Edmond Simeoni
Edmond Simeoni (* 6. August 1934 in Corte; † 14. Dezember 2018 in Ajaccio) war ein korsischer Arzt, Publizist, Politiker und Nationalist.
Leben
BearbeitenSimeoni wurde 1934 als Sohn des Beamten Ferdinand Simeoni, dem Bürgermeister von Lozzi, geboren. Sein Bruder ist Max Simeoni. Er wuchs in Francardu auf und machte seinen Abschluss in Bastia. Anschließend studierte er Medizin in Marseille und arbeitete Mitte der 1960er Jahre als niedergelassener Gastroenterologie in Bastia.[1]
1970 gründete er mit seinem Bruder die Action Regionaliste Corse[2] und setzte sich für die Unabhängigkeit Korsikas von Frankreich ein.[1] Er gilt als „Vater des korsischen Nationalismus“.[3]
Am 21. August 1975[4] besetzten korsische Separatisten unter der Führung von Simeoni[2] das Weingut eines Algerienfranzosen, um gegen deren Bevorteilung und die Korruption zu protestieren.[4] Die Aktion wurde durch 2000 Polizisten der Compagnies Républicaines de Sécurité gewaltsam beendet. Bei der Operation starben zwei Polizisten, einer der Besetzer wurde schwer verletzt.[4] Simeoni wurde zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt, im Jahr 1981 allerdings begnadigt. Kurz darauf zog er erstmals in das korsische Regionalparlamentes Assemblée de Corse ein.[3][1] Nachdem er sich 1983 aufgrund eines Herzinfarktes aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen hatte, entschuldigte er sich 1987 bei seiner Rückkehr auf die politische Bühne für die Vorgänge im Jahr 1975 und den Tod der beiden Polizisten.[1]
Im Jahr 1992 zog er mit einer nationalistischen Gemeinschaftsliste erneut in das korsische Nationalparlament ein. Zwei Jahre später trat er zurück, weil Mitglieder seiner Fraktion den bewaffneten Kampf für die Unabhängigkeit Korsikas befürworteten. Im Jahr 1998 kandidierte er erneut, scheiterte aber und saß dann wieder von 2004 bis 2010 im Regionalparlament.[1]
Privates
BearbeitenSimeoni war verheiratet. Er ist der Vater von Gilles Simeoni.[3]
Preise
Bearbeiten- Coppieters Awards 2018
Veröffentlichungen
Bearbeiten- Le Piège d’Aleria. Édition Lattes, 1975
- La Volonté d’être. Éditions Albiana, 1985
- Un combat pour la Corse. Éditions Le Cherche Midi, 2003
- Lettre aux femmes corses. Éditions DCL, 2008
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e Le père du nationalisme corse, Edmond Simeoni, est mort, Le Monde, 14. Dezember 2018, abgerufen am 13. Juni 2022
- ↑ a b Korsischer Nationalismus in Daten, taz.de abgerufen am 13. Juni 2022
- ↑ a b c Edmond Simeoni vient de s'éteindre à l'hôpital d'Ajaccio, Corse Matin, 14. Dezember 2018, abgerufen am 13. Juni 2022
- ↑ a b c Ghjiseppu Lavezzi: Corse – Vertiges de l’honneur. In: Collection L’Âme des peuples. Éditions Nevicata, Bruxelles 2018, ISBN 978-2-87523-117-8, S. 36.
Personendaten | |
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NAME | Simeoni, Edmond |
KURZBESCHREIBUNG | korsischer Arzt, Politiker und Nationalist |
GEBURTSDATUM | 6. August 1934 |
GEBURTSORT | Corte |
STERBEDATUM | 14. Dezember 2018 |
STERBEORT | Ajaccio |