Diskussion:Al-Ghazālī

Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von Reiner Stoppok in Abschnitt Jahreszahlen

Willensfreihet

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Ich glaube, dass der Text zu diesem Thema nicht korrekt ist. In der Stanford-Enzyklopädie steht:

"al-Ghazâlî teaches a strictly determinist position with regard to events in the universe. God creates and determines everything, including the actions of humans. God is the only “agent” or the only “efficient cause” (fâ’il, the Arabic term means both) in the world."

Und:

"God's “causal” determination of all events also extends to human actions. Every human action is caused by the person's volition, which is caused by a certain motive (dâ’iya). The person's volition and motive are, in turn, caused by the person's convictions and his or her knowledge (‘ilm). Human knowledge is caused by various factors, like one's experience of the world, one's knowledge of revelation, or the books one has read (al-Ghazâlî 1967–68, 4:315–17 = 2001, 34–37). There is no single event in this world that is not determined by God's will. While humans are under the impression that they have a free will, their actions are in reality compelled by causes that exist within them as well as outside (Griffel forthcoming, Chapter 7)."

Quelle: http://plato.stanford.edu/entries/al-ghazali

Es sieht also so aus, dass Al-Ghazali ein (theistischer) Determinist war.

Könnte das jemand im Text korrigieren? (Ich bin kein Nativ-Speaker im Deutsch.)

Determinist stimmt nicht oder nur insoweit, als dass die Gottheit laut al-Ghazali (orthodox islamisch) allmächtig ist. Im Wesen zwischen Tier und Engel angesiedelt, kann sich der Mensch zum Bösen (zum Verstoß gegen die orthopraktische Norm der Scharia) entscheiden und wird dafür vermutlich für immer verdammt (jenseitige Höllenstrafe). Ganz gewiss ist die Bestrafung natürlich auch wieder nicht, denn Allah muss dem prinzipiell verstandesschwachen Menschen unberechenbar bleiben, um allmächtig zu sein, und er muss das letzte Wort haben. Trotzdem entscheidet der Mensch. -- 91.61.195.209 04:15, 22. Okt. 2011 (CEST)Beantworten

Schafiit

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Der englische Wiki-Artikel sagt, dass der Sunnit (Sufi und Ascharit) Abu Hamid al-Ghazali der schafiitischen Rechtsschule zuzurechnen ist. Auch unter Wudu' weiß Wiki "Der Schafiit al-Ghazali nennt sechs unabdingbare Bestandteile einer kleinen rituellen Waschung." Auch die Kategorie Schafiiten (Category:Shafi'is) nennt ihn (Ghazali) http://en.wiki.x.io/wiki/Category:Shafi%27is Der Französische Artikel nennt ihn (jaja, Ascharit und Sufi) immerhin vom Schafiismus beeinflusst (Influencé par chaféisme) Nicht zu vergessen ist, den Lehrer zu nennen, den schafiitischen Imam al-Haramayn al-Juwayni, bei dem al-Ghazali die Jurisprudenz Fiqh studierte. http://en.wiki.x.io/wiki/Al-Juwayni -- 91.61.195.209 04:07, 22. Okt. 2011 (CEST)Beantworten

Koran 4:95

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Im Artikel steht:

Ghazali gab dem Begriff Dschihad durch die Neuinterpretation eines Koranverses (4, 95) eine neue, zusätzliche Bedeutung: Nicht nur der Kampf auf dem Schlachtfeld sei Dschihad, sondern auch der Kampf gegen das eigene niedere Ich (an-nafs al-ammara).

Das kann ich nicht glauben. (Sure 1:1 corp) kann man nicht anders als im Zusammenhang mit militärischem Kampf lesen. Welche Ausage von Al-Ghazali ist also gemeint? Kann es nicht eher sein, dass er sowas in der Art sagte, wie "Dschihad ist nicht alleine das, was in 4:95 steht!". Das wäre leicht nachvollziehbar. So aber bleibt hier ein großes Fragezeichen für mich -- Arne List 00:08, 13. Jan. 2007 (CET)Beantworten

