahm den Vertrieb und brachte den Film mit seiner Firma Rekord Film ins Kino. „Der 8. Kontinent“ feierte am 30. April 2015 in Kassel Premiere und startet gleichzeitig in den deutschen Kinos.
Soundtrack
Bearbeiten„Der 8. Kontinent“ (Official Soundtrack) | |
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Soundtrack von Various Artists | |
Veröffent- |
2015 |
Label(s) | Wax'N'Soul Records |
Format(e) |
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Titel (Anzahl) |
17 |
61 Minuten | |
Besetzung | siehe Abschnitt Soundtrack |
Ben Hansen |
Den Soundtrack für „Der 8. Kontinent“ haben Freunde Dogans aus der Musikerszene geschrieben und produziert. Maßgeblich beteiligt war Ben Hansen, der schon die Filmmusik für frühere Filmprojekte Dogans lieferte.
- Trackliste
- Lena Theme – Ben Hansen
- Waves – Dogan & Schwär
- Tränenmeer (Akustik Version) – Evolaer feat. Darius Zander
- House by the sea – Moddi
- If I – Semoune
- Sunny Days – Ben Hansen
- In the same boat – P-Jay
- Minha Menina – Cris Cosmo
- Calm – Quiet Fire
- Neues Land – Quitscheäntchen
- The day I turned into a ghost – The Good Morning Diary
- Friday – Serdar Dogan
- Emocion para Lena – Benjamin Krech
- All over the world – Fabio Uliano Grasselli & Stefano Pantaleoni
- Anna – Petite Rouge
- Now I know – Quitscheäntchen
- Mother Theme – Ben Hansen
Kritik
Bearbeiten„Kostbare Begegnungen mit Feinsinn.“
„Das begrenzte Budget sieht man seinem ebenso sympathischen wie vor kreativen Einfällen strotzenden Weltreise-Drama nicht an. ‚Der 8. Kontinent’ ist kurzweiliges, erfrischendes Kino aus Deutschland, das von seiner charismatischen Hauptfigur lebt.“
Auszeichnungen
Bearbeiten- 2016: Jupiter Nominiert in der Kategorie „Bester Film National“
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Freigabebescheinigung für Der 8. Kontinent. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, August 2015 (PDF; Prüfnummer: 150 204 V).
- ↑ Marie Anderson: Kritik. In: Kino-Zeit.de, abgerufen am 24. Januar 2016.
- ↑ Björn Schneider: Kritik ( des vom 24. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . In: Programmkino.de, abgerufen am 24. Januar 2016.