Elias Hirschl

österreichischer Autor, Poetry-Slammer und Musiker

Elias Hirschl (* 1994 in Wien[1][2]) ist ein österreichischer Autor, Poetry-Slammer und Musiker.

Elias Hirschl beim Ingeborg-Bachmann-Preis 2022

Elias Hirschl besuchte das Gymnasium Rahlgasse in Wien, wo er 2012 maturierte.[3] Mit seiner Band hirschl nahm er 2011 mit dem Song Gegenwärter am FM4-Protestsongcontest teil, wo er den vierten Platz belegte. 2012 erreichte er mit Wernhartsgrub den fünften Platz, 2015 mit Blumen im Haar erneut den vierten Platz. 2012 veröffentlichte er sein Debüt-Album Alles ist okay.

Slamtexte und Kurzgeschichten veröffentlichte er unter anderem in der Literaturzeitschrift & Radieschen. Im Oktober 2014 gewann er die österreichischen Poetry-Slam-Meisterschaften. 2015 wurde er hinter Lisa Eckhart und MC Stoner Dritter, bei den Poetry-Slam-Europameisterschaften in Estland belegte er ebenfalls den dritten Platz.[4][5] 2015 trat er außerdem im Kasino am Schwarzenbergplatz des Wiener Burgtheaters in der PoetrySlamShow auf.[6] Ebenfalls 2015 veröffentlichte er mit Der einzige Dorfbewohner mit Telefonanschluss seinen Debütroman, 2016 folgte sein zweiter Roman Meine Freunde haben Adolf Hitler getötet und alles, was sie mir mitgebracht haben, ist dieses lausige T-Shirt.[7][8] 2018 erschien im Lektora-Verlag die Textsammlung Glückliche Schweine im freien Fall.

Von dem leipogrammatischen Roman Anton Voyls Fortgang von Oulipo-Mitglied Georges Perec, der ohne Verwendung des Vokals e auskommt, wurde er zum Slam-Text Als Anna Clara traf inspiriert, der ausschließlich den Vokal a verwendet.[9][10] Im März 2017 war er damit in der von Hosea Ratschiller moderierten ORF-Sendung Pratersterne zu sehen, wo er im Februar 2022 erneut auftrat.[11][12] Im August 2017 war Hirschl neben Yasmin Hafedh einer der österreichischen Vertreter beim Grand-Poetry-Slam im Theater Augusta Raurica in der Schweiz.[13] Im Rahmen der Buch Wien nahm er im November 2017 als österreichischer Vertreter am internationalen deutschsprachigen Poetry Slam teil.[14][15] Der Roman Hundert schwarze Nähmaschinen wurde im September 2017 von der Darmstädter Jury zum Buch des Monats gewählt.[16] Gemeinsam mit Martin Gruber schrieb er den Text zur Produktion Swing: Dance to the Right, die mit dem Aktionstheater Ensemble im Dezember 2017 uraufgeführt wurde[17] und steuerte ebenfalls Texte zum Nachfolgestück „Die wunderbare Zerstörung des Mannes“ bei, welches im Mai 2018 in Bregenz uraufgeführt wurde.[18]

Im April und Mai 2019 tourte Hirschl mit dem Musiker Jimmy Brainless durch Asien, gemeinsam besuchten sie mit ihrem musikalisch-literarischen Programm meist deutschsprachige Institute, beispielsweise die Deutsche Botschaftsschule Peking.[19][20][21] Seit 2020 schreibt er zusammen mit den Kabarettisten Berni Wagner, Leopold Toriser und Antonia Stabinger für den FM4 Comedy-Podcast Das Magische Auge.[22] Zusammen mit dem Rapper und Producer Christopher Hütmannsberger (Selbstlaut) bildet er seit 2020 das Musikduo Ein Gespenst. Im Mai 2021 erschien die erste EP Ich tanze nur aus Höflichkeit bei dem Label Strizzico,[23] 2022 veröffentlichten sie das Album Bei Tageslicht.[24]

Im August 2021 erschien Hirschls satirischer Roman Salonfähig, der die Generation Slim Fit porträtiert und die Dysfunktionalität ihres „auf Anpassung und Systemkonformität fußenden Lebensstils“ zeigt, gleichzeitig aber auch als Schlüsselroman der Ära Sebastian Kurz zu lesen ist.[25] Im März 2022 präsentierte er ein Best-of seiner Kurztexte unter dem Titel Content im Kabarett Niedermair.[26]

Von Klaus Kastberger wurde er 2022 zum Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb eingeladen,[27] wo er mit dem BKS Bank-Publikumspreis und dem Stadtschreiber-Stipendium der Stadt Klagenfurt ausgezeichnet wurde.[28] Sein Roman Content gelangte im Februar und März 2024 auf Platz vier der ORF Bestenliste.[29][30]

Werke (Auswahl)