Hier stimmt tatsächlich was nicht! Ich weiß, dass der Prophet Muhammad sagte, dass der Kampf gegen das niedere Ich das große Dschihad ist und der Kampf im Krieg der kleine Dschihad. Damit gab Ghazali dem Dschihad sicherlich keine neue Bedeutung.--Salim 11:57, 9. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Salim, ja, dazu gibt es einen Hadith, der ist aber nicht ṣaḥīḥ, nicht kanonisiert und demzufolge eher unauthentisch. Trotzdem ist einen Blick wert:
"A hadith defines this understanding of the term. It recounts how Muhammad, after a battle, said, 'We have returned from the lesser jihad (al-jihad al-asghar) to the greater jihad (al-jihad al-akbar).' When asked, 'What is the greater jihad?,' he replied, 'It is the struggle against oneself.' Although this hadith does not appear in any of the authoritative collections, it has had enormous influence in Islamic mysticism (Sufism)." http://israelipalestinian.procon.org/view.answers.php?questionID=366 hier auch kurz und bündig:
"Jihad Akbar (greater) and Jihad Asghar (lesser). Jihad Akbar meaning Jihad against the desires and Shaitaan whilst Jihad Asghar is against the disbelievers on the battlefield." http://www.thereligionofpeace.com/Articles/Greater-Lesser-Jihad.htm
"the violent and indiscriminate ‘small jihad’ ... el jihad el kebir, the greater jihad, or jihad against one’s own ego" http://eteraz.org/story/2006/12/4/8052/97546
Es ist eher so, dass al-Ghazali die letzten Bereiche des Lebens schariatisierte, etwa Handelsverträge nur nach dem Islamischen Recht der Scharia zu erfolgen hatten und nicht beispielsweise nach dem mongolischen Recht Jassa; alles menschliche Tun und Denken musste von nun an - öffentlich überprüfbar - innerhalb der Banden des Islamischen Gesetzes verlaufen. Und richtig, zugleich prägte al-Ghazali den Begriff vom Kleinen Dschihad ... jetzt gibt es also nur drei Möglichkeiten, erstens dass der im Jahre 1111 verstorbene Imam im Irrtum befindlich war und den Islam falsch verstanden hätte, für viele fromme Muslime sicherlich eine gräusliche Vorstellung und sozusagen undenkbar, oder, zweitens, "nur seine eigene Meinung" äußerte, aber ein Islamischer Denker, Weiser, Gelehrter und Jurist kann eigentlich keine Zeit für Nebensächlichkeiten haben, oder, drittens, dasss der "kleine Dschihad" islamisch ist. Weil nun al-Ghazali höchste Anerkennung genießt, neigt man zu der letztgenannten Auffassung und dazu, den "schwachen" (ṣaḥīḥ) o. a. Hadith oder zumindest dessen Inhalt (matn) für quasi-authentisch zu halten.
Interessant, dass diese disziplinierend-charakterformende, sufistisch oder mystisch anmutende Deutung des Dschihadbegriffs zuerst vor allem unter (wenigen) gelehrten Schafiiten Verbreitung fand (Wiki Dschihad "Einzelne schiitische Theologen der klassischen Zeit unterschieden zwischen dem sogenannten größeren Dschihad im Sinne eines spirituellen Kampfes gegen innere Gelüste und dem kleineren Dschihad im Sinne einer militärischen Konfrontation gegen einen äußeren Feind"), Abu Hamid al-Ghazali war Schafiit.
Der Artikel ist (auch) an dieser Stelle richtig, das "Ghazali gab dem Begriff Dschihad durch die Neuinterpretation eines Koranverses (4, 95) eine neue, zusätzliche Bedeutung: Nicht nur der Kampf auf dem Schlachtfeld sei Dschihad, sondern auch der Kampf gegen das eigene niedere Ich (an-nafs al-ammara)." braucht nicht verändert zu werden. -- 91.61.195.209 04:52, 22. Okt. 2011 (CEST)Beantworten

Für die Herausarbeitung des "konservativen" Al-G. ...

