Der Tag (1900–1934)
Der Tag war eine illustrierte Tageszeitung in Berlin, begründet 1900 vom August Scherl Verlag, eingestellt 1934.
Der Tag, Populärste Illustrierte Zeitschrift der Welt
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Beschreibung | erste mit Fotografien illustrierte Deutsche Tageszeitung in Berlin |
Fachgebiet | Zeitung für die allgemeine Öffentlichkeit |
Sprache | Deutsch |
Verlag | August Scherl Verlag / Hugenberg-Konzern (Deutschland) |
Erstausgabe | 19. Dezember 1900 |
Einstellung | 21. Oktober 1934 |
Erscheinungsweise | täglich |
Verbreitete Auflage | 80.000[1] Exemplare |
Chefredakteur | Paul Marx (1861–1919)[2][3]
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Herausgeber | August Scherl |
ZDB | 717057-9 |
Die Zeitung erschien in drei Ausgaben (Ausgabe A: schwarzer und roter Tag zusammen, Ausgabe B: roter Tag allein, Ausgabe C: schwarzer Tag mit Bilder vom Tage).[4] Das Motto der Zeitung lautete: Keiner Partei dienstbar, freies Wort jeder Partei.
Bilder vom Tage
BearbeitenIn der Erstausgabe vom 19. Dezember 1900 wurde angekündigt, zukünftig laufend Photographien in der Drucktechnik Autotypie im Rotationsdruck zu veröffentlichen. In der Ausgabe vom 23. März 1901 erschien das erste Foto. Ab 26. März 1901 erschienen unter der Rubrik „Bilder vom Tage“ zum ersten Mal im Deutschen Reich eine Tageszeitung, die regelmäßig Pressefotos von aktuellen Tagesereignissen veröffentlichte.
Anfängliche Querfinanzierung
BearbeitenDas Geld, das August Scherl mit der Zeitschrift Die Woche verdiente, soll er mit der illustrierten Tageszeitung Der Tag wieder verloren haben. Der Tag war ein Produkt des Scherlverlags und erlebte dessen Eigentümergeschichte. Er wurde 1913 an den Deutschen Verlagsverein und 1916 an Alfred Hugenberg verkauft. Hugenberg war 1928 bis 1933 Vorsitzender der Deutschnationalen Volkspartei, weshalb Der Tag von Frances Clare Foster in ihrer Dissertation The Press of the Weimar Republic and its Representation in German Literature als Parteiorgan der DNVP von 1931 betitelt wird.[5]
Am 30. Juni 1921 ging die Zeitschrift Die Post in Der Tag auf.[6] 1934 wurde die Publikation von Der Tag mit der Übereignung aus dem Hugenberg-Imperium an Max Amann (Franz-Eher-Verlag) eingestellt.
Mitarbeiter
Bearbeiten- Sophie von Adelung
- Otto Arendt[7], Reichstagsabgeordneter
- Anita Augspurg
- Egide von Berzeviczy
- Fritz von der Boeck, Generalleutnant z. D.
- Hugo Böttger, Reichstagsabgeordneter
- Else von Boetticher
- Arthur Bonus[8], evangelischer Theologe
- Rudolf Breitscheid
- Robert Breuer
- Kurt Breysig[9], Historiker
- Karl von Bruchhausen, Major a. D.
- Richard Bürkner († 1913), Superintendent in Apolda
- Gustav Cohn[10]
- Otto Corbach
- Adolf Deißmann[11], evangelischer Theologe
- Hans Delbrück[12]
- Max Dessoir, Philosoph
- Hedwig Dohm
- Hedwig Dransfeld[13], Politikerin der Zentrumspartei
- Karl Dunkmann[14], evangelischer Theologe
- Hakluyt Egerton[15]
- Richard Eickhoff, Politiker
- Julius Elias, schrieb die Rubrik Berliner Kunstglossen
- Kurt Engelbrecht
- Alexis Freiherr von Engelhardt
- Paul Ernst[16]
- Matthias Erzberger, Reichstagsabgeordneter der Zentrumspartei
- Ludwig Eschwege
- Baurat Friedeberg
- Elisabeth Gnauck-Kühne[17]
- Otto von Gottberg, Schriftsteller und Publizist
- Max Halbe, Schriftsteller, schrieb die Rubrik Münchener Brief
- Agnes Harder
- Adolf Harnack[18], evangelischer Theologe
- Julius Hart
- Eduard von Hartmann, Philosoph
- Julius Hatschek
- Georg Hirschfeld
- Hugo von Hofmannsthal, Ein Brief, erschien am 18. und 19. Oktober 1902 in zwei Teilen
- Leo Jolles
- Hans von Kahlenberg
- Wilhelm von Kardorff, Reichstagsabgeordneter
- August Keim, Vorsitzender des Flottenvereins
- Alfred Kerr[19]
- Wolfgang Kirchbach
- Otto Knörk
- Stefan von Kotze
- Carl Krebs, Konzertkritiker der Zeitung
- Hermann Kötzschke, evangelischer Theologe
- Albert Lienhard, evangelischer Theologe, Bruder von Friedrich Lienhard
- Emil Ludwig[20]
- Thomas Mann[21], Schriftsteller
- Paul Marx (1861–1919) im Artikel Der Schluß der Schmutzgeschichten vom 5. Januar 1908 bezeichnete er die Harden-Eulenburg-Affäre als den schmutzigsten politischen Skandal, den Deutschland je erlebt hat.
