Diskussion:Anti-Atomkraft-Bewegung in Deutschland
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Gegenbewegung
BearbeitenGibt es eigentlich eine Gegenbewegung zur Anti-Atomkraft-Bewegung, die sich (mit ähnlichen Mitteln) für die zivile Nutzung der Kernenergie einsetzt?
Wenn ja sollte das in den Artikel aufgenommen werden. (nicht signierter Beitrag von HB Jepsen (Diskussion | Beiträge) 16:31, 3. Jan. 2017 (CET))
- Eine wirkliche Gegenbewegung als breit angelegte Bürgeraktivität für Atomenergie gab es nie. Ansätze einer solchen Bewegung von Kernenergiebefürwortern gründeten sich bereits Anfang der Achtziger. Diese Initiativen waren meist Ableger der Atomkraftwerksbetreiber bzw. ihrer Lobbyvereine, dem Atomforum bzw. der Kerntechnischen Gesellschaft und hatten kaum Bestand. Es brauchte ja auch lange keine solche Initiativen. Es lief bis Ende der Neunziger doch alles. Warum sollte man sich engagieren? Und selbst nach dem rot-grünen Ausstiegsbeschluss war man sich sicher, dass die nächste CDU-Regierung den Atomausstieg kippt. War ja auch so.
- Hier ein paar Beispiele für solche Gegengegenbewegungen:
- Zeit online: „Atomkraft – ja bitte!“
- Webseite der „Bürger für Technik“
- Webseite „Die neuen 68er“
- extra3 Satire über eine Pro-Atom-Demo
- ein Bericht der taz über diese Demo: „RWE lässt demonstrieren“
- Merkur.de: „Pro-Atomkraft-Demo vor Kanzleramt“
- Groß-Demonstration in Bonn: Pro Kernenergie
- In der Tat, eine Gegenbewegung im Sinne der Soziologie gab es nie. Die verlinkten Webseiten führen alle zu einem Phänomen, das als Astroturfing bekannt ist. Dabei agieren Vertreter bestimmter Interessen als ob sie eine soziale Bewegung repräsentieren würden. Das gilt insbesondere für die "Bürger für Technik".---<)kmk(>- (Diskussion) 03:55, 1. Feb. 2019 (CET)
- Das ist mir auch aufgefallen, es gibt kein Lemma Befürwortung der Kernenergie, es gibt den Verein Nuklearia, der sollte zumindest hier mal auftauchen. --ChickSR (Diskussion) 18:59, 13. Sep. 2022 (CEST)
Ein gewisses Wiedererstarken
BearbeitenMit Bezug zum Ausstieg vom Ausstieg formuliert der Artikel im Moment:
„Ein gewisses Wiedererstarken der Proteste gegen Atomkraft hielt die neue schwarz-gelbe Koalition (Kabinett Merkel I) nicht davon ab.“
Belegt wird das mit einem kurzen Artikel in Spiegel-Online darüber, dass Aktivisten von Greenpeace auf das Dach der CDU-Zentrale geklettert sind und ein Transparent entrollten. Damit habe ich zwei Probleme. Zum einen gibt der Artikel bei Spiegel-Online wirklich einen Überblick über die Intensität der Anti-Atomproteste. Insbesondere ist nicht von einem "gewissen Wiedererstarken der Proteste" die Rede. Wichtiger aber ist, das Greenpeace damals nur eine von (sehr) vielen Gruppen und Intiativen war, die sich an Protesten beteiligten. Wenn überhaupt, kann man informelle Netzwerke wie Campact und Vereine wie Ausgestrahlt mit ihrem Aktivisten Jochen Stay als Kristallisationspunkt ansehen.
Ein viel deutlicheres Zeichen für ein Wiedererstarken war die Großdemonstration im Berliner Regierungsviertel am 18. September 2010 wenige Tage vor dem Beschluss eines Wiedereinstiegs durch den Bundestag (leider noch kein Wikipedia-Artikel). Diese Demonstration wurde zunächst als Menschenkette um das Kanzleramt angekündigt. Als sich abzeichnete, dass erheblich mehr Menschen kommen würden als im unmittelbaren Umfeld des Kanzleramts Platz finden würden, wurde als Ziel eine "Umzingelung des Regierungsviertels" ausgerufen. Dabei stellten sich die Organisatoren eine klassische Menschenkette vor. Tatsächlich kamen am Tag der Demonstration derart viele Menschen, dass an eine geordnete Reihe nicht zu denken war. Stattdessen zog letztlich vom Sammelplatz neben dem Hauptbahnhof ein breiter Demonstrationszug auf improvisierter Strecke um den Kern des Regierungsviertels. Wobei die Spitze des Zuges den Ausgangspunkt wieder erreichte, bevor die letzten loszogen. Im Anschluss hielten sich die Demonstranten für einige Stunden weiter im Regierungsviertel auf. Das könnte man als "Besetzung" deuten. Wobei das eine sehr friedliche Besetzung war. Da flanierten einfach viele Menschen auf den weiträumig von der Polizei abgesperrten Straßen.