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... gibt es gute Gründe. Z.B. daß er bei modern-moderaten Islamisten sehr beliebt ist, was darzustellen im Artikel völlig gerechtfertigt ist - Wirkungsgeschichte einer Person nennt man so etwas. Wer darin "POV" sieht, wird wahrscheinlich auch den Begriff "Islamismus" als POV batrachten. Er selbst ist dabei natürlich völlig sachlich... Ich bitte erst einmal um unaufgeregte Darlegung und Diskussion des Reverts. Meine Quellenangabe bitte dabei berücksichtigen. Ich stelle meine Fassung zunächst einmal wieder her, damit sie diskutiert werden kann. Shoshone 16:08, 10. Dez. 2007 (CET)Beantworten

Es geht nicht um eine "Herausarbeitung", sondern um folgende Aenderungen:
  • Vorher (auch schlecht): "kritischer Philosoph" - Deine Aenderung: "orthodoxer Philosoph". Der Begriff "orthodoxer Philosoph" ist voellig daneben. Es gab keine verpflichtende "rechte Lehre" in der Philosophie, der sich Gazali angeschlossen haette. Auch als theologisch orthodoxen Philosophen kann man ihn schon aufgrund seiner Einstellung zum Sufismus keinsfalls bezeichnen. Die vorherige Formulierung "kritisch" war ebenfalls misslich ("philosophiekritisch" waere sachlich angemessener, aber wir brauchen dort kein Epitheton).
  • Vorher: "In seiner Philosophie vertrat er gleichwohl einen religiös motivierten Skeptizismus" -- Deine Aenderung: "In seiner Philosophie vertrat er gleichwohl einen religiös motivierten konservativen Skeptizismus". Dass es es sich um einen "konservativen" Skeptizismus handelte, ist Deine negativ gemeinte Bewertung, die aktuelle Klischees anachronistisch in Gazalis Epoche uebertraegt. In Wirklichkeit war Gazali in diesem Punkt sowohl theologisch als auch philosophisch durchaus innovativ, philosophisch wahrscheinlich innovativer, als ihm recht gewesen waere, wenn er gewusst haette, welche Lehren Averroes und scholastische Philosophen aus seiner Argumentation gezogen haben. Die Tatsache, dass es sich um einen religioes motivierten Skeptizismus handelte, ist im Text im uebrigen klar benannt, ihre Bewertung ist dem Leser ueberlassen und nicht durch einen wertenden Standpunkt vorzuschreiben.
  • Vorher: "der die Wahrheiten des Glaubens und der Offenbarung mit den Mitteln des philosophischen Zweifels gegen den Wahrheitsanspruch der Philosophie verteidigt" -- Deine Aenderung: "der die Wahrheiten des Glaubens und der Offenbarung mit den Mitteln des philosophischen Zweifels gegen den Wahrheitsanspruch der Philosophie und gegen die freie, selbständige Vernunft verteidigt": Dein Zusatz ist entweder ein Anachronismus, der sich unter "freier, selbstaendiger Vernunft" eine Art wildes Denken vorstellt, oder er ist redundant. Der Wahrheitsanspruch der Philosophie, um den es geht, ist der der Vernunft, es gibt fuer Gazali und seine Zeit nicht erstens einen Wahrheitsanspruch der Philosophie und zweitens eine "freie, selbstaendige Vernunft".
  • Ansonsten hast Du der Einleitung folgenden Satz hinzugefuegt: "Der traditionell-orthodoxe Islam, aber auch der reformkonservative "Euro-Islam" mit Tariq Ramadan als dessen Hauptvertreter sieht in ihm einen ihrer Katecheten": mit der in der Applizierung auf einen islamischen Theologen schwer ueberbietbar peinlichen Formulierung "Katechet" knuepfst Du an Deine Quelle Ralph Gadban an, der seinerseits nicht Gazali, sondern Gazalis Schrift Wiederbelebung der Wissenschaften der Religion ebenfalls misslich als "Katechismus des traditionellen Islam bis heute" bezeichnet. Fuer Tariq Ramadan oder gar fuer den "Euro-Islam" behauptet er dergleichen nicht. Worauf Tariq Ramadan sich konkret in Gazalis Lehre bezieht, erfaehrt man bei Gadban ohnehin nicht.
Ich kritisiere nicht Deine Meinungen ueber Islamismus als POV -- als Mediaevist habe ich damit wenig am Hut --, sondern die knallig wertenden und obendrein inhaltlich verfehlten bis schiefen Formulierungen ueber Gazali sind POV. Gegen eine Darstellung von Gazalis Wirkungsgeschichte (der Wirkungsgeschichte seiner Lehren, nicht der "Wirkungsgeschichte der Person", wie Du schreibst) waere nichts einzuwenden, aber Deine plakativ in die Einleitung geklatschten Aenderungen tragen dazu nichts bei sondern verschlechtern die ohnehin notleidende Qualitaet des Artikels nur noch zusaetzlich. Fuer eine angemessene Darstellung der Rezeption waere Deine Quelle auch kaum geeignet, auch wenn sie differenzierter ist als das, was Du daraus machst. Ich werde Deine Aenderungen (und die vorherige Formulierung "kritischer" Philosoph) wieder loeschen, fuer die Diskussion steht sie in der Versionsgeschichte zur Verfuegung. --Otfried Lieberknecht 18:20, 10. Dez. 2007 (CET)Beantworten

