Diskussion:Max Skladanowsky
Diverse Anmerkungen
BearbeitenKapitelüberschrift nachträglich eingefügt -- Tomdo08 23:31, 5. Sep. 2010 (CEST)
Guten Tag,
möchte gerne den Text des Artikels zur Diskussion stellen. Der lautet (Stand: Freitag, 14 1.2005) folgendermaßen:
Max Skladanowsky (* 30. April 1863 in Berlin; † 30. November 1939) war ein Wegbereiter der Filmkunst in Deutschland.
Das Wort "Filmkunst" ist irreführend. Klingt so, als hätte er ein Wegbereiter der "Filmkunst in Deutschland" sein wollen, davon kann keine Rede sein. Weder Sladanowsky noch die Gebrüder Lumiere konnten anfangs ahnen, das es so etwas wie Filmkunst überhaupt geben konnte. Bis dahin dauerte es auch noch einige Jahrzehnte. Die Lumieres sahen demzufolge anfangs die Zukunft der Filmtechnik auschließlich im schaustellerischen- und wissenschaftlichen Bereich (Schnellfotografie). Skladanowsky selber wollte einfach eine schaustellerische Attraktion schaffen, und das ist ihm auch gelungen. Wegbereiter wider Willen scheint mir nicht erwähnenswert.
Müßte also schlicht heißen:
"Max Skladanowsky (* 30. April 1863 in Berlin; † 30. November 1939) war ein Wegbereiter des Films."
Weiter:
Mit dieser Pionierleistung ging Skladanowsky in die Filmgeschichte ein, nicht aber als der Erfinder des Kinos.
Begriffsverwirrung Kino/Film. "Kino" ist eindeutig ein ästhetischer Begriff, "Film" eher ein technischer. Um "Kino" zu verstehen, benötigt das Publikum Kenntnis einer allgemeinen Filmsprache (Abblendungen, Rückblenden, Traumsequenzen, Szenenüberblendungen usw.) Es muß sogar erst einmal verstehen, das Spielhandlungen keine Dokumentationen sind. Das führte in den ersten Jahren immer wieder zu Mißverständnissen im Publikum. Woher sollten die das auch wissen?
Es gibt ergo keine Erfinder des "Kinos" denn das entwickelte sich erst organisch im Laufe langer Jahre im Zusammenspiel mit dem Publikum und den Filmemachern. Es gibt aber wohl Erfinder des Films.
Unter Kino verstehen wir seit langer Zeit Filme mit mehr oder weniger erzählender Handlung. IRGENDETWAS muß Kino ja erzählen, gell? Sonst geht keiner rein. Filme mit nennenswerten erzählenden Handlungen entwickelten sich aber erst lange Jahre nach den ersten Filmvorführungen. Es wäre anfangs auch niemand im Publikum an erzählenden Handlungen interessiert gewesen und es hätte sie auch niemand verstanden, da die Filmsprache noch lange nicht so weit war. Was die Leute zunächst sehen wollten, waren dokumentarische Aufnahmen und Gags.
Müßte also schlicht heißen:
"Mit dieser Pionierleistung ging Skladanowsky in die Filmgeschichte ein."
Weiter:
Eine Ehre, die den Gebrüdern Lumière zuteil wurde, die am 28. Dezember 1895 in Paris ihren technisch überlegenen Cinématographe zur Vorführung brachten.
In der Tat war der Projektor der Lumieres überlegen. DAS ist ihre Ehre. Aber Kino machten sie nicht, sondern Filme. Ich mache auch heutzutage kein Kino, wenn ich mit einer Super-8 Kamera einen Film über einen Zug drehe, der in einen Bahnhof einfährt. Das wird auch dann nicht zum Kino, wenn ich es in einem Kino vorführen würde. Was wir heutzutage unter Kino verstehen, entwickelte sich langsam in den 10er Jahren des 20. Jahrhunderts, als Filmemacher und Publikum anfingen, sich auf eine bis heute gültige Filmsprache zu einigen. Die Lumieres hatten daran keinen hervorzuhebenden Anteil.
