Emil Flatz
Emil Flatz (* 9. April 1889 in Neufelden;[1] † 21. Mai 1989[2] in Bergisch Gladbach-Sand[3]) war ein österreichischer Maschinenbauingenieur und Industriemanager. Als Experte für den Dieselmotor war er langjähriges Vorstandsmitglied der Klöckner-Humboldt-Deutz AG.
Leben
BearbeitenEmil Flatz studierte nach Schulbesuchen in Linz und Steyr Maschinenbau an der Technischen Hochschule (TH) Wien und schloss sein Diplomstudium mit Auszeichnung ab. 1912 begann er seine berufliche Laufbahn bei der Grazer Waggon- & Maschinen-Fabriks-Aktiengesellschaft. 1922,[4] während seiner Zeit in Graz, promovierte er an der TH Wien zum Doktor der technischen Wissenschaften. Im Jahr 1927 trat er als Oberingenieur[5] bei Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD) ein.[6] Im Jahr 1931 übernahm er die Verantwortung für Konstruktion und Entwicklung im Motoren-, Schlepper- und Lokomotivbau.[5] 1934 wurde er technisches Vorstandsmitglied bei KHD. Der Erwerb von Magirus durch KHD im Jahr 1936, sodass das Unternehmen komplette Fahrzeuge auf den Markt bringen konnte, beruhte auf seiner Initiative.[5] Nach Erreichen seines 70. Geburtstags beendete er im Jahr 1959 seine Vorstandstätigkeit.[7][8]
Flatz’ fachlicher Schwerpunkt lag im Bereich der Dieselmotoren, insbesondere der Zweitakt-Dieselmotoren. Er war im Zweiten Weltkrieg maßgeblich am Bau luftgekühlter Dieselmotoren beteiligt[3] und gilt als „Vater der Luftkühlung bei Deutz“.[6] Die Großserienfertigung von luftgekühlten Dieselmotoren bei KHD basierte auf einem von ihm eingeführten Verfahren.[9] Mindestens sechs anerkannte Patente gehen auf die Forschungen von Flatz zurück.[10] Anlässlich des 70. Geburtstags von Flatz würdigte Anton Pischinger dessen Einfluss auf den „Motorenbau und die einschlägige Wissenschaft“.[11]
Emil Flatz war Mitglied (Mitgliedsnummer 20065)[1] des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) und in diesem ehrenamtlich aktiv. Von 1947 bis 1955 gehörte er dem Wissenschaftlichen Beirat des VDI an.[12]
Ehrungen
Bearbeiten- 1937: Ehrendoktor der Technischen Hochschule Graz[12]
- 1955: Ehrendoktor der Technischen Hochschule Aachen[12][13]
- 1958: Grashof-Denkmünze des VDI[2][5][9]
Literatur
Bearbeiten- A. Pischinger: Emil Flatz zur Vollendung seines 70. Lebensjahres. In: Motortechnische Zeitschrift. Band 20, Nr. 4, April 1959.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Verein Deutscher Ingenieure (Hrsg.): Mitglieder-Verzeichnis 1954. Hoppenstedts Wirtschaftsverlag, Essen 1954, S. 179.
- ↑ a b Nachruf. In: VDI nachrichten. Nr. 22, 2. Juni 1989, S. 54.
- ↑ a b Stephanie Peine: Den Brombeerranken abgetrotzt, Kölner Stadt-Anzeiger, 5. November 2011
- ↑ Persönliches. In: VDI nachrichten. Nr. 21, 1979, ISSN 0042-1758, S. 51.
- ↑ a b c d Dr. Emil Flatz 80 Jahre. In: antriebstechnik international. Band 8, Nr. 7, 1969, S. 255.
- ↑ a b Peter Conze: Das grosse Deutz Buch Traktoren. Landwirtschaftsverlag, Münster-Hiltrup 2004, ISBN 978-3-7843-3295-6, S. 43.
- ↑ Emil Flatz 90 Jahre. In: Hansa. Band 116, 1979, S. 673.
- ↑ o. T. In: Industrie-Anzeiger. Band 91, Nr. 37-45, 1969, S. 10.
- ↑ a b Grashof-Denkmünze. In: VDI-Zeitschrift. Band 100, Nr. 24, 21. August 1958, S. 1129.
- ↑ Inventor: Dr-Ing Emil Flatz;, Patent-Einträge auf patents.google.com
- ↑ A. Pischinger: Emil Flatz zur Vollendung seines 70. Lebensjahres. In: Motortechnische Zeitschrift. Band 20, Nr. 4, April 1959.
- ↑ a b c Emil Flatz zum 80. Geburtstag. In: Automobiltechnische Zeitschrift. Band 71, 1969, S. 142.
- ↑ Hohe akademische Ehrung für Direktor Dr. Emil Flatz. In: Erdöl und Kohle. Band 8, Nr. 712, 1955.
Personendaten | |
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NAME | Flatz, Emil |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Maschinenbauingenieur und Industriemanager |
GEBURTSDATUM | 9. April 1889 |
GEBURTSORT | Neufelden |
STERBEDATUM | 21. Mai 1989 |
STERBEORT | Bergisch Gladbach-Sand |