Don Mattera

südafrikanischer Schriftsteller und Journalist

Don Mattera (* 30. November 1935 in Western Native Township, Johannesburg (nach anderen Quellen: 1934); eigentlich Donato Francisco Mattera,[1] Spitzname Bra Zinga[2]; † 18. Juli 2022 in Pretoria[3]) war ein südafrikanischer Schriftsteller und Journalist. Er gewann zahlreiche Preise und ist für seinen Kampf gegen die Apartheid bekannt.

Don Mattera im Katilist Theatre in Kapstadt (September 2007)

Matteras Großvater war ein Italiener, der eine Xhosa oder Khoisan aus der damaligen Kapprovinz heiratete. Don Matteras Vater wurde als Italiener klassifiziert. Seine Mutter gehörte zum Volk der Batswana. Don Mattera wurde im Johannesburger Western Native Township, heute Stadtteil Westbury, geboren. Unter dem Apartheidsystem wurde er nach den Bestimmungen des Population Registration Act als Coloured eingestuft.[4][5]

Mattera wurde von seinen Großeltern väterlicherseits adoptiert und besuchte das katholische Internat St Theresa in Durban.[6] Mit 14 Jahren kehrte er nach Johannesburg zurück und lebte fortan in Pageview. Später zog er in den benachbarten Stadtteil Sophiatown, damals ein kulturelles Zentrum vor allem der Schwarzen in Südafrika. Dort war er Anführer der Gangsterbande The Vultures (deutsch: Die Geier).[7] Während dieser Zeit bestand auch Kontakt zu Trevor Huddleston.[8]

Er engagierte sich politisch gegen das Regime und wurde von 1973 bis 1982 gebannt. Drei Jahre stand er unter Hausarrest. Er wurde mehrmals gefoltert. Mattera gehörte dem Black Consciousness Movement an und trat der African National Congress Youth League bei. Er wirkte bei der Gründung der Union of Black Journalists und des Congress of South African Writers mit. Er wurde außerdem Mitglied des 1983 entstandenen National Forum, einer Gründung der Azanian People’s Organisation, das radikaler als die Oppositionsbewegung United Democratic Front war und radikaler als der ANC war. 1987 wurde seine Autobiografie Memory is the Weapon veröffentlicht, die vor allem von seiner Zeit in Sophiatown handelt.[7]

Mattera arbeitete als Journalist für die südafrikanischen Zeitungen The Star, The Sunday Times, The Sowetan und The Weekly Mail. Er bildete zahlreiche südafrikanische Journalisten aus und war Mitbegründer des Verlags Skotaville Publishers.[7] Mattera trat zum Islam über und ist für sein umfangreiches soziales Engagement in seinem Wohnort bekannt, dem Johannesburger Stadtteil Eldorado Park. So initiierte er das Harvey Cohen Centre für geistig und körperlich behinderte Kinder und unterstützte die Wiedereingliederung ehemaliger Strafgefangener.[7] Die Texte im 2000 uraufgeführten Musical African Footprint sind Gedichte Matteras. 2003 war er Jurymitglied beim International Documentary Film Festival Amsterdam.[9]

Mattera hatte neun Kinder.[10]

Auszeichnungen

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Theaterstücke

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  • Streetkids
  • Apartheid in the Court of History
  • 1983: Kagiso Sechaba
  • 1983: One Time Brother (1984 gebannt)
  • Memory is the Weapon, Ravan Press, Johannesburg 1987, ISBN 0-86975-325-8
  • Gone with the Twilight: A Story of Sophiatown. Zed Books, London 1987, in den USA als Sophiatown: Coming of Age in South Africa
  • The Storyteller. Justified Press, 1994, ISBN 0-947451-16-1
  • The Five Magic Pebbles. Skotaville, Johannesburg 1992, ISBN 0-947479-71-6
  • Sophiatown. Peter Hammer, Wuppertal 1994, ISBN 3-87294-628-5 (Zusammenstellung aus Memory is the Weapon und Gone with the Twilight)

Gedichtbände

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  • Azanian Love Song. Skotaville, Johannesburg 1983, ISBN 0-620-06628-8
  • Exiles Within. The Writers’ Forum, 1984
  • The Heart of Love. AVS, 1997[11]
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Einzelnachweise

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  1. a b Cyril Ramaphosa: President Cyril Ramaphosa extends condolences on the passing of renowned poet Don Mattera. Kondolenz des südafrikanischen Präsidenten, auf www.gov.za (englisch).
  2. South African History Online: Don Mattera withdraws from public performances. auf www.sahistory.org.za (englisch), abgerufen am 24. Oktober 2014.
  3. James Murua: South African poet and author Don Mattera has passed away. Posting vom 19. Juli 2022, Nairobi, Kenia, auf www.jamesmurua.com (englisch).
  4. South African History Online: Don Mattera. auf www.sahistory.org.za (englisch).
  5. South African History Online: The Population Registration Bill is read for the first time. auf www.sahistory.org.za (englisch).
  6. Anonymus: Don Mattera: poet of compassion. auf www.joburg.org.za (englisch), biografisches Interview.
  7. a b c d Ausführliches Interview mit Mattera über sein Leben, 9. April 2006 (englisch, teilweise schwedisch), abgerufen am 17. Januar 2011.
  8. a b c d Anonymus: Donato Franscesco Mattera. University of the Witwatersrand. Honorary Degree: Honorary Doctor of Literature. auf www.wits.ac.za (englisch).
  9. Daten des Festivals 2003 (Memento vom 1. Oktober 2006 im Internet Archive) (englisch), abgerufen am 16. Januar 2011.
  10. Porträt Matteras auf der Website Johannesburgs (Memento vom 29. August 2013 im Internet Archive) (englisch).
  11. Informationen zu Werken Matteras (englisch), abgerufen am 17. Januar 2011