Diskussion:Dario Argento

Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von 77.185.153.180 in Abschnitt Einfluss

Habe einen toten link auf ein angebl. interview gelöscht.

Habe den Link mal korrigiert. --Toto 20:50, 31. Jan 2006 (CET)

Der "Stil"-Abschnitt

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Soll ich den Abschnitt mal auseinandernehmen?
"Typisch für Argentos Arbeiten sind vor allem formal extravagante Inszenierungen"

  • sagt wer? Was sind "extravagante Inszenierungen"? Was ist hier der Unterschied zwischen formal oder nicht formal?

"die einem klassischen Filmverständnis als dramaturgisch und narrativ unmotiviert erscheinen könnten"

  • sagt wer? was ist ein "klassisches Filmverständnis"? Wieso "könnten"?

"eine meist wenig kohärente Plotgestaltung, die seinen Filmen oft traumähnlichen Charakter verleiht"

  • also eine "wenig zusammenhängende" Plotgestaltung - Wo ist da der Zusammenhang zu "traumhaft"?

"und die für gewöhnlich rauschartig wirkenden Inszenierungen spektakulärer Morde."

  • Das verstehe ich.

"Motivisch stehen oft psychosexuelle Pathologien im Vordergrund, deren Erklärungsmuster über vulgär-psychologische Modelle indes nicht hinauskommen."

  • und das sagt noch mal wer?

"Generell lässt sich zusammenfassen, dass Argentos Kino keine psychische oder logische Realität abbildet ..."

  • das gilt für fast alle Regisseure, mit Ausnahme von Dokumentarfilmern.

"... sondern einen ganz genre- bzw. werkimmanenten Regeln gehorchenden Filmkosmos entwirft ..."

  • ist für mich banal, auch wenn's so geschwurbelt superwichtig klingt.

"und darin seinem Regisseur Auteur-Qualitäten verleiht."

  • So so, das ist also die definition eines Auteurs .... Und wer vor allem meint dies ?

Gruß. --Flatlander3004 15:05, 14. Feb. 2007 (CET)Beantworten


Ich plädiere dringend dafür, den Absatz zum Stil wieder aufzunehmen, da er kurz und prägnant darstellt, was an Argento eigentlich von Interesse ist und ihn von einem x-beliebigen Genrefilmer unterscheidet. So etwas muss man im Rahmen einer Enzyklopädie versuchen können, auch wenn hier niemals absolute Objektivität zu erreichen ist (wie vielleicht bei naturwissenschaftlichen Themen). Mit "Theorie" hat der Absatz im Übrigen nicht das Geringste zu tun, er abstrahiert lediglich empirische Beobachtungen, die man an den Filmen selbst machen kann. Sämtliche darin aufgeführten Punkte sind durch Sekundärliteratur "belegbar", sie entsprechen dem Standard der filmwissenschaftlichen Argento-Forschung (soweit man von so etwas überhaupt sprechen kann) und sie geben durchaus treffend und gut formuliert die gemeinsamen Nenner der Argento-Rezeption wieder, d.h. sie sind keine einseitige Interpretation nach einem bestimmten theoretischen Ansatz.


Literaturbeispiele:

Knee, Adam: "Gender, Genre, Argento", in: Grant, Barry Keith (Hg.): The Dread of Difference. Gender and the Horror Film, Austin 1996

Götz, André: Zwischen Macht und Ohnmacht:Zur Ambiguität des Blicks in Dario Argentos Filmen, Magisterarbeit, unveröffentlicht, 2000

McDonagh, Maitland: Broken Mirrors / Broken Minds. The Dark Dreams of Dario Argento, New York 1994

Omasta, Michael: "Dario Argento. Die ewige Finsternis der Nacht", in: epd Film, 12/93, S. 24-27


Da Flatlander3004 sich auffällig begriffsstutzig gibt, erkläre ich ihm gerne den Absatz (der nicht von mir formuliert wurde - isch schwör!). Und das sollte durchaus auch für Normalmenschen verständlich sein:

Soll ich den Abschnitt mal auseinandernehmen?

  • Soll ich den Abschnitt mal erklären?


"Typisch für Argentos Arbeiten sind vor allem formal extravagante Inszenierungen"

  • sagt wer? Was sind "extravagante Inszenierungen"? Was ist hier der Unterschied zwischen formal oder nicht formal?
  • "formal extravagant" meint hier, das Argento sich vor allem auf formale Aspekte der Inszenierung konzentriert und diese "extravagant", um nicht zu sagen exzessiv und exzentrisch einsetzt, d.h. seine Filme sind voller schräger, ungewöhnlicher Kameraperspektiven, extrem langer und aufwändiger Kamerafahrten, extremer Nahaufnahmen von Details und Objekten, "subjektiver" Point-of-view-Einstellungen, farblich extrem gestalteter Einstellungen usw. Man könnte hier hunderte Beispiele nennen.