- Ludwig Misch (1887–1967), Musikkritiker[22]
- Cajus Moeller
- Richard Muther[23]
- Richard Nordhausen
- Wolfgang von Oettingen
- Joseph Maria Olbrich, Essays
- Hermann Oncken[24], Historiker
- Friedrich Paulsen[25], evangelischer Theologe
- Gerhard von Pelet-Narbonne[26] Generalleutnant
- Richard Graf von Pfeil
- Gertrud Prellwitz
- G. Prosoroff
- Alwin Rath
- Wilhelm Rein
- Oswald von Romstedt, Wiener Korrespondent der Zeitung
- Peter Rosegger[27]
- Hans Rosenhagen, berichtete von den Kunstausstellungen in München
- Paul Rühlmann[28]
- Karl Schaum[29], Physiker
- Karl Scheffler, Kunstkritiker
- Fritz Schepp, Politiker
- Johannes Schlaf[30]
- Hans Georg Schmidt, evangelischer Pfarrer in Kallehne
- Karl Eugen Schmidt, Pariser Korrespondent der Zeitung
- Max Schneidewin, Philosoph
- Hermann Scholz, Pfarrer der Berliner Marienkirche
- Wilhelm von Scholz[31]
- Ernst Schur
- Franz Servaes, schrieb die Rubrik Aus dem Wiener Kunstleben
- Friedrich Sigismund, Gründer des Bundes zur Bekämpfung der Frauenemanzipation
- Georg Simmel[32]
- Martin Spahn, Historiker und Politiker, schrieb für die Zeitung bereits seit 1901[33]
- Eduard Stadtler
- Heinrich Steinhausen
- Willy Steinkopf, Politiker der SPD[34]
- Karl Steiniger, Jurist[35]
- Helene Stöcker, schrieb für die Seite Der Kampf der Frau
- Adolf von Tiedemann
- Georg Wasner, Kriegsberichterstatter an der Ostfront
- Albrecht Wirth[36], Historiker
- Alfred Wolf, liberaler Politiker
- Octavio von Zedlitz-Neukirch, Politiker
- Friedrich Zimmer, evangelischer Theologe, schrieb Artikel für die Seite Rundschau der religiösen Bewegung
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Hans-Joachim Weitz: Drei jüdische Dramen. mit Dokumenten zur Rezeption. Wallstein Verlag, 1995, ISBN 978-3-89244-116-8, S. 411 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Theodor Fontane, Martha Fontane: Theodor Fontane und Martha Fontane – Ein Familienbriefnetz. Walter de Gruyter, 2002, ISBN 978-3-11-085782-5, S. 816 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Winke (Hrsg.): Berlin und die Berliner Leute – Dinge – Sitten – Winke. BoD – Books on Demand, 2011, ISBN 978-3-8457-2001-2, S. 207 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Der Tag Nr. 217, 15. September 1918, S. 1. Die Ausgabe B kostete seit dem 1. Oktober 1918 2 Mark, die Ausgabe C 2,50 Mark und die Ausgabe A 3,50 Mark (vgl. Der Tag Nr. 217, 15. September 1918, S. 1).
- ↑ Frances Clare Foster: The Press of the Weimar Republic and its Representation in German Literature, Dissertation, University of Bristol, September 1996, S. 10 (Digitalisat, PDF; 35 MB, englisch)
- ↑ Walther Georg Oschilewski: Zeitungen in Berlin: im Spiegel der Jahrhunderte. Haude & Spener, 1975, ISBN 978-3-7759-0159-8, S. 142 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ In Der Tag Nr. 495, 6. Oktober 1905, berichtete er von seiner achtwöchigen „Studienreise“ in die deutschen Kolonien Togo und Kamerun.
- ↑ Vgl. z. B. seinen Artikel Ein evangelisch-katholischer Bund?, in: Der Tag Nr. 302, 24. Juni 1905, S. 1f.
- ↑ Vgl. z. B. seinen Artikel Revolution und Entwicklung, in: Der Tag Nr. 95, 6. Mai 1919, S. 1f.
- ↑ Vgl. z. B. seinen Artikel Die Kohlenbergwerke und der preußische Staat, in: Der Tag Nr. 407, 31. August 1904, S. 1f.
- ↑ Vgl. z. B. seinen Artikel Die Christliche Konferenz zu Upsala, in: Der Tag Nr. 167, 19. Juli 1918, S. 1f.
- ↑ Vgl. z. B. seinen Artikel Intellektuelle und Zentrum, in: Der Tag Nr. 59, 5. Februar 1904, S. 1f.
- ↑ Vgl. z. B. ihre Artikel Das heilige Recht, in: Der Tag Nr. 95, 6. Mai 1919, S. 1f.; Zur Psychologie der Rheinländer, in: Der Tag, Juni 1919; Aus Weimars dunkelsten Tagen, in: Der Tag, 24. Juli 1919.
