Doreen Denstädt
Doreen Denstädt (* 30. August 1977 in Saalfeld/Saale) ist eine deutsche Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen). Von Februar 2023 bis Dezember 2024 war sie Thüringer Ministerin für Migration, Justiz und Verbraucherschutz.
Leben
BearbeitenDenstädt verbrachte ihre ersten Lebensjahre mit ihrer deutschen Mutter in Saalfeld, danach zogen sie nach Erfurt. Ihr Vater war tansanischer Gaststudent und musste bereits vor ihrer Geburt die DDR wieder verlassen. Denstädt lernte ihn nie kennen.[1] Ihr Großvater war Architekt.[2] Nach dem Abitur begann sie 1996 ein Studium im Bereich Bauingenieurwesen an der TU Dresden. Nach einigen Semestern wechselte sie zur Fachhochschule Erfurt. Ab 2004 bis 2006 studierte sie an der Universität Weimar Infrastruktur und Umwelt.[3] Von 2006 bis 2009 absolvierte sie ein duales Studium für den Polizeivollzugsdienst an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung im Fachbereich Polizei in Meiningen und beendete es als Diplom-Verwaltungswirtin (FH).[3] Sie arbeitete nach der Ausbildung bis zu ihrer Ernennung als Ministerin im Jahre 2023 als Polizeihauptkommissarin und Sachbearbeiterin in der Polizeivertrauensstelle im Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales.[4] Nach Angaben der Thüringischen Landeszeitung war sie die einzige schwarze Polizistin in Thüringen.[5][6] Denstädt spielte in der Rugby-Regionalliga Damen bei den Erfurt Oaks.[7] Sie ist ledig und hat eine Tochter und einen Sohn.[1]
Politik
BearbeitenSeit Mitte 2021 ist sie Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen, nachdem sie auf die Berufsvereinigung PolizeiGrün aufmerksam geworden war.[2] Seit Mai 2022 ist sie Sprecherin des Kreisverbandes Erfurt.[8] Sie war sachkundige Bürgerin im Ausschuss für Ordnung, Sicherheit, Ehrenamt und Ortsteile der Landeshauptstadt Erfurt.[9] Im Jahr 2022 war sie Mitglied der 17. Bundesversammlung für die Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Thüringen.[10][11]
Sie wurde am 9. Januar 2023 von Bündnis 90/Die Grünen in Thüringen als Ministerin für das Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz als Nachfolgerin von Dirk Adams nominiert[12] und am 1. Februar 2023 vereidigt.[13] Sie war nach Aminata Touré deutschlandweit die zweite schwarze Ministerin.[14] Ab März 2023 war sie zudem Landesbeauftragte gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Sintizze sowie Roma und Romnja in Thüringen.[15] Im November 2023 übertrug die Landesregierung einige Verwaltungsabläufe im Bereich Migration dem Innenministerium unter Georg Maier (SPD).[16] Mit dem Amtsantritt des Kabinetts Voigt schied Denstädt am 13. Dezember 2024 aus dem Ministeramt aus.
Fernseh-Beitrag
Bearbeiten- Amt mit Risiko – Eine Polizistin wird Ministerin MDR Fernsehen Exakt - Die Story 31. Januar 2024, auf YouTube 12. Februar 2024: Schwieriges Amt in schwierigen Zeiten – Doreen Denstädt übernimmt Justiz und Migration in Thüringen
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Hochspringen nach: a b Susann Reichenbach: Amt mit Risiko – Eine Polizistin wird Ministerin. In: MDR. 31. Januar 2024, abgerufen am 3. Februar 2024. Video, 29:52 min
- ↑ Hochspringen nach: a b Grit Hasselmann: Von der Polizistin zur Thüringer Ministerin: Doreen Denstädt im Porträt. In: MDR Thüringen. 1. Februar 2023, abgerufen am 20. Februar 2023.
- ↑ Hochspringen nach: a b Ministerin für Migration, Justiz und Verbraucherschutz. Freistaat Thüringen, abgerufen am 20. Februar 2023.
- ↑ Grüne wechseln ihre beiden Minister in Thüringen aus. In: mdr.de. Abgerufen am 9. Januar 2023.
- ↑ Fabian Klaus: Thüringens einzige schwarze Polizistin wählt den Bundespräsidenten mit. In: Thüringische Landeszeitung. 12. Februar 2022, abgerufen am 4. Juni 2022.
- ↑ Anne-Kattrin Palmer: Doreen Denstädt: Sie war Punk und Rugby-Profi, jetzt wird sie Justizministerin. In: Berliner Zeitung. 10. Januar 2023, abgerufen am 13. Januar 2023.
- ↑ Doppelsieg zum Einstand. In: sportnet-erfurt.de. 4. April 2009, abgerufen am 15. Januar 2023.
- ↑ Casjen Carl: Kräfte gebündelt: Neue Doppelspitze bei Erfurter Grünen. In: Thüringische Landeszeitung. 17. Mai 2022, abgerufen am 4. Juni 2022.
- ↑ Ausschuss für öffentliche Ordnung, Sicherheit, Ortsteile und Ehrenamt. Bürgerinfo Erfurt, abgerufen am 4. Juni 2022.
- ↑ 17. Bundesversammlung der Bundesrepublik Deutschland. (PDF; 273 kB) Deutscher Bundestag, 13. Februar 2022, abgerufen am 7. Mai 2023.
- ↑ „Ich bin selten sprachlos.“ – Bericht von Doreen Denstädt zur Bundesversammlung. Grüne Fraktion Thüringen, abgerufen am 4. Juni 2022.
- ↑ Das sind die neuen Grünen-Minister in Thüringen. In: MDR Thüringen. 12. Januar 2023, abgerufen am 20. Februar 2023.
- ↑ Thüringen hat neue Migrationsministerin und neuen Umweltminister. In: mdr.de. 1. Februar 2023, abgerufen am 1. Februar 2023.
- ↑ Ramelow entlässt grünen Justizminister – auf Aufforderung der Grünen. In: RedaktionsNetzwerk Deutschland. Abgerufen am 16. Januar 2023.
- ↑ Doreen Denstädt ist Antiziganismusbeauftragte. Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz, 7. März 2023, abgerufen am 22. Januar 2024.
- ↑ Denstädt in der Kritik: Land entzieht Migrationsministerin Zuständigkeiten. mdr.de, 17. November 2023, abgerufen am 14. Januar 2024.
Personendaten | |
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NAME | Denstädt, Doreen |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen) |
GEBURTSDATUM | 30. August 1977 |
GEBURTSORT | Saalfeld/Saale |