Bearbeiten

Hörbücher

Bearbeiten

Anthologiebeiträge

Bearbeiten

Auszeichnungen und Nominierungen

Bearbeiten
 
Publikumspreis mit Herta Stockbauer und Klaus Kastberger
Bearbeiten
Commons: Elias Hirschl – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Milena Verlag: Elias Hirschl. Abgerufen am 21. März 2017.
  2. literaturhaus: Elias Hirschl. Abgerufen am 21. März 2017.
  3. Elisa Hirschl | Neues aus der Rahlgasse. Abgerufen am 21. März 2017.
  4. Österreichische Poetry Slam Meisterschaften. Abgerufen am 21. März 2017.
  5. ARGEkultur Salzburg: Poetry Slam. Abgerufen am 21. März 2017.
  6. Burgtheater: PoetrySlamShow - 19. März 2015 (Memento vom 21. März 2017 im Internet Archive). Abgerufen am 21. März 2017.
  7. orf.at: Meine Freunde haben Adolf Hitler getötet ... Roman von Elias Hirschl. Artikel vom 13. März 2016, abgerufen am 21. März 2017.
  8. profil.at: Selfie mit Hitler: Abgründige Sci-Fi-Parodie: Elias Hirschls neuer Roman. Artikel vom 9. Juli 2016, abgerufen am 21. März 2017.
  9. Hirschl: Protest, Parodie und Slam. In: ORF.at. 1. August 2022, abgerufen am 3. August 2022.
  10. Elias Hirschl - Als Anna Clara Traf auf YouTube, abgerufen am 3. August 2022.
  11. „DIE.NACHT“ am 21. März: Start für die „Pratersterne“ mit Hosea Ratschiller. OTS-Meldung vom 20. März 2017, abgerufen am 21. März 2017.
  12. „DIE.NACHT“: „Willkommen Österreich“ mit Anna Gasser und Andreas Vitásek am 22. Februar in ORF 1. In: ots.at. 21. Februar 2022, abgerufen am 23. Februar 2022.
  13. Dichterwettstreit vor antiker Kulisse. Artikel vom 8. August 2017, abgerufen am 9. August 2017.
  14. Duell deutschsprachigen Slammer. Artikel vom 10. November 2017, abgerufen am 10. November 2017.
  15. Buch Wien: Internationaler deutschsprachiger Poetry Slam. Abgerufen am 10. November 2017.
  16. Buch des Monats: Darmstadt. Abgerufen am 9. September 2017.
  17. Wiener Zeitung: Theaterkritik: Ein bisschen was Freches. Artikel vom 12. Jänner 2018, abgerufen am 13. Jänner 2018.
  18. Die wunderbare Zerstörung des Mannes (2018) | aktionstheater ensemble. Abgerufen am 29. Mai 2019.
  19. Musikalische Botschafter der deutschen Sprache in Asien: Jimmy Brainless und Elias Hirschl. Artikel vom 10. Juni 2019, abgerufen am 14. Juni 2019.
  20. derStandard.at: Tschüss, Kakerlaken, Tschüss, Stinky Tofu, Tschüss, Taiwan. Artikel vom 25. Mai 2019, abgerufen am 14. Juni 2019.
  21. derStandard.at: Poetry-Slammer meets Musiker meets China: Ein Tourstart mit Hass und Liebe. Artikel vom 18. April 2019, abgerufen am 14. Juni 2019.
  22. ORF-Radiothek. Abgerufen am 23. Januar 2021.
  23. Francesco Strizzi: Ein Gespenst. In: strizzico. 15. Februar 2021, abgerufen am 3. Juni 2021 (deutsch).
  24. Christian Schachinger: Elias Hirschl macht Musik: Immer wenn sie traurig waren, dann hörten sie The Smiths. In: DerStandard.at. 13. Oktober 2022, abgerufen am 14. Oktober 2022.
  25. Marc Ottiker: Kanzler Aalglatt in der Freitag 43/2021.[1]
  26. Elias Hirschl: Texte von der Festplatte. In: ORF.at. 10. April 2022, abgerufen am 12. April 2022.
  27. a b Elias Hirschl, A. In: bachmannpreis.orf.at. Abgerufen am 24. Mai 2022.
  28. a b Ana Marwan gewinnt Bachmannpreis. In: DerStandard.at. 26. Juni 2022, abgerufen am 26. Juni 2022.
  29. Die besten 10 im Februar 2024. In: ORF.at. Abgerufen am 1. Februar 2024.
  30. Die besten 10 im März 2024. In: ORF.at. Abgerufen am 1. März 2024.
  31. Elias Hirschl erhält Reinhard-Priessnitz-Preis 2020. 3. Juli 2020, abgerufen am 3. Juli 2020.
  32. Spannender Endspurt um den AK-Literaturpreis 2021. In: ots.at. 23. September 2021, abgerufen am 24. September 2021.
  33. Der AK-Literaturpreis 2021 geht an Mercedes Spannagel, den Publikumspreis erhält Elias Hirschl. In: ots.at. 11. Oktober 2021, abgerufen am 11. Oktober 2021.
  34. Elias Hirschl wird Dortmunds dritter Stadtbeschreiber. In: kultur-port.de. 30. November 2021, abgerufen am 1. Dezember 2021.
  35. Neuer Stadtschreiber für Dortmund. In: Westfalenspiegel. 30. November 2021, abgerufen am 1. Dezember 2021.
  36. BMKÖS/Mayer: Literaturstipendien 2023 vergeben. In: ots.at. 11. Juli 2023, abgerufen am 11. Juli 2023.
  37. Wer für den Österreichischen Buchpreis nominiert ist. In: DiePresse. 5. September 2024, abgerufen am 5. September 2024.
  38. Die Shortlist für den Österreichischen Buchpreis ist da. In: DerStandard.at. 9. Oktober 2024, abgerufen am 9. Oktober 2024.