Das Dreyeckland ist eine Region, die im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz bei Basel grenzenüberschreitend das Elsass, die Nordwestschweiz und Südbaden umfasst: sie verbindet neben den vor allem mit der alemannischen Mundart gemeinsamen Kultur- und benachbarten Wirtschaftsräumen (z. B. Weinbau) auch eine ähnliche Umwelt, Natur und Landschaft. Die Bezeichnung Dreiland ist ebenfalls im Gebrauch, vor allem außerhalb des politischen Kontexts, in dem Dreyeckland aufgekommen ist.[1]

Karte

Für die Geographie der Region sind vor allem die prägenden drei verschiedenen Bergkuppen namens „Belchen“ zu nennen, die ein astronomisches System, das „Belchendreieck“ bilden: Elsässer, Schwarzwälder sowie Schweizer Belchen (Belchenflue). Mit dem „Kleinen(Kahler Wasen, Petit Ballon) und „Großen“ Belchen (Grand Ballon, höchster Berg der Vogesen) bilden die nun fünf Bergkuppen das „Belchen-System“. Zu den ebenfalls grenzüberschreitend prägenden Bergen mit dazu noch ähnlichem Namen zählen zusätzlich zwei „Blauen“: der „Hochblauen“ bei Badenweiler, Hausberg des Markgräflerlands sowie der Blauen (ca. 12 km südwestlich von Basel) des schweizerischen Jura.

Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bevölkerungen in diesen drei Landesteilen entwickelte sich auf dem Hintergrund der anderen Gemeinsamkeiten seit Beginn der 1970er-Jahre verstärkt durch eine gemeinsame Umwelt- und Anti-Atomkraft-Bewegung, vor allem beim Kampf und Widerstand gegen die links und rechts des Flusses am Hoch- und Oberrhein geplanten, aber nur teilweise gebauten Kernkraftwerke Beznau (CH), Fessenheim (F, Elsass), Kaiseraugst (CH), Schwörstadt (D, „KKW Hochrhein“) sowie Wyhl (D, „KKW Süd“, Kaiserstuhl).

Ein wichtiger Impuls für die Idee vom Dreyeckland kam aus der grenzüberschreitenden Kulturszene am Oberrhein. Das Dreyeckland-Lied aus dem Jahr 1976 von François Brumpt war eines der wichtigsten elsässischen Lieder im Protest gegen das AKW Wyhl und das Bleiwerk Marckolsheim.

"Mir keije mol d Gränze über de Hüfe und danze drum erum"

"Wir werfen einmal die Grenzen über den Haufen und tanzen drumherum"

François Brumpt 1976

Das Lied erzählt die Geschichte der Menschen und die Geschichte der Herren am Oberrhein, in Elsass und Baden. In einer Zeit, in der die Menschen noch bei jedem Grenzübertritt kontrolliert wurden, stand es auch und gerade für den Traum von einem Dreyeckland in einem grenzenlosen Europa.[2]

Das freie Radio Dreyeckland ist aus dieser Anti-Atomkraft-Bewegung zunächst als Piratensender Radio Verte Fessenheim entstanden und nunmehr als ältestes nicht-kommerzielles privates Radio Deutschlands seit 1977 in Betrieb.

Seit vielen Jahren arbeitet man in einem Europa der Regionen in den verschiedenen Landesteilen an einem regionalpolitischen Zusammenwachsen, um eine möglichst abgestimmte und gemeinsame Wirtschafts-, Struktur- und Umweltpolitik zu gestalten, z. B. in der Oberrheinkonferenz, bei der Regio Basiliensis und der RegioTriRhena, im Trinationalen Eurodistrict Basel sowie bei der Trinationalen Metropolregion Oberrhein.

Konkrete Projekte sind bzw. waren z. B.

sowie viele weitere (Kunst)-Aktionen, Initiativen und Institutionen.[5][6][7]

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Freiburger Tourismus-Portal, "Das Dreiland". Abgerufen am 14. November 2024.
  2. Axel Mayer: Das Dreyeckland-Lied von François Brumpt. In: www.mitwelt.org. 20. Juli 2024, abgerufen am 21. Juli 2024.
  3. tageswoche.ch, 21. März 2015, Matthias Oppliger: Neue Vision soll «Rheinhattan» ersetzen (Memento des Originals vom 3. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tageswoche.ch
  4. hafen-stadt.ch: Entwicklungsvision 3Land (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hafen-stadt.ch
  5. freiheit.florianmehnert.de (17. September 2016)
  6. truz.org (17. September 2016)
  7. naturkorridor.org (Memento des Originals vom 17. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.naturkorridor.org (17. September 2016)