Diskussion:Nemeter

Letzter Kommentar: vor 9 Monaten von 178.24.245.34 in Abschnitt Nemeter und nemezkij?

Nemeter und nemezkij?

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Meiner Meinung nach hat der Stamm der Nemeter nichts mit den Begriff "nemezkij" (russisch) und ähnlichen Varianten in slawischen Sprachen für "deutsch" oder "Deutsche" zu tun.

"Nemezkij" erklärt sich eher wie folgt: Zunächst bedeutet das Wort "Slawe" in slawischen Sprachen "Wort" (bspw. russisch "slowo"). Die Slawen bschreiben sich also selbst als ein Volk gemeinsamer Sprache.

Das Wort "nemezkij" wiederum bedeutet letztlich "stumm" (vgl. russisch "nemoj"), denn die germanischen Nachbarvölker ("German" bedeutet übrigens "Nachbar") des "Wörtervolkes" der Slawen beherrschten deren Sprache nicht und verblieben daher "stumm" und unwissend.

Das Siedlungsgebiet der Nemeter war auch räumlich zu weit entfernt, als dass die Slawen gerade ihren Namen als Gruppenbezeichnung für alle Germanen gewählt hätten. Die Allemannen (Siedlungsgebiet SW-Deutschland/vgl. französisch "allemand"), die Teutonen (Siedlungsgebiet N-Deutschland/vgl. dänisch, schwedisch, norwegisch "tysk") und die Sachsen (Siedlungsgebiet N-Deutschland/vgl. finnisch "saksaa") beispielsweise wurden hingegen als direkte Nachbarn anderer Völker Namensgeber für alle späteren Deutschen. --(nicht signierter Beitrag von 193.206.186.101 (Diskussion) 21:40 Uhr, 5. Dezember 2005)

Ich habe zwei Probleme mit dieser Argumentation:

1. "stumm" ist nicht gleich "beherrschten deren sprache nicht". Wenn eine person die Sprache einer anderen Person nicht versteht, dann ist sie wohl kaum stumm.

2. Es gab auch andere Kulturen und Menschengruppen, die die Sprache der Slaven nicht verstanden, bzw. deren Sprache die Slaven nicht verstanden. Was ist z.b. mit Mongolen? Mit welchen die Slaven einen "engen Kontakt" (auf Grund des mongolischen Reiches) hatten? --(nicht signierter Beitrag von CDoreOff (Diskussion | Beiträge) 17:24 Uhr, 5. Januar 2006)

1. Stumm steht symbolisch für "nicht sprechend", sei es auch nur aus Unkenntnis. Im Mittelalter gab es oft solche Symbolismen.
2. Die Berührung der Slawen mit den Deutschen geschah viel früher, als sich etwa die Mongoleninvasion in Russland abspielte. Und das Wort "Nemez" wurde, wie du richtig bemerkt hast, früher auf alle Westeuropäer bezogen, erst später hat es sich auf die Deutschen "spezialisiert". Voevoda 03:02, 24. Feb 2006 (CET)