"die einem klassischen Filmverständnis als dramaturgisch und narrativ unmotiviert erscheinen könnten"

  • sagt wer? was ist ein "klassisches Filmverständnis"? Wieso "könnten"?
  • sagt die Literatur. Das "klassische Filmverständnis" ist eine gute allgemeinsprachliche Umschreibung für das, was oft "klassisches Erzählkino" oder "klassischer Hollywoodstil" genannt wird (in Abgrenzung etwa zum postmodernen Kino, Stil der Musivideos etc.) Der klassische Stil ist geprägt durch u.a. logische Bildanschlüsse (Schuss-Gegenschuss); etablierende Einstellungen, die Räume und Handlungsorte vorstellen; klar erkennbare Hauptfiguren, mit denen sich der Zuschauer identifizieren kann; eine am klassischen Theater und der Literatur orientierten Konfliktdramaturgie (Einführung - Konflikt - Zuspitzung - Auflösung) usw. usw.. Das "könnten" deutet an, dass Argento nicht völlig mit diesen Konventionen bricht (wie Experimentalfilmer oder Anhänger des abstrakten Films), sondern diese Konventionen auf den Kopf stellt, sie (absichtlich oder unabsichtlich) "falsch" verwendet.


"eine meist wenig kohärente Plotgestaltung, die seinen Filmen oft traumähnlichen Charakter verleiht"

  • also eine "wenig zusammenhängende" Plotgestaltung - Wo ist da der Zusammenhang zu "traumhaft"?
  • die Plots, die Argento entfaltet, ergeben spätestens beim zweiten Blick nicht den geringsten Sinn, sie widersprechen der Handlungslogik und weisen Brüche auf, Charaktere handeln unmotiviert und unglaubwürdig, Figuren treten auf und verschwinden. Diese "Zerfaserung" der Realität in subjektive Realitätssplitter entspricht sehr genau der assoziativen Logik des Traums. Hier lohnt ein Blick in die entsprechenden Begriffsklärungen der Psychoanalyse: Traum, Traumdeutung, Traumarbeit usw.


"und die für gewöhnlich rauschartig wirkenden Inszenierungen spektakulärer Morde."

  • Das verstehe ich.
  • Sehr gut! Obwohl das m.E. die subjektivste Formulierung des Abschnittes ist. Ich würde statt "rauschhaft" eher "lustvoll", "sexuell aufgeladen", "voyeuristisch" sagen, bin aber einverstanden, um nicht von vornherein eine sexuelle Lesart nahezulegen.


"Motivisch stehen oft psychosexuelle Pathologien im Vordergrund, deren Erklärungsmuster über vulgär-psychologische Modelle indes nicht hinauskommen."

  • und das sagt noch mal wer?
  • die Literatur. Die Filme nehmen oft direkten Bezug auf psychoanalytische Erklärungsmuster. Analytiker treten als Figuren auf und "erklären" die Taten der Mörder mit psychosexuellen Pathologien. Die Inszenierung rückt phallische und sexuelle Symboliken unübersehbar, fast vulgär deutlich ins Bild. Argento selbst hat oft in Interviews auf diese Zusammenhänge hingewiesen. Dass diese Ansätze an der Oberfläche der Filmerzählung vulgär-psychologisch bleiben, würde ich ebenfalls unterschreiben. Meine These: Sie lenken eher vom "unbewussten Kern" der Filme ab. Aber das wäre dann wirklich "Theorie" und gehört nicht in den Artikel.


"Generell lässt sich zusammenfassen, dass Argentos Kino keine psychische oder logische Realität abbildet ..."

  • das gilt für fast alle Regisseure, mit Ausnahme von Dokumentarfilmern.
  • falsch. Siehe die Ausführung zum "klassischen Erzählstil". Selbstverständlich versuchen die meisten Spielfilme, eine psychisch und logisch kohärente Realität zu beschreiben bzw. zu erzeugen. Dies gilt selbst für die meisten phantastischen Filme. Ausnahmen wären lediglich Werke von David Lynch, Luis Bunuel u.a.


"... sondern einen ganz genre- bzw. werkimmanenten Regeln gehorchenden Filmkosmos entwirft ..."