- ↑ Vgl. z. B. seinen Artikel Religion und Politik im neuen Deutschland, in: Der Tag Nr. 303, 31. Dezember 1918, S. 1f.
- ↑ Vgl. z. B. seinen Artikel Die englischen Wahlen, in: Der Tag Nr. 4, 6. Januar 1910, S. 1f.
- ↑ Vgl. z. B. seine Artikel Die Theaterkrisis und die Kritik, in: Der Tag Nr. 122, 28. Mai 1910, S. 1f.; Der Ausdruck der Empfindungen und die Kunst, in: Der Tag Nr. 110, 11. Mai 1916, S. 1f.; Der Fetischcharakter des Wortes, in: Der Tag Nr. 96, 7. Mai 1919, S. 1f.
- ↑ Vgl. z. B. ihre Artikel Mutter und Tochter, in: Der Tag Nr. 4, 6. Januar 1910, S. 1f.; Glossen zum Kapitel Frauenstimmrecht, in: Der Tag, 1. Juli 1913; Krieg und Frauenfrage, in: Der Tag, 21. Mai 1916, S. 2f.; Krieg und Ehehäufigkeit, in: Der Tag, 28. Juli 1916; Für und wider das weibliche Dienstjahr, in: Der Tag, 22. August 1916; Mütterdämmerung, in: Der Tag, 1. November 1916. Viele ihrer Artikel erschienen auf der Seite Der Kampf der Frau, die später in Frauen-Rundschau umbenannt wurde.
- ↑ Vgl. z. B. seinen Artikel Die päpstliche Enzyklika des Jahres 1907. Ein Schlußwort, in: Der Tag, 26. Februar 1908.
- ↑ Vgl. z. B. Alfred Kerr: Hanneles Himmelfahrt, in: Der Tag, 26. Februar 1918.
- ↑ Vgl. z. B. seinen Artikel Abschied, in: Der Tag Nr. 40, 23. Februar 1919, S. 1f.
- ↑ Vgl. seinen zweiteiligen Artikel Gabriele Reuter, in: Der Tag Nr. 75, 14. Februar 1904, S. 1f.; Der Tag Nr. 79, 17. Februar 1904, S. 1f.
- ↑ Ludwig Misch, Meine Arbeiten, 1963, Leo Baeck Institute, LBI Ludwig Misch Collection AR 2073 / MF 1084, Series III, Reviews 1945–1965
- ↑ Vgl. z. B. seinen Artikel Whistler, in: Der Tag Nr. 337, 22. Juli 1903, S. 1f.
- ↑ Vgl. z. B. seinen Artikel Papst Leo XIII. und das Deutsche Reich 1878-1903. Ein Rückblick, in: Der Tag Nr. 337, 22. Juli 1903, S. 1f.
- ↑ Vgl. z. B. seinen Artikel Rom und die deutsche Theologie. Rückblick und Ausblick, in: Der Tag, 26. Februar 1908.
- ↑ Vgl. z. B. seinen Artikel Die nationale Flagge an den höchsten Mast!, in: Der Tag, 5. Januar 1907.
- ↑ Vgl. Peter Rosegger: Das Traurigsein ist lustig. Eine Friedhofsbetrachtung, in: Der Tag, 1. Dezember 1901.
- ↑ Vgl. z. B. seinen Artikel Eine freie politische Hochschule in Berlin. Anregungen, in: Der Tag, 24. Juli 1919.
- ↑ Vgl. z. B. seinen Artikel Elektronen und radioaktive Substanzen, in: Der Tag Nr. 59, 5. Februar 1904, S. 1f.
- ↑ Vgl. z. B. seinen Artikel Vom inneren Gotterlebnis, in: Der Tag Nr. 41, 25. Februar 1919, S. 1f.
- ↑ Vgl. z. B. seinen Artikel Heinrich Leuthold, in: Der Tag Nr. 121, 27. Mai 1910, S. 1f.
- ↑ Vgl. seinen Artikel Das Verhältnis von Leben und Schaffen bei Goethe, in: Der Tag Nr. 69, 22. März 1912, S. 1f.
- ↑ Vgl. Martin Spahn: Der Große Kurfürst, in: Der Tag, 1. Dezember 1901. In seinen Artikeln beschäftigte er sich oft mit den politischen Verhältnissen in Elsaß-Lothringen (vgl. z. B. seinen Artikel Die reichsländischen Gemeinderatswahlen, in: Der Tag Nr. 257, 17. Juli 1908, S. 1f.).
- ↑ Vgl. z. B. seinen Artikel Die Demonstration der Beamten, in: Der Tag Nr. 290, 31. Dezember 1919, S. 2f.
- ↑ Vgl. z. B. seinen Artikel Ein Wort an die Königstreuen, in: Der Tag Nr. 278, 29. November 1918, S. 1f.
- ↑ Vgl. z. B. seinen Artikel Die gelbe Gefahr, in: Der Tag Nr. 75, 14. Februar 1904, S. 2f.