Weiter:
Für eine Gage von 2500 Reichsmark überließ er die Auswertung für seine Erfindung dem Variete Wintergarten, wo sie am 1. November 1895 vorgeführt wurde
Müßte heißen:
"Für eine Gage von 2500 Reichsmark überließ er die Auswertung für seine Erfindung dem Variete Wintergarten, wo sie am 1. November 1895 als Schlußnummer im Rahmen eines Varietèprogramms gezeigt wurde".
Danke für die Aufmerksamkeit,
Gustav Gans
Hallo und guten Tag,
habe entsprechend meiner oben gemachten Bemerkungen den Text am 26.1.2005 geändert.
Gustav Gans
Hallo, zusammen,
- habe das Buch von Castan in Händen gehabt und muß sagen, ein Standartwerk ist das ja nicht. Der gute Mann schreibt ziemlich unbesorgt drauflos und verdient Korrektur. Ich bin noch nicht dazu gekommen, habe es aber vor. --Filmtechniker 18:23, 21. Jan. 2007 (CET)
- Ja, warum ist der Cinématographe dem Bioskop technisch überlegen? Nach den Gesichtspunkten der Kinematografie gehören nämlich beide Apparate in die Chronofotografie. Der eine flimmert, der andere hat keinen guten Bildstand. --Filmtechniker 10:37, 16. Mär. 2009 (CET)
Kritikpunkte
Bearbeiten- 1. Geburtsort - laut meiner Kenntniss war dies Pankow, und nicht Berlin. Heute ein Ortsteil, damals selbstständig.
- 2. Weltpremiere - laut meiner Kenntniss im Ausflugslokal Feldschlößschen in Pankow. Durch die Aufführungen im Wintergarten wurde das Bioskop jedoch populär. Jemand genaue Daten und Fakten?-OS- 23:54, 19. Sep. 2007 (CEST)
Aufführungen vor der Wintergarten-Premiere waren nur für Fachpublikum, in diesem Falle für die Betreiber des Wintergartens. Da kann man wahrlich nicht von "Weltpremiere" reden. Premiere bedeutet immer: Öffentlichkeit. Diese war vor der Wintergarten-Aufführung nicht gegeben.
--82.83.106.244 01:12, 17. Okt. 2007 (CEST)
Wegbereiter Man kann aber doch einen Weg bereiten ohne zu wissen wohin er führt. (nicht signierter Beitrag von 87.171.90.40 (Diskussion) 04:01, 3. Aug. 2010 (CEST))
Emil Skladanowsky
BearbeitenEs fehlt noch etwas: Welche Rolle bei der Entwicklung hat Emil Skladanowsky gespielt? -- Tomdo08 21:57, 5. Sep. 2010 (CEST)
- Als "Pankower" dazu was Hörengesagtes. Emil war der jüngere Bruder, und wurde von Max über den Tisch gezogen. Das führte relativ kurze Zeit nach der Vorstellung des Bioscops zur wirtschaftlichen und persönlichen Trennung. Emil behauptete bis zu seinem Lebensende gern, daß alles gemeinsam "erfunden" wurde, wobei im Rechtsstreit wohl juristisch festgestellt wurde, daß Max den Großteil zugeschrieben werden kann, und deshalb auch Max die Rechte daran erhielt. Es wird also sicher keine "neutrale" Antwort geben, sondern je nach Sichtweise bzw. Quelle eine andere Antwort. Neutral ist es wohl, daß die Erfindung den Gebrüdern zugeschrieben wird, die Bekanntheit erzielte aber Max dann allein.Oliver S.Y. 22:06, 5. Sep. 2010 (CEST)
- Im Film Die Gebrüder Skladanowsky erzählt Lucie Hürtgen-Skladanowsky, dass sich Emil und die beiden anderen Brüder bei der Erbschaft deren Vaters zerstritten haben. -- Tomdo08 23:40, 5. Sep. 2010 (CEST)
Eugen Skladanowsky
