Diskussion:Meistermarke
Wann war das so? Heute noch? Was ist ein Beschauzeichen? --Robert S. 16:58, 27. Mai 2006 (CEST)
Ich denke, auch bei Zinnarbeiten und bei Waffen gibt es solche Marken, also nicht nur bei Goldschmiedearbeiten. Mal sehen ob ich dazu was finde. --jailbird 13:43, 10. Jul 2006 (CEST)
Zum Beschauzeichen: Hatte ein Gold- oder Silberschmied sein Stück fertig, musste es von offizieller Stelle abgenommen werden. Der sogenannte Beschaumeister, ein Vertreter der Handwerksinnung, überprüfte, ob Auflagen wie Feingehalt (Anteil von Gold oder Silber der Legierung) den Vorschriften entsprach, oder ob die Qualität des Stückes die Anforderungen erfüllte. War dem so, wurde das Objekt mit einer Marke (Punze), dem sogenannten Beschauzeichen, versehen. Dies wechselte mit dem jeweiligen Beschaumeister und entsprach manchmal auch der Stadtmarke (z.B. Zeichen wie Schlüssel für Bremen oder Rad für Erfurt etc.). Am 1.1.1888 wurde in Deutschland der sogenannte "Reichsstempel" eingeführt, der im ganzen Staatgebiet als einheitlicher Stempel den vorschriftsmäßigen Feingehalt von Gold und Silber garantiert. Er wird noch heute verwendet. Natürlich finden sich auch heute noch Meistermarken (das Zeichen des Fertigers) und andere Marken auf Gold- und Silberstücken: z. B. Im- und Exportstempel, die schon vor Hunderten von Jahren belegen, von wo oder wohin ein Stück gebracht wurde. Zudem kann über den sogenannten "Jahresbuchstaben" das Jahr der Fertigung bestimmt werden. Da sich die Buchstaben zwangsläufig im Ablauf von langen Zeiträumen wiederholen, ist es die Kombination aus Meistermarke, Stadtmarke, Beschauzeichen und der Stil eines Stückes, der hilft, die richtige zeitliche Zuordung herauszufinden.
Im übrigen gibt es in der Tat auch Zinnstempel bzw. Zinnmarken. Daneben werden auch Porzellane und Fayencen mit Marken oder Firmensignées und Meisterzeichen etc. versehen - verständlicherweise nicht als Punzen eingeschlagen, sondern meist unter der Glasur gemalt oder gestempelt. Und auch Waffen oder sonstige handwerkliche Produkte aller Art weisen den Namen oder das Zeichen seines Produzenten oder von Instanzen der Begutachtung auf. 23.August 2006 (MK)
Reichsstempel
BearbeitenZitat:"Am 1.1.1888 wurde in Deutschland der sogenannte "Reichsstempel" eingeführt, der im ganzen Staatgebiet als einheitlicher Stempel den vorschriftsmäßigen Feingehalt von Gold und Silber garantiert. Er wird noch heute verwendet." Zitatende
Das ist falsch. Am 7. Januar 1886 hat der Bundesrat die Stempel für goldenes und silbernes Gerät festgelegt (Halbmomd, Sonne, Reichskrone). Diese sind aber nur auf Gerät gemäß dem Gesetz über den Feingehalt der Gold- und Silberwaren (In Kraft seit 1888 bis heute) anzuwenden. Auch garantieren diese Stempel nichts im Sinne des obrigen Zitats. Richtig ist hingegen, das sie nach wie vor gepunzt werden (können). Einen "Reichsstempel" gab es nicht. Masa
- So falsch auch wieder nicht, denn der Begriff "Reichsstempel" hat sich in der Fachterminologie von Museumsleuten, Händlern, Sammlern, Silberschmieden durchaus eingebürgert, auch wenn es kein amtlicher Name ist und übrigens auch das "Reich" munter überlebt hat. Siehe den demnächst eingestellten Artikel "Silberstempel" --Alfred Löhr 19:48, 16. Jan. 2011 (CET)
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Ein kleiner Hinweis:
"Dies wechselte mit dem jeweiligen Beschaumeister und entsprach manchmal auch der Stadtmarke (z.B. Zeichen wie Schlüssel für Bremen oder Rad für Erfurt etc.)."
