Endozoicomonas ist eine Bakteriengattung. Die Arten sind wichtige Symbionten bei Wassertieren, wie z. B. Korallen. Darauf deutet auch der Name hin, „Endozoico-“ bedeutet so viel wie „innerhalb eines Tier lebend“. Die Endsilbe „monas“ kommt von dem griechischen Wort „monas“ und deutet auf die Einzelligkeit des Bakteriums hin.

Endozoicomonas
Systematik
Domäne: Bakterien (Bacteria)
Abteilung: Proteobacteria
Klasse: Gammaproteobacteria
Ordnung: Oceanospirillales
Familie: Endozoikomonadaceae
Gattung: Endozoicomonas
Wissenschaftlicher Name
Endozoicomonas
Kurahashi und Yokota 2007

Merkmale

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In der Gattung Endozoicomonas sind Bakterien mit stäbchenförmigen Zellen zusammengefasst, die beweglich durch Flagellen oder auch unbeweglich sein können. So sind z. B. E. elysicola, E. gorgoniicola beweglich (motil), zu den unbeweglichen zählen E. acroporae und E. corallii. Sporen werden nicht gebildet.

Stoffwechsel und Wachstum

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Die Arten von Endozoicomonas sind aerob (auf Sauerstoff angewiesen), einige sind auch fakultativ anaerob, sie tolerieren auch Sauerstoffausschluss. Der Katalase- und Oxidase-Test verläuft variabel. Alle die bis Februar 2022 beschriebene Arten sind in der Lage zwischen 15 und 30 °C zu wachsen. Einige Arten zeigen auch noch bei 4 °C oder 38 °C Wachstum. Ohne NaCl findet kein Wachstum statt.

Es folgt eine Tabelle mit einigen Arten:

Endozoicomonas elysicola E. acroporae E. ascidiicola E. atrinae E. euniceicola
Oxidase-Test + + + + +
Hydrolyse von Gelatine
Bewegung durch Flagellen + + +
Hydrolyse von Esculin + + +
Tolerierte pH-Werte 6–9 5–10 6,2–8,3 6–9 7–8
Optimaler pH-Wert 7–7,5 7 6–7 7 8
Tolerierte NaCl-Gehalt 0,5–4 1–5 0,5–5 1–4 1–4
Optimale NaCl-Gehalte 1–2 2 1–2 2 2–3

Legende:

+; Test verläuft positiv, −; Test verläuft negativ

Ökologie

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Alle isolierten Mitglieder der Gattung Endozoicomonas stammen von verschiedenen marinen Wirten. Hierzu zählen vor allem Korallen und Schwämme. Es handelt sich um eine Symbiose, da die Bakterien Stoffe produzieren können, die für die Verteidigung der Wirte wichtig sind. Als symbiotische Mikroben scheinen sie weltweit verbreitet zu sein.

Alle Arten der Gattung konnten bisher (Stand Januar 2022) aus marinen wirbellosen Meerestieren, wie z. B. Schwämmen, Korallen, Schnecken, Muscheln und Seescheiden, isoliert werden. Die Anwendung von kultivierungsunabhängigen Methoden zeigte, dass die Arten auch in diesen marinen eukaryotischen Wirten vorherrschend sind. Sie scheinen auch für den Nährstofferwerb des Wirts eine Rolle zu spielen und sind somit Mitglieder des Mikrobioms, das für den Gesundheitszustand des Wirtes wichtig ist.

In den Tentakeln der Steinkorallen-Art Pocillopora acuta kommt zusammen mit Endozoicomonas-Vertretern ein als Pac_F2b bezeichneter Stamm der Chlamydien-Gattung Simkania vor.[1]

Systematik

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Die Gattung Endozoicomonas wurde im Jahr 2007 zuerst beschrieben. sie zählt zu der Familie der Endozoicomonadaceae, der Oceanospirillales, welche zu den Gammaproteobacteria gestellt wird. Zu der Familie Endozoicomonadaceae zählen noch 2 weitere Gattungen, Kistimonas und Parendozoicomonas. Im Januar 2024 wurden 10 Arten zu der Gattung gestellt. Die Art Candidatus „Endozoicomonas cretensis“, beschrieben von Katharios et al. im Jahr 2015, steht noch unter Diskussion. Das Gleiche gilt für den 2022 beschriebenen Candidatus „E. penghunesis“ und für die ebenfalls 2022 beschriebene Art "Endozoicomonas marisrubri".

Es folgt eine Liste der