Zu al-Ghazali sagt Tamim Ansary (Die unbekannte Mitte der Welt: Globalgeschichte aus islamischer Sicht) "Er war ein frommer Mann", "er lebte die Scharia" http://books.google.de/books?id=uRf6wZN3cW4C&printsec=frontcover#v=onepage&q&f=false Den Sufismus habe al-Ghazali mit dem Islamischen Recht und Geist in Übereinstimmung gebracht "Al-Ghazali thus made Tasawwuf respectable and conformant with the shariah and spirit of Islam". Ein seine Schariaverpflichtung missachtende Sufi ist für den im Jahre 1111 verstorbenen Mystiker und Juristen eigentlich tötenswert: "When anyone claims there is a state between him and Allah relieving him of the need to obey the Sacred Law or Shariah such that the prayer, fasting, and so forth are not obligatory for him, or that drinking wine and taking other people's money are permissible for him - as some pretenders to sufism, namely those 'above the Sacred Law or Shariah' (ibahiyyun) have claimed - there is no doubt that the imam of the Muslims or his representative is obliged to kill him. Some hold that executing such a person is better in Allah's sight than killing a hundred unbelievers in the path of Allah Most High." Quelle: Shafiq ur-Rahman: Tasawwuf and Sharia http://www.masud.co.uk/ISLAM/misc/shafiqur.htm Seit Ghazali ist Sufismus nicht Islam ohne Scharia, sondern Scharia plus Ekstase. -- 91.61.195.209 05:29, 22. Okt. 2011 (CEST)Beantworten

Belege-Bapperl

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Ein Belege-Bapperl einzufügen, mag ja durchaus sinnvoll sein. Sinnvoller wäre es allerdings, an geeigneter Stelle (z.B. hier) auch zu vermerken, welche Aussagen in Zweifel gezogen werden und somit belegt werden sollten. Die entfernte kann's ja wohl nicht sein, dann wäre das Bapperl überflüssig. --Pflastertreter 13:25, 28. Jul. 2009 (CEST)Beantworten

literaturhinweise

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bitte fügt doch noch folgendes buch in die literaturliste ein:

Franz August Schmölders (Hrsg. und Übersetzer), Essai sur les écoles philosophiques chez les Arabes et notamment sur la doctrine d'Algazzali / [Abû Ḥâmid Muḥammad al- Ġazzâlî]. Paris : Didot, 1842 Umfang XIV, [2], 254, [64] S.

es handelt sich wohl um die erste publikation zu al ghazzali; ist zweisprachig angelegt und habilschrift des eigentlich deutschen autors, später orientalist in breslau. (nicht signierter Beitrag von 77.188.67.214 (Diskussion) 08:29, 16. Jul 2011 (CEST))

hallo und ja (als erstes provisorium) - magst du dich übrigens nicht vielleicht hier anmelden? - das würde die kommunikation sehr erleichtern und mitarbeiter insb. im bereich der arabischen philosophie- und kulturgeschichte überhaupt würden freudigst begrüßt! ca$e 11:45, 16. Jul. 2011 (CEST)Beantworten

Al-Ghazali war kein Philosoph!

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Al-Ghazali war kein Philosoph!

Er war ein Gegner der Philosophen!

Er war ein Logiker!