Wer sich ein wenig in dieser Thematik auskennt weiß doch, daß nur wir Deutschen uns selber mit der Eigenbezeichnung in unserer deutschen Muttersprache Deutsche nennen - sonst tut das niemand!
Für die "Inselbewohner" und den Nachkommen in deren einstigen Strafkolonien sind wir die Germanen. Die Franzosen halten uns alle für Alemannen und die nichtgermanischen Sprachfamilien zugehörigen Slawen bezeichnen uns aus ihrer Sicht folgerichtig als die "Nichtsprechenden", denn das polnische Adjektiv »niemy«, von welchem das Substantiv »Niemiec« (= der Deutsche od. Deutscher) sich herleitet, heißt eben nicht 1:1 auf Deutsch stumm, wenngleich es das 'online'-Wörterbuch [1] uns so glauben machen möchte! Der 'google translator' übersetzt sogar falsch in Dumm und zeigt erst beim Anklicken, daß noch stumm in Frage käme und darunter alternativ noch sprach- sowie wortlos aufführt. Wenn auch das Adjektiv »niemy« im übertragenen Sinne in unserer Sprache vorrangig stumm bedeutet, so ist es eigentlich die Verkürzung von »nie mówiący«, was wörtlich nicht sprechend heißt. Wir Deutschen sind also für unsere polnischen und deshalb auch die anderen slawischen Nachbarn nicht die Stummen, sondern lediglich die "nicht (slawisch) Sprechenden" – das kann übrigens jeder halbwegs vernünftig gebildete Pole bestätigen.
Ich hoffe, daß diese kurze Ausführung die Sache klar dargelegt hat und die Herumrätselei damit ein Ende hat.
Es ist schließlich eine natürliche Neigung der Menschen alle Dinge und somit auch ihre Nachbarn irgendwie zu bezeichnen. Dabei ist es durchaus logisch, daß sich unterschiedliche Nachbarn für ihre unmittelbaren Nachbarn voneinander unabhängige Bezeichnungen einfallen lassen, zumal man
a) entweder gar nichts voneinander weiß
oder
b) verschiedenen Kulturkreisen angehört.
Mit Sicherheit wird aber kein Volk so etwas Seltsames tun, wie seine unmittelbaren Nachbarn nach jemandem zu benennen, den es gar nicht kennt/kennen kann oder dessen ethnische Zuordnung ihm unbekannt ist (siehe Nemeter). Gab es ursprünglich durch die geographische Entfernung und allgemeine Unkenntnis (damals gab es ja noch kein 'internet') keinen Grund, sich für Menschengruppen Tausende Kilometer entfernt eigene Bezeichnungen "auszutüfteln" ist es ja nur normal, daß man dann, im Falle einer sich ergebenden Notwendigkeit sich einfach bei den entsprechenden Nachbarn erkundigt, wie sie ihre UNMITTELBAREN Nachbarn bezeichnen – und schon hat man eine fertige Bezeichnung. Genau so erklärt sich, warum es eben diverse Benennungen für uns in der Welt gibt, denn seit Colombo reisen die Menschen nun mal über längere Strecken in der Welt herum und nehmen dabei stets ihren Wortschatz mit.
--Co-Autor (Diskussion) 04:47, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten


Punkt 1 von Voevoda trifft es doch recht prägnant.

Wenn Slawen mit den Mongolen "engen Kontakt" hatten, dann waren es zunächst die Russen, denn diese fielen wohl als erste Slawen deren Eroberungszügen zum Opfer – woraus sich übrigens ihre Abneigung gegen diese Steppenvölker bis heute erklärt. Es wäre also ein Blick in die russischen Annalen angezeigt, um zu ergründen, ob diese die Eigenbezeichnung ihrer Peiniger übernahmen oder sich andere "nette" Bezeichnungen für die "Wilden" einfallen ließen. (Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß sich die Eroberten es erlauben konnten offiziell eine abwertende Bezeichnung für ihre Eroberer zuzulegen.) Wenn die Polen es nicht von den Russen erfahren haben, so haben sie spätestens dann gewußt, wie die scheinbar aus der Hölle (dem Tartarus) stammenden "Ta(r)taren" heißen, als diese deren damalige Hauptstadt Krakau eroberten.
Und, »Niemiec« respektive »Niemcy« ist im Unterschied zu Barbar oder Ta(r)tar eine eigentlich neutrale und nicht eine abwertende Bezeichnung, wenngleich die Trennung in die, welche der slawischen Sprache mächtig und die, die es nicht sind, doch eine gewisse Herabsetzung impliziert. (So wie wir Deutschen meinen die "Erfinder" der Pünktlichkeit zu sein und die anderen Völker eben nicht.)
--Co-Autor (Diskussion) 05:38, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten

"Wer sich ein wenig in dieser Thematik auskennt weiß doch, daß nur wir Deutschen uns selber mit der Eigenbezeichnung in unserer deutschen Muttersprache Deutsche nennen - sonst tut das niemand!"
Das ist absolut falsch.
Die Niederländer (Duits), Italiener(Tedesco), Skandinavier (Tysk) (Dänen, Schweden, Norweger und auch Isländer) und ursprünglch auch die englischsprachigen Völker (diese nannten alle kontinentalgermanischen Gruppen ursprünglich "Dutch", das Wort "German" wurde erst später als Bezeichnung für Deutsche genutzt.)
Also fast alle an uns ethnische Deutsche angrenzenden Völkerschaften nutzen ein Wort welches den gleichen Ursprung wie unsere Eigenbezeichnung hat. Also im prinzip nennen die uns Deutsche und nutzen eine Version des Wortes in ihrer Sprache. Wie wir zum Beispiel die Schweden, Schweden nennen und sie sich selber Svensk. Ausnahmen sind die franzosen (bei denen sich halt der allemannenbegriff eingebürgert hat, wahrscheinlich größtenteils aus propagandistischen Gründen mittelalterlicher Herrscher) und slawen (welche nunmal ein wort nutzen welches impliziert, dass wir die ihren Sprachen nicht beherrschen). --178.24.245.34 03:19, 23. Feb. 2024 (CET)Beantworten

Njemetz

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Der Artikel schrieb: Möglicherweise spielten sie eine gewichtige Rolle in der Kulturberührung mit den Slawen, da auch heute noch generalisierend die Wortstämme Nemet, Nemeth, Nemec, Nemecke, usw. für die Deutschen üblich sind. Möglicherweise siedelten sie ursprünglich am Fluss Njemen, Neman (russisch), Nemunas (baltisch), deutsch Memel.