  • ist für mich banal, auch wenn's so geschwurbelt superwichtig klingt.
  • das ist nicht banal, weil Argento sehr bewusst mit Genremotiven arbeitet und diese gegen den Strich bürstet oder überhöht. "Genreimmanent" könnte man zum Beispiel auf die Aussage zuspitzen: er macht Horrorfilme über Horrorfilme, oder: Filme über Hitchcock-Filme etc. Das "Material" seiner Filme sind eher andere Filme als die Realität. Das teilt er z.B. mit dem Italo-Western. Unter "werkimmanente Regeln" könnte man wiederum die vielen festen Motive, wiederkehrenden visuellen und erzählerischen Elemente seiner Filme fassen. Diese sind - insbesondere für eine fast 4ojährige Filmkarriere - extrem stabil: maskierte Täter mit schwarzen Handschuhen; Messer und phallische Objekte als Tatwerkzeuge; junge, brünette, depressive Frauen als Protagonistinnen; Täter-Opfer-Figurenkonstellationen, bei denen sich Geschlechtsidentitäten auflösen bzw. überschritten werden; die tastende Erkundung unheimlicher, schauerromantischer Räume, Gänge und Häuser; der Blick auf tropfende Wasserhähne; der Blick ins Körperinnere usw. Hier wäre genügend Material, einen eigenen Absatz "Motive und Obsessionen" zu erstellen.


"und darin seinem Regisseur Auteur-Qualitäten verleiht."

  • So so, das ist also die definition eines Auteurs .... Und wer vor allem meint dies ?
  • wiederum die Literatur. Das ist natürlich keine allgemeingültige Definition des Auteurs (im Sinne der cahiers du cinéma, die den Begriff einführten). Aber wenn man Auteur auf den kleinsten gemeinsamen Nenner reduziert (ein Filmemacher, der einen ausgeprägten eigenen Stil- und Ausdruckswillen zeigt), trifft es wie die Faust aufs Auge

Beste Grüße! Fairplay 22:57, 19. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Wieso nicht einfach das, was bzgl. Inszenierung und Plot "erklärt" wurde so in den Artikel packen? Das würde sogar ich in der Form verstehen und mir wär in etwa klar, wie ich mir Argentos Filme vorstellen müsste, hätte ich sie nie gesehen :-) (nicht signierter Beitrag von 109.91.235.5 (Diskussion) 00:36, 20. Nov. 2010 (CET)) Beantworten

DVDs von Argento

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Wie kommt es das keiner der bekanntesten und/oder erfolgreichsten Filme Argentos in Deutschland auf DVD erhältlich sind? Gerade Werke wie "Profondo Rosso" uns "Suspiria" sind doch prägend in ihrem Genre. Da es den 80ern VHS-Versionen gab, gehe ich davon aus, dass die Filme auch nicht indiziert sind (warum auch?). Es ist wirklich schade, nicht an an diese Filme heranzukommen. Oder weiß irgendwer mehr?--80.133.198.157 21:25, 9. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Von fast allen Argentos sind deutsche DVDs erhältlich. Das Problem ist das fast alle indiziert sind, "Tenebre" sogar beschlagnahmt und das schon seit der alten VHS-Veröffentlichung, die wie so ziemlich alle Argentos damals, mitunter extrem gekürzt waren. Somit bekommt man sie logischerweise nicht beim deutschen Amazon, sondern eher auf Börsen und entsprechenden Auktionshäusern. Sollte man eventuell auch in dem Artikel anmerken, wie sehr die bundesdeutsche Zensur unter ihrem Deckmäntelchen des Jugendschutz, auch dem Herrn Argento und seinen Filmen zugesetzt hat. (nicht signierter Beitrag von 217.85.90.37 (Diskussion) )

Oder DVDs z. B. in Österreich bestellen bzw. kaufen. Dort sind sie frei erhältlich. --Der Boss der Bosse 16:45, 14. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Da kann ich nur beipflichten! Fast alle wichtigen Titel sind bei NSM/Dragon/Raptor Film Entertainment oder XT-Video erschienen. Ein Blick in die Filmbörse wie filmundo.de lohnt sich allemal. (nicht signierter Beitrag von Magic666 (Diskussion | Beiträge) 14:42, 24. Jun. 2019 (CEST))Beantworten

Einfluss

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"In der Komödie Juno von 2007 debattieren das Mädchen Juno, verkörpert von Schauspieler Elliot Page,"

Zu der Zeit war das noch Schauspielerin Ellen Page. --77.185.153.180 20:15, 14. Mär. 2023 (CET)Beantworten