Hört auf, die islamischen Gelehrten als Philosphen zu bezeichnen. Das ist ein peinlicher Versuch, die europäischen Figuren über andere zu stellen! (nicht signierter Beitrag von 85.177.136.118 (Diskussion) 00:41, 22. Okt. 2012 (CEST))Beantworten

Definiere Philosophie!! --= (Diskussion) 06:30, 22. Okt. 2012 (CEST)Beantworten
Natürlich war al-Ġazzālī ein Philosoph (arab. failasūf/fīlsūf فيلسوف). Zumindest wird er so auch von Orientalen selbst genannt. Sein Ehrentitel war allerdings imām. Leider weiß ich nicht, wie er sich selbst bezeichnet hat, denn damals lebte ich noch nicht. Jedenfalls hat auch heute noch ein altes orientalisches Sprichwort Geltung: Die (westliche! = "griechische") Philosophie (al-falsafa الفلسفة) hat da ihre Grenze, wo die (östliche!) Weisheit (al-ḥikma الحكمة) beginnt. Und wie auch "unsere" Philosophen mit gewisser Berechtigung gegen bestimmte "Philosophien" zu Felde ziehen, so taten dies selbstverständlich auch mittelöstliche Denker. Und hierzu gehört in der Tat, dass er als Logiker Argumente brachte. Imruz (Diskussion) 11:24, 10. Jan. 2013 (CET)Beantworten
Er hat die dem Menschen in Koran und Sunna gesetzten Grenzen Allahs beschrieben, gelobt und, ein Weiterdenken verunmöglichend, abschließend bestätigt. Insofern man das innerhalb der von der Schöpfungsordnung, Verhaltensvorschrift und Gesellschaftsordnung der Scharia vorgegebenen Grenzen verbleibende (sprich höchst unfreie?) Denken als Philosophieren bezeichnen möchte, war al-Ghazali Philosoph. Aus Sicht von Aristoteles oder Kant, Platon oder Nietzsche wäre der persische Jenseitszentriker doch wohl nicht Philosoph, sondern Islamapologet oder Allahkrat zu nennen. --91.61.209.51 02:38, 9. Mär. 2015 (CET)Beantworten
#Imruz, aber Nein, autonomes Denken ist gerade keine Frage der Sozialisation oder des vermeintlichen Kulturkreises, Philosophie ist nicht westlich oder östlich, sondern in Lokalität bzw. Dogmatik eingesperrt oder emanzipiert, stammeskulturell unterentwickelt oder universalistisch ausgereift. Wer so herangeht und die Eine Welt in östlich und westlich spaltet (in schariapflichtiges Morgenland und verworfene Dschahiliyya, hm?), der lehnt zumeist auch die Universalität der (eben allgemeinen) Menschenrechte (AEMR) ab. --91.61.209.51 02:54, 9. Mär. 2015 (CET)Beantworten
#22. Okt. 2012, wer die (logisch nicht beweisbare) Existenz des Schöpfergottes, der Engel und des Tages der Auferstehung nicht in Frage stellt, wer all sein Denken (und alltägliches Handeln!) Lohn und Strafe im Diesseits und im Jenseits unterordnet, ist in letzter Hinsicht kein Logiker, auch wenn er sagt "1 plus 1 = 2". Hier und da auch mal korrekt zu addieren, selektive Logik reicht nicht. Halbiertes Denken, schariatreu halbierte Logik, ok? --91.61.209.51 02:54, 9. Mär. 2015 (CET)Beantworten
Und wie sieht es eurer Meinung nach mit dem Platonismus und Neuplatonismus aus? Dann war ja Platon auch kein Philosoph! Wenn Philosophen bei euch nur Atheisten sein dürfen, ist dies mindestens genauso beschränkt wie eurer Meinung nach das „schariapflichtige Morgendland“. Selbst Kant ging in seiner „Kritik der Vernunft“ über den reinen, physisch fassbaren Logik-Begriff hinaus! Und auch Einstein sah offenbar hinter allem Existierenden ein „Urprinzip“. Und manch einer mag dieses eben „Gott“ nennen ...
Wo kommt denn eurer Meinung nach die Hochkultur des Islams – allerdings in der Tat vor 1000 Jahren – mit dem Beginn einer „modern“ zu nennenden Wissenschaft überhaupt her? – In einem Hadith heißt es: „... Lernet von den Völkern, und sei es in China ...“. Dies steht in einem gewissen Widerspruch zum damaligen abendländischen Denken, das ja von der These ausging: „Gehet hin in alle Welt und lehret die Völker ...“ Und wie die Welt seither aussieht, wissen wir ja: ausgelöschte Kulturen in den beiden Amerikas, entrechtete Menschen in Australien, dessen Ureinwohnern man gerade mal vor ein paar Jahren die Menschenrechte gegeben hat. Und das alles im Namen des ach so guten Christentums ...
Dass heutzutage im Zuge des Salafismus bzw. saudischen Wahhabismus ebendieser Islam sich selbst in Frage stellt, steht hingegen auf einem anderen Blatt.--Imruz (Diskussion) 14:38, 13. Dez. 2015 (CET)Beantworten