Das wurde selbst zu den Zeiten, als spekulative Erklärungen im Schwang waren, als besonders spekulativ gesehen. Die Verbindung zum Njemen ist an den Haaren herbei gezogen. Eine Quelle fehlt auch. -- ZZ 14:17, 21. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Bodensee

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Dass die Nemeter zwischen der Pfalz und dem Bodensee gesiedelt haben, ist wohl eigene Interpretation und kann aus den Angaben Cäsars über den Hercynischen Wald (der definitiv nicht am Bodensee beginnt) nicht erschlossen werden. Mit anderen Worten: das genaue Siedlungsgebiet der Nemeter bevor sie in augusteischer Zeit (?) in die Pfalz kamen ist nicht bekannt, östlich des Rheins halt ... --al-Qamar 11:25, 14. Aug. 2008 (CEST)Beantworten

Ein "germanischer" Stamm?

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Wenn das Germanen waren, warum hatten sie dann eine gallische Stammesgöttin? Und der römische Name für Speyer soll germanisch sein? Nein, der ist wohl auch gallisch (vgl. englische Wikipedia), jedenfalls spricht nichts dafür, dass er germanisch ist. Warum sieht niemand diesen Widerspruch, der ja wohl ins Auge springen muss? In in allen Wikipedia-Versionen wird das verbreitet mit Ausnahme der von arroganten deutschsprachigen Wikipedianern so gern gescholtenen englischen WP. Und warum das alles? Weil es bei Tacitus steht? Der seinerseits aus Caesar schöpft, der wiederum offenbar nicht eine ethnische sondern geographische Aufteilung in Gallier und Germanen vornimmt? Definieren wir die Stämme nach Sprache und Kultur, wie sich das gehört, dann haben die Nemeter gallisch gesprochen, hatten eine gallische Religion und waren somit Gallier und nicht Germanen. Die Kategorie "germanischer Stamm" ist somit natürlich auch falsch. Die Ausführungen über den "Wald" bei Caesar bringen auch nichts, der Herkynische Wald ist, wie im zugehörigen WP-Artikel richtig ausgeführt, eine damalige Sammelbezeichnung für die Mittelgebirge nördlich der Donau. Wobei der einschlägige Abschnitt im "Gallischen Krieg" nicht einmal von Caesar ist, wenn man Wikipedia glauben kann (Artikel Herkynischer Wald).

Solange die Ausführungen über die Nemeter als Namensstifter für die slawischen Bezeichnungen für Deutsche nicht belegt werden, muss ich diese als unbelegt anzweifeln. Die Belege, die auf der Diskussionsseite der englischen WP angeführt werden, dürften für diesen Fall wertlos sein. Die Slawen haben sich ja offenbar erst im 5. Jahrhundert so weit nach Westen ausgebreitet, dass sie mit germanischen Stämmen in nähere Berührung kamen und mit dem kleinen Stamm der Nemeter weit im Westen (der wohl auch nicht mehr als solcher existiert haben dürfte) schon mal gar nicht! Das ist doch Volksethymologie der schlimmsten Art! Hier wird nicht "das Wissen der Welt" verbreitet, sondern die in der Welt verbreiteten Meinungen und Mutmaßungen, diese werden noch weiter verbreitet und das ist in vielen Wikipedia-Artikeln der Fall. --Dlugacz 07:43, 13. Jun. 2010 (CEST)Beantworten

Da du den Begriff Volksetymologie eingeführt hast, muss man sagen, dass die Erklärung mit "Nemetz = Stumm" ist die selbst ebenso mindestens gleich Volksetymologisch wie „Nemeten“ theori.