Dass Erfurt mit dem Mainzer Rad gestempelt hat, ist schon sehr lange her. Man fand auf Silberbarren aus Erfurt, die vor 1350 entstanden sind, das Mainzer Rad als Punzierung. Silberschmiedearbeiten des 17. und 18. Jh. hatten jedoch das E als Beschauzeichen. Trotzdem ist es natürlich richtig, dass die Beschauzeichen meistens einen Bezug zum Stadtwappen (Stadttor für Hamburg, Bär für Berlin, Schlüssel für Stade oder Bremen ...) oder zum Stadtnamen (N für Nürnberg, E für Erfurt, G für Göttingen, R für Rostock, Q für Quedlinburg, O für Oschatz usw.) hatten. Manchmal findet man aber auch Einflüsse vom Landeswappen oder auf den Landesherren (Pferd in Celle (Niedersachsen), gekreuzte Kurschwerter in vielen sächsischen Städten). Manchmal wechselte das Beschauzeichen auch oder man verwendete unterschiedliche Beschauzeichen in Abhängigkeit das Feingehaltes (z.B. in Breslau W für 14 Loth, den Johanneskopf für 12 und 13 löthiges Silber).
Zum Artikel: Es war eher die Regel, als die Ausnahme, dass ein Meister im Laufe seines Lebens mehrere Meisterstempel hatte. Leider sind die existierenden Nachschlagewerke längst nicht so vollständig, wie es wünschenswert wäre und man sollte das Wikipedia-Prinzip anwenden, um alle existierenden Marken zu sammeln und zentral zu erfassen. Benutzer: Theo (nicht signierter Beitrag von 87.171.88.40 (Diskussion) 19:57, 20. Sep. 2010 (CEST))
- Mein lieber Theo, das wird nicht gehen: wer soll die Tausende von Marken sammeln? die publizierten Marken können aus urheberrechtlichen Gründen nicht abgekupfert werden !
Allein die Liste der einschlägigen Literatur (demnächst im Stichwort Silberstempel ist für WP-Standards schon an der oberen Grenze des üblichen und enzyklopädisch vertretbaren/sinnvollen. --Alfred Löhr 19:48, 16. Jan. 2011 (CET)
Der Folgende Satz enthält mehrere Fehler und wurde von mir gelöscht: "Um Fälschungen zu erkennen, war die Meistermarke bei der Goldschmiedezunft registriert und wurde, meist jährlich, aktualisiert. Da jedem Meister in der Regel nur eine Meistermarke zugeordnet war, ist durch die Kombination von Meistermarke und Beschauzeichen eine zeitliche Einordnung des Objektes möglich." --Alfred Löhr 19:50, 13. Feb. 2011 (CET)
Sehr geehrter Herr Löhr, zuerst möchte ich Ihnen danken, dass Sie einen Artikel über Silberstempel verfasst haben, der bis auf Kleinigekeiten fehlerfrei ist. Eine Kleinigkeit: Zu München ist mir nicht bekannt, dass die Löthigkeit im Beschauzeichen wiederzufinden war. Ich würde daher München mit Köln oder Heidelberg ersetzen. Was Ihre Anmerkung betrifft, dass ein solches Nachschlagewerk den Rahmen von Wikipedia sprengen würde, stimme ich zu. Aber ich versuche auf einer anderen Plattform dieses große Ziel umzusetzen. Die Bedingungen sind heute günstiger als vor 10 Jahren, da die digitale Fotographie in Zusammenhang mit Ebay und Co. einen idealen Boden dafür geschaffen hat und alte Adressbücher Online zur Verfügung stehen und auch die Genealogennetzwerke einen wichtigen Beitrag zur Forschung liefern. Allerdings bin ich bei diesem Projekt vor allem auch auf die Bilder der Museen, Kirchen, Sammler und Händler angewiesen. Ich würde mich dabei auch über Ihre Unterstützung freuen.
-- Theo 15:06, 20. Februar 2011 (CEST) (ohne Benutzername signierter Beitrag von 87.171.62.74 (Diskussion) )