Begriffsklärung?

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Ich habe oben einen weiteren Begriff eingefügt, das Kloster Ghazali im Sudan. Frage in die Runde: Da es unter diesem Namen so viele verschiedene mögliche Bedeutungen gibt, wäre es vielleicht sinnvoll, die Weiterleitung von "Ghazali" auf diese Seite zu löschen und statt dessen eine Begriffsklärungsseite anzulegen? Natakamani 01 (Diskussion) 20:43, 27. Apr. 2014 (CEST)Beantworten

„Inkohärenz der Philosophen“

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weil der Titel so holterdiepoltert, hab ich dit mal gegoogelt, könnte es sein, dass die Wikipedia hier erfolgreich einen Titel in der Welt, also in der richtigen da draußen, etabliert hat, alle google-books-Fundstellen (außer einem einzigen von 1998) für diesen Titel sind jünger als vorliegender Wikipedia-Artikel (2002), in vorwikipedianischen Zeiten hieß die Schwarte zu deutsch wohl "Widerlegung" o.ä...? --Edith Wahr (Diskussion) 12:32, 28. Jan. 2017 (CET)Beantworten

Beides ist richtig und gebräuchlich (irgendein Bsp.: Hendrich 2011); dass hier "Inkohärenz" steht, ergab sich vielleicht mal aus der englischen Standard-Übersetzung "Incoherence ...". Kann man meinetwegen auch ändern. Freundliche Grüße, ca$e 13:52, 28. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Dass das jetze gebräuchlich ist, ist mir schon auch klar, meine Beobachtung/Vermutung zielte dahin, dass dieser Titel (der ganz sicherlich auf eine Übersetzung aus dem Englischen zurückgeht, so wie er knirscht...) aber erst gebräuchlich wurde, nachdem und indem er 2002 in diesem Wikipedia-Artikel das Licht der Welt erblickte. --Edith Wahr (Diskussion) 15:42, 28. Jan. 2017 (CET)Beantworten
in der Tendenz mag das sein, keine Ahnung, insgesamt aber nicht - siehe z.B. ein Standardwerk wie Wolfdietrich Fischer: Grundriß der Arabischen Philologie, Bd. 3 (1992), 36. ca$e 21:40, 28. Jan. 2017 (CET)Beantworten

DMG Ġazzālī - wirklich zz (statt z)?

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Der Name (al-Ghazali) wird per (falscher oder richtiger) DMG immer wieder Ġazālī umschrieben, also einfaches z, im Artikel hingegen lautet es mit Doppel-z Ġazzālī - sicherlich begründet. Schwirrt da ja vielleicht ein optional eingezeichnetes Schadda über dem z? Wie auch immer: stimmt das zz wirklich, weiß hier jemand Verbindliches. --79.251.110.187 04:09, 30. Dez. 2017 (CET)Beantworten