Anders als bei Anti-Atom-Demonstrationen der 80er Jahre, hielt sich die Polizei sehr zurück. Es waren im Sichtbereich der Demonstration keine uniformierten Einheiten positioniert. Sicher standen außerhalb des Sichtbereichs solche Einheiten für den Fall der Fälle bereit. Ich deute das als (erfolgreichen) Versuch von staatlicher Seite keinen Anlass für Straßenkämpfen führen könnte, zu bieten -- aber das ist erstmal nichts für den Artikel, weil Theoriefindung von mir. Keine Theoriefindung ist dagegen, dass die Antiatomkraftbewegung mit dieser Demonstration praktisch aus dem Stand eine Beteiligung mobilisierte, die im Bereich der historischen Großdemonstrationen der 80er Jahre lag. Von daher erscheint mir die Qualifikation "gewisses Wiedererstarken" als nicht wirklich angemessen. Spricht etwas gegen eine Umformulierung im Artikel? ---<)kmk(>- (Diskussion) 03:19, 1. Feb. 2019 (CET)
- @KaiMartin: Aus meiner Sicht spricht nichts gegen eine Umformulierung, nur zu … --4omni (Diskussion) 06:35, 9. Sep. 2019 (CEST)
Kalkar? Wackersdorf?
BearbeitenWarum finden die Großdemos gegen die geplanten Wideraufbereitungsanlagen in Kalkar und in Wackersdorf keine Erwähnung? Der massive Polizeieinsatz gegen die Großdemo in Kalkar, über die Hälfte der Demonstranten waren unterwegs an der Weiterfahrt gehindert worden (ich kam damals von Flensburg kommend bis zu einem Polizeikessel auf der Autobahn nahe Hanover) brachte den Schub, der dann die grünen und bunten Wahllisten erfolgreich machte und schließlich zur Gründung der Partei "die Grünen" führte. Überhaupt wäre eine Aufzählung der Großdemoas und Orte notwendig.
Es gab auch Regional und Bundeszusammenschlüsse der Anti-AKW Bewegung. Anti-AKW BIs im Norden (Niedersachsen, Hamburg, Bremen und Schleswig Holstein) wurden Ortsgruppen der Bürgerinitiativen Umweltschutz Unterelbe (BUU)
hhh (nicht signierter Beitrag von 92.78.121.145 (Diskussion)) 08:49, 6. Jun. 2019 (CEST)
- Auch hier gilt WP:MUT. Warte nicht darauf, dass jemand die Inhalte für dich schreibt, mach's selbst … --4omni (Diskussion) 06:35, 9. Sep. 2019 (CEST)
Hintergründe des Weltbund zum Schutz des Lebens fehlen
BearbeitenAktuell formuliert der Artikel "Überregionale Institutionen, wie etwa der Weltbund zum Schutze des Lebens,[7] beteiligten sich an der Organisation eines breiten Widerstandes, der auch von einigen Wissenschaftlern unterstützt wurde."
Das minimiert die zentrale Rolle, die der WSL in den Anfängen der Anti-Atomkraft-Bewegung hatte und auf welchen ideologischen Hintergründen das passierte. Im Artikel zum WSL wird der Historiker Joachim Radkau zitiert, der den WSL die „Keimzelle der Anti-Kernkraft-Bewegung“ nennt.
Dass der WSL von ehemaligen Nazis gegründet wurde und bis zu seiner Auflösung völkisches und nationalsozialistisches Gedankengut transportierte, ist für die geschichtliche Einordnung der Anti-Atomkraft-Bewegung in Deutschland elementar wichtig. (nicht signierter Beitrag von 46.114.148.114 (Diskussion) 07:58, 7. Mär. 2022 (CET))
- Der Hintergrund ist im verlinkten Artikel erläutert. Er muss hier nicht wertend und verkürzt noch einmal dargestellt werden. --Agp (Diskussion) 16:00, 7. Mär. 2022 (CET)