--Jidu Boite 13:45, 12. Okt. 2010 (CEST)Beantworten

Seit Jahren wird hier anscheinend immer wieder die Herleitung von nemec von den Nemetern angesprochen. Benutzer al-Qamar (s. unten) hat völlig recht. Alle etymologischen Erklärungen, die ich finden konnte, leiten das von einem slawischen Verb für stumm her. Wer anderer Ansicht ist, möge bitte eine reputable Quelle dafür anbringen. Ist gelöscht. --Ralfonso 17:00, 17. Feb. 2011 (CET)Beantworten

Überarbeiten

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Dieser Artikel ist voller Spekulationen und Falschaussagen:

  • Die Nemeter siedelten nicht bis an den Bodensse (Cäsars Angaben sind da höchstgradig ungenau)
  • Nemetona war nicht die Stammgöttin der Nemeter, sie wurde viel mehr von den Vangionen und Treverern verehrt. Sicherlich sind beide Namen etymologisch verwandt, aber keiner leitet sich direkt vom andern ab!
  • Der Unsinn mit den ungarischen Német, dem Polnischen Niemcy oder gar dem Arabischen Nemsi gehört schlichtweg gelöscht. --al-Qamar 13:54, 28. Okt. 2010 (CEST)Beantworten
Gratuliere, eine weise Erkenntnis. Ich hab das auch eben mal gecheckt, ein Siedlungsgebiet von Süddeutschland bis Pannonien ist sehr sehr unwarscheinlich. Es ist vielmehr so, das dieser Stamm gewandert ist, unzwar den Rhein entlang, wobei er wahlweise in Pannonien, bei Ariovist und sogar in England auftaucht. Es handelt sich keineswegs um einen Keltischen Stamm oder eine Keltische Göttin, wobei sie durchaus irgendwann mal von Kelten möglicherweise übernommen wurde. Die haben offensichtlich jedes Pantheon adaptiert, frei nach dem Motto viel hilft viel. Tatsächlich handelt es sich hierbei jedoch um eine erdgeborene Göttin die der Nemesis entspricht, das ist ein ziemlich altes Pantheon das u.a. in dem griechischem Pantheon aufging. Nemet ist ein Aspekt der Göttin Nerthus und mythologisch ihre Tochter. Sie verteidigt das Recht und nimmt auch Funktionen einer Totenrichterin ein. Damit sie die gleiche Funktion wie Skadi inne. Dieses Pantheon wurde von einigen Stämmen der Hermunduren verehrt und dürfte auch mit dem in Pannonien überein stimmen. Der Name unterlag dabei einigen erheblichen Veränderungen.
Der früheste Beleg auf dieses Pantheon stammt von den Mykenern die wiederum was mit den Thrakern zu tun haben, die ihrerseits auch in Anatolien waren. Aber das ist alles relativ unverstanden. Es gibt eine ganze Reihe stämme die diese als ihre Stammesgöttin betrachteten, das ist durchaus plausibel. Eins war dieser Stamm sicher nicht, Keltisch. Auf jeden Fall ranken sich um diesen Stamm so einige Legenden. Und er kooperiert mit Germanen, nicht mit Kelten. Die Annahme das das andere Stämme der Kelten sind, ist völlig unbewiesen. Der Name Nemeter deutet auf eine europäische Abstammung. Vermutlich sind die Nemeter ein uralt eingesessener Stamm im Umfeld der Thaker gewesen, der verdrängt wurde und auf der Suche nach neuem Siedlungsland den Rhein aufwärts nach Norden zog. Deswegen wird er sich auch bei Ariovist mitgekämpft haben. Aber da sie ja verloren haben, wurde es nichts mit neuem Siedlungsland, also zogen sie weiter. Die Ungarn könnten das Német eher bei jenen alten Völkern aufgeschnappt habe. Ich denke den polnisch-arabischen Quatsch sollte man ganz weglassen. Berber und Polen werden das bei den Vandalen aufgeschnappt haben. Deswegen nennt man das ja Indoeuropäisch. (nicht signierter Beitrag von 84.252.65.44 (Diskussion) 17:56, 4. Jan. 2013 (CET))Beantworten

veraltete Spekulation ohne Beleg

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Német

"Der ungarische Ausdruck "német" für "deutsch" könnte auch von den Nemeter abgeleitet worden sein. Deutschland heißt "Németország", entsprechend zu "Magyarország" für Ungarn in der Landessprache."

könnte? Die Ungarn sind von Slawen umgeben, also gucken wir übern Zaun zum Beitrag Deutsch in anderen Sprachen und lesen dort nach: "Im Ungarischen und Rumänischen wird der Wortstamm den slawischen Sprachen entlehnt." um die beleglose Spekulation zu beenden lesen wir da auch weiter: "Eine andere, heute in der Slawistik so gut wie nicht mehr vertretene Theorie, leitet ihn dagegen vom germanischen Stamm der Nemeter am Rhein her." Ich tus raus und wer entgegen allen Erwartungen neue aktuelle Belege für die veraltete Theorie findet, kann das wieder rein. --2003:CC:93C1:7801:25E6:F33C:2F06:3C10 01:20, 6. Jun. 2016 (CEST)Beantworten