Diskussion:Strander Friesisch
Lundenberger Dialekt
BearbeitenDer unbekannte Übersetzer des Strander Katechismus schreibt in seinen einleitenden Bemerkungen zur Rechtschreibung:
".. sic etiam Frisica lingua suas alit dialectos; ut Strandensem, Lundebergicam, Hatstedensem, Fordensem, Ostfrisicam, Wustercensem &. Ego hoc in opusculo Dialectum Strandensem vel Lundenbergicam, quae fere coincidunt, sector." (... so nährt auch die friesische Sprache ihre Dialekte, wie den Strander, den Lundenberger, den Hattstedter, den Föhringer, den Ostfriesischen, den Wursterfriesischen u.s.w. Ich folge in diesem kleinen Werke dem Strander oder dem Lundenberger Dialekt, die fast zusammenfallen.)
Mit anderen Worten: Es hat einen Lundenberger Dialekt gegeben, aber der unterschied sich nicht allzu sehr vom Strander Friesisch. --Olaus Rhedensis (Diskussion) 20:28, 24. Aug. 2022 (CEST)
Der Eiderstedter Chronist Peter Sax schrieb um 1637 über die Lundenbergharde:
"Gleichwohl dennoch in Jhrem Bezirck sehr groß, wie solches auß des Ortes Gegenheit u. obiger erzehlung der Caspell, so zu diesem Harde gehöret haben, mit mehreren ist zu vernemen, u. habe ich nach meinen Geduncken zu diesem Harde auch Morsum im Nordtstrande hinzuthun wollen, u. durfte wol sagen, daß eß mußte zu diesem Harde gehöret haben, 1) dieweil Morsum, Hamb u. Lyth eine eigene sonderbare Coloni ist, von einer Zungen u. allgleichen Nahmen, von den andern Caspeln im Nordtstrande unterschieden u. mit dem Lundenberger Harde mehr alße mit den andern Harden übereinkomme. 2) Daß von Anfang hero zwischen diesen dreien Caspelen Morsum, Hamb u. Lyth u. den andern angrentzenden Caspelen im Nordtstrande der Moerteich aufs Süden, u. die Südtwending zwischen Morsum u. Enßbull aufs Westen eine Scheide gewesen, dadurch diese Coloni von den andern Caspelen daherumb sich hat abgeteichet. 3) Daß zwischen diesen dreyen Caspelen, nemblich Morsum, Hamb u. Lyth u. den anderen jenseit der Südtwending ein Unterscheidt in der Spraache zumercken..."
(Aus: Descriptio insulae Nordstrandiae = Beschreibung der Inseln Nordstrand, Föhr, Amrum und Sylt sowie der Harden des nordfriesischen Festlandes / Peter Sax. Herausgegeben nach der Handschrift von 1637. Unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1910 aus den "Mitteilungen des Nordfriesischen Vereins für Heimatkunde und Heitmatliebe" in Zusammenarbeit mit dem Nordfriisk Instituut, Bredstedt/Bräist NF. - St. Peter-Ording : Lühr & Dircks, 1984. - S. 56 f. ISBN 3-921416-28-0)
--Olaus Rhedensis (Diskussion) 19:10, 14. Mai 2023 (CEST)
Fundstellen in der Sekundärliteratur:
- "Eine Bemerkung, welche Sax in seiner Beschreibung von Nordstrand macht, und die ich sonst nicht gefunden habe, scheint Aufmerksamkeit zu verdienen, diese, daß Morsum, Hamm und Lith denselben Dialect mit den Lunder Bürgern, welcher von dem Nordstrandischen verschieden gewesen, geredet hätten. Morsum, Hamm, Lith und Lundenberg, machten ehedem die Lundbulling Harde aus." (Falck in der Vorrede zur 3. Ausgabe von Heimreichs Nordfriesischer Chronik. 1819, S. XVI (google.de [abgerufen am 27. August 2022]).
- "Die Lundenberger, welche nicht sowohl ihrer Lage, als auch besonders ihrer Sprache wegen, die, auch die Kirchspiele Morsum, Ham und Lith (welche denselben Dialect mit den Lundenbergern und Simensbergern, von den übrigen Harden im Nordstrand etwas verschieden redeten), ohne Zweifel in ihrer Sprache mehr Aehnlichkeit mit den Süder-Goshardern hatten, wurden die Süderbüllinger deswegen von den andern genannt." (Nikolaus Outzen in Staatsbürgerliches Magazin mit besonderer Rücksicht auf die Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Band 6, 1826, S. 373 (uni-kiel.de [abgerufen am 27. August 2022]).
- "Daneben tritt auch ein sprachlicher Unterschied hervor; nach Peter Sax (1637) haben Morsum, Ham und Lith denselben Dialekt geredet wie die Lundenberger, der von dem Nordstrander verschieden gewesen sei; wahrscheinlich war dies eine der Eidersteder verwandte Mundart, die auch sonst mit der Lundenberger verglichen wird." (August Sach in Das Herzogtum Schleswig in seiner ethnographischen und nationalen Entwicklung : 1. Abteilung. 1896, S. 189 (archive.org [abgerufen am 27. August 2022]).