Dirty Wars

Film von Richard Rowley (2013)

Dirty Wars (englisch für Schmutzige Kriege) ist ein 2013 gedrehter Dokumentarfilm des Regisseurs Richard Rowley. Produzent und Drehbuchautor ist der Journalist Jeremy Scahill. Scahill schrieb zudem ein Sachbuch, das auf den Recherchen zum Film basiert und auf Deutsch unter dem Titel Schmutzige Kriege. Amerikas geheime Kommandoaktionen erschien ISBN 978-3-88897-868-5. Der Norddeutsche Rundfunks erstellte eine 45-minütige Fernsehfassung, die unter dem Titel Schmutzige Kriege – Die geheimen Kommandoaktionen der USA Ende November 2013 im Ersten erstausgestrahlt wurde.[1]

Film
Titel Dirty Wars
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2013
Länge 87 Minuten
Stab
Regie Rick Rowley
Drehbuch
Produktion
Musik David Harrington
Kamera Rick Rowley
Schnitt
  • Rick Rowley
  • David Riker

Handlung

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Thema des Films sind die vielen Facetten und Schauplätze des verdeckten, weltweit geführten US-amerikanischen Kriegs gegen den Terror,[2] insbesondere die Operationen des United States Joint Special Operations Command.

Der investigative Journalist Jeremy Scahill reist nach Afghanistan, Jemen, Somalia und andere Orte, an denen die USA einen Krieg gegen den Terror führen. In Afghanistan untersucht er, wie die USA versuchten, den Tod von fünf Afghanen, darunter zwei schwangere Frauen und ein Mädchen im Teenageralter, in Khataba zu verschleiern. Scahill trifft sich mit amerikanischen Soldaten und afghanischen Zivilisten und spricht über das Thema.[3] Einer seiner Gesprächspartner ist der U.S. Senator Ron Wyden.[4]

Scahill untersucht die Ermordung des US-Bürgers Anwar al-Awlaki und seines Sohnes Abdulrahman al-Awlaki in Jemen.[5] Scahill hält den Krieg gegen den Terror für eine „selbsterfüllende Prophezeiung“, weil die zivilen Opfer zu mehr Muslims führen, die gegen die USA kämpfen.[6] Er berichtet auch über den jemenitischen Journalisten Abdulelah Haider Shaye, der verhaftet und wegen Terrorunterstützung verurteilt wurde, weil er über den Drohnenkrieg der USA berichtete.[5]

Rezeption

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Quelle Bewertung
Rotten Tomatoes (Tomatometer) 83 %[7]
Metacritic (Metascore) 76/100[8]
AllMovie      [9]
Empire      [10]
Time Out      [11]

Dirty Wars erhielt ein gutes Presseecho, was sich auch in den Auswertungen US-amerikanischer Aggregatoren widerspiegelt. So erfasst Rotten Tomatoes größtenteils positive Besprechungen und ordnet den Film dementsprechend als „Zertifiziert Frisch“ ein.[7] Laut Metacritic fallen die Bewertungen im Mittel „Grundsätzlich Wohlwollend“ aus.[8]

„Mit dem Kriegskorrespondenten als Noir-Schnüffler ergibt sich ein Exposé mit Stil und Biss[.] Schonungsloser Stoff und bittere Medizin für Loyalisten der US-Aussenpolitik.“

David Parkinson: Empire[10]

Trevor Johnston lobte den Film in Time Out für seinen Stil und dass er die Politik hinter Obamas Fassade als der „Guten“ beleuchte.[11]

Des Weiteren wurde der Film bei den folgenden Auszeichnungen berücksichtigt:

  • 2013: Sundance Film Festival Cinematography Award in der Kategorie US-amerikanischer Dokumentarfilm[12]
  • 2013: Nominierung: Sundance Film Festival Grand Jury Prize Bester Dokumentarfilm
  • 2013: CPH:DOX Bester Dokumentarfilm
  • 2013: Filmfestival von Little Rock Bester Dokumentarfilm
  • 2013: Filmfestival von Little Rock für außerordentlichen Mut im Filmemachen
  • 2013: Telluride Mountainfilm Festival Bester Dokumentarfilm
  • 2013: Traverse City Film Festival Special Award Bester Dokumentarfilm
  • 2013: Founders Prize Special Award Bester Dokumentarfilm
  • 2013: Boston Independent Film Festival Bester Dokumentarfilm
  • 2014: Nominierung: Oscar als Bester Dokumentarfilm
  • 2014: Internationales Filmfestival von Warschau Bester Dokumentarfilm
  • 2014: Nominierung: Cinema Eye Honors Award Beste Kamera
  • 2014: Cinema for Peace Awards Bester Dokumentarfilm
  • 2014: Nominierung: Golden Trailer Award
  • 2014: Motion Picture Sound Editors Golden Reel Award für den besten Tonschnitt
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Einzelnachweise

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  1. René Martens: Amerikas heimliche Morde. In: Zeit Online. 28. November 2013, abgerufen am 3. Dezember 2015.
  2. Dirty Wars: Jeremy Scahill and Rick Rowley’s New Film Exposes Hidden Truths of Covert U.S. Warfare – havanatimes.org
  3. About the Film. In: dirtywars.org. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Dezember 2016; abgerufen am 10. Juni 2013.
  4. Andrew O'Hehir: Obama's „Dirty Wars“ — and a soiled presidency. In: Salon.com. 9. Juni 2013, abgerufen am 17. August 2014.
  5. a b Tessa Stuart: Jeremy Scahill's ‚Dirty Wars‘ And The Very Dark Side Of American Military Intervention In: BuzzFeed, 10. Juni 2013, abgerufen am 2. August 2014.
  6. Jeremy Egner: His Target Is Assassinations In: The New York Times, 6. Juni 2013, abgerufen am 2. August 2014.
  7. a b Dirty Wars. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 8. Oktober 2021 (englisch, 72 erfasste Kritiken).
  8. a b Dirty Wars. In: Metacritic. Abgerufen am 29. April 2024 (englisch, 18 erfasste Kritiken).
  9. Perry Seibert: Dirty Wars (Memento vom 19. Januar 2022 im Internet Archive) bei AllMovie (englisch)
  10. a b David Parkinson: Review. In: Empire. 22. November 2013, abgerufen am 1. Mai 2024 (englisch): „Presenting the war correspondent as noir gumshoe, this is a stylish and trenchant exposé[.] Hard-hitting stuff and tough medicine for American foreign policy loyalists.“
  11. a b Dirty Wars. In: Time Out. 26. November 2013, archiviert vom Original am 4. August 2019; abgerufen am 18. Oktober 2021: „good guy“
  12. Dirty Wars. Sundance Film Festival, 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Oktober 2014; abgerufen am 3. Dezember 2015 (englisch).