Eise Eisinga

niederländischer Amateur-Astronom

Eise Jelteszn Eisinga (* 21. Februar 1744 in Dronryp; † 27. August 1828) war ein niederländischer Wollkämmer.[1] Einen Namen machte er sich als hochbegabter, autodidaktischer Amateur-Astronom und Verfasser von Schriften zur Mathematik und zu Fragen der Astronomie.

Eise Eisinga, Gemälde von Willem Bartel van der Kooi (1827)
Planetarium
Planetarium
Uhrwerk in Aktion (Video, 0:34 min)
Erinnerung an Eise Eisinga in Franeker

Eisinga ist der Erbauer des nach ihm benannten Planetariums. Das Planetarium umfasst lediglich die Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter und Saturn, weil Uranus und Neptun zum Zeitpunkt der Fertigstellung noch nicht entdeckt waren.[1] Es ist das älteste funktionsfähige Modell des Sonnensystems.

Eisinga baute es von 1774 bis 1781 in Franeker. 1774 war in den Niederlanden eine Massenpanik ausgebrochen, dass es durch eine in diesem Jahr stattfindende Aufeinanderreihung der Planeten zu kosmischen Kollisionen kommen würde. Eisinga wollte diese Bedenken zerstreuen.

1859 schenkte der niederländische Staat der Stadt Franeker das Planetarium.

Ehrungen

Bearbeiten
  • König Wilhelm I. ernannte Eisinga im Februar 1816 zum Broeder der Orde van de Nederlandse Leeuw.
  • Die Straße, an der das frühere Wohnhaus von Eisinga lag, erhielt später den Namen Eise Eisingastraat.
  • 1994, zum 250. Geburtstag von Eisinga, gab die niederländische Post eine Briefmarke im Wert von 80 Cent heraus.
  • Eise Eisinga ist aufgeführt unter Nr. 25 im Canon van Nederland (deutsch: Bildungskanon der Niederlande), eine aus fünfzig Informationssträngen bestehende Zusammenfassung der Geschichte der Niederlande für den Schulunterricht.
  • Der Asteroid (5530) Eisinga wurde anlässlich seines 250. Geburtstags nach ihm benannt.

Literatur

Bearbeiten
  • Sandra Langereis: Machineman: De tijden van Eise Eisinga. De Bezige Bij, Amsterdam 2024, ISBN 978-94-031-2491-9.
  • Arjen Dijkstra: De hemelbouwer. Een biografie van Eise Eisinga. Noordboek, Gorredijk 2021, ISBN 978-90-5615-789-0.
  • Jolanda Mulder de Ridder: Eise Eisinga and his planetarium. In: Journal of Astronomical History and Heritage, Vol. 5, 2002, No. 1, S. 65–87, bibcode:2002JAHH....5...65M (englisch)
  • Pieter Terpstra: Wolken en stjerren. Roman oer Eise Eisinga. Friese Pers, Leeuwarden 1994, ISBN 90-330-0237-X (friesisch).
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Königliche Eise Eisinga Planetarium. S. 20.