Ja, denn diese Namensform geht auf die arabische Wurzel fa‘‘āl (فَعَّال) zurück und bedeutet etwa der „etwas Tuende“, bei al-Ġazzālī (الغَزَّالي) zusammen mit der Nisbe demgemäß „derjenige der mit dem Spinnen/Weben (von Tüchern) zu tun hat“ bzw. der von so jemandem abstammt.--Imruz (Diskussion) 10:16, 30. Dez. 2017 (CET)Beantworten
Also: Verschiebung nach (vorschlagsweise) "al-Ghazzāli" (oder "Al-Ghazzāli", "Al-Ghazzālī" oder "al-Ghazzālī")? MfG, Georg Hügler (Diskussion) 10:41, 30. Dez. 2017 (CET)Beantworten
Danke Georg für deinen Vorschlag. Trotzdem (! ;-) würde ich vorschlagen, es bei al-Ghazālī als Lemma zu belassen. Ich könnte mir nämlich vorstellen, dass da wieder eine „Edith Wahr“ entsteht – du kennst ja so einige „Experten“, die sich überall in der Wiki tummeln und mitmischen, obwohl sie selbst teils lt. eigener Aussage „keine Ahnung“ haben ... Andererseits könntest du/könnten wir noch weitere Expertenstimmen einholen, z. B. @Baba66:, @Beademung:, @PaFra:, @Koenraad: und vielleicht noch den einen oder die andere mehr ...
Ansonsten wünsche ich dir, den Deinen sowie den Angepingten einen gelingenden Übergang ins neue Jahr und darüber hinaus alles Gute mit dem schönen Vierzeiler von Bābā Ṭāhir (?):
چخوش باشد كه بعد از انتظارى
باميدى رسد اميدوارى
ازون بهتر وزون خوشتر نباشـد
دمى كه ميرسد يارى بيارى
če-ḫoš bāšad ke ba‘d az enteẓārī
be-omīdī resad omīd-wārī
az-ūn behtar w'az-ūn ḫoštar nabāšad
damī ke mī-resad yārī be-yārī
Welch Glück, wenn nach einem Warten gleich
Ein Hoffender zu einer Hoffnung reich’.
Nichts ist besser, nichts glückvoller
Als ein Hauch, der einen Freund von einem Freunde streich’.
Bis zum nächsten Mal herzlichen Gruß--Imruz (Diskussion) 12:24, 30. Dez. 2017 (CET)Beantworten
In den meisten neueren wiss. Veröffentlichungen wird der Name nur mit einem z geschrieben. Von daher würde ich empfehlen, nicht zu verschieben.--PaFra (Diskussion) 18:01, 30. Dez. 2017 (CET)Beantworten
Vielen Dank, Imruz, für die Klarstellung des korrekt geschriebenen al-Ġazzālī - auch ich (hatte die Frage aufgeworfen und nur an die DMG gedacht) bin für Beibehaltung und / analog zur geläufigen Schreibweise al-Ghazali - also bitte nicht verschieben (was hätte ich beinahe angerichtet). Danke auch für den Hinweis auf die Etymologie und (hier) den Bereich von Textilien-Herstellung / Wollweben / Garnmachen, Zwirn(en); dazu dieses: "When al-Subkī claims that al-Ghazālī's father was a spinner (ghazzāl) of wool" https://books.google.de/books?id=N23aSp4goPIC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false | Evtl. soll ja auch die Etymologie von Ghasel in den Bereich "ein Zwirn spinnen" (vgl. das sprichwörtliche SeemannsGARN) und "(jemanden) umGARNen" gehören. --2003:74:4E62:7266:1D94:F44E:3F4E:62A1 13:42, 31. Dez. 2017 (CET)Beantworten
Nun ja (*schmunzel*), man sollte vielleicht nicht allzu viel in einen Namen hineininterpretieren ... Die oben angedeutete Nisbe sagt schlichtweg aus, dass er von einem Spinner/Weber abstammt. Das war eine übliche Namensgebung nicht nur im Orient: „Schuhmacher“, „Zeltmacher“ (Chayyām) u. Ä.
Und du liegst nicht ganz daneben, wenn du einen (etymologischen!) Bezug zur Ghasele herstellst; doch al-Ghazali war kein Ghaselendichter. Nur die Begriffe arabisch غَزَلَ, DMG ġazala ‚spinnen, weben‘ bzw. arabisch غَزِلَ, DMG ġazila ‚sich verliebt benehmen‘ hängen damit zusammen.
Dir einen guten Jahreswechsel und herzlichen Gruß--Imruz (Diskussion) 14:18, 31. Dez. 2017 (CET)Beantworten

Jahreszahlen

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M.E. sollten die Jahreszahlen den Werktiteln nachgestellt werden (in Klammern). --Reiner Stoppok (Diskussion) 13:08, 2. Mai 2018 (CEST)Beantworten