BearbeitenUnd auch zu Eugen Skladanowsky sollte man etwas finden. Er war nicht nur Bruder von Max und Emil, sondern zumindest peripher auch mit dem Bioskop verbunden: Was bedeutet es, dass man ihn zusammen mit dem Gerät abgebildet sieht? Auch unter Bioskop steht nichts dazu. -- Tomdo08 22:24, 5. Sep. 2010 (CEST)
- Also: Max = Erfinder und Vorführer, Emil = Erfinder und Schauspieler, Eugen = Schauspieler - so lassen sich die Rollen bei den Gebrüdern sicher kurz zusammenfassen. Ich kenne keine Quelle, die Eugen mit der Erfindung des Bioscops in Verbindung bringt. Das Bild 1930 kann man also auch aus der Funktion als einer der ersten Schauspieler ableiten. Man müßte dazu nochmal Quellenkunde betreiben, aber ich glaube, vieles ist durch den Wendersfilm festgezurrt, und das beruht eben vor allem auf Erzählungen und nur wenig auf Quellen, da diese kaum vorhanden sind.Oliver S.Y. 22:32, 5. Sep. 2010 (CEST)
- Naja, das wäre ja schon mal etwas. Quellen habe ich selber leider auch keine. Der Patenamtseintrag und das von dir weiter oben erwähnte Gerichtsurteil wären sicher lesenswert in dieser Hinsicht. Der Nachlass im Bundesarchiv bietet eventuell auch etwas. Den kann man per WWW lesen, habe ich aber noch nicht getan. -- Tomdo08 23:21, 5. Sep. 2010 (CEST)
Lucie Hürtgen-Skladanowsky
BearbeitenDas angegebene Alter war nicht korrekt. Siehe Todesanzeige. -- Tomdo08 23:25, 5. Sep. 2010 (CEST)
gestorben 15. Mai 2001 (siehe Todesanzeige) -- Tomdo08 23:32, 5. Sep. 2010 (CEST)
gebohren 6. 7. 1904 (siehe Nachlass im Bundesarchiv) -- Tomdo08 23:35, 5. Sep. 2010 (CEST)
Name
BearbeitenIst der Geburtsname Maximilian oder Maximillian (siehe The History of the Discovery of Cinematography - Chapter 14)? -- Tomdo08 00:04, 6. Sep. 2010 (CEST)
Informationen die im Artikel noch fehlen
Bearbeitenhttp://www.dradio.de/dlf/sendungen/kalenderblatt/2084148/
Um die Jahrhundertwende gerieten Max Skladanowsky und sein Bioscop immer mehr in Vergessenheit. Als jedoch Mitte der 1920er-Jahre das wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Interesse an der Geburtsstunde der Kinematografie erwachte, meldete sich Skladanowsky wieder zu Wort. Er verkündete seinen Anspruch, als Erfinder des Kinos zu gelten, und löste damit einen Rechtsstreit aus. Der Filmwissenschaftler Jürgen Trimborn hat Teile des Skladanowsky-Nachlasses bearbeitet:
"Sein einziges Ziel war wirklich, diesen Anspruch durchzusetzen, und da war ihm eigentlich jedes Mittel recht. Er hat sich bei den Nazis angebiedert, er hat ganz bewusst Fälschungen gemacht, er hat seine ganzen Apparaturen vordatiert, um eben zu suggerieren, dass er wirklich der Erste auf der Welt gewesen wäre, der das erfunden hat. Da hatte er wirklich überhaupt keine Probleme mit."
1934 schrieb er eine Postkarte aus Bayreuth: "Was Wagner für die Musik war, bin ich für den Film! Von seinem und meinem Werk leben heute Hunderttausende!" Max Skladanowsky starb am 30. November 1939. Er war vielleicht nicht der Erfinder des Kinos, aber in seiner Person findet die deutsche Filmgeschichte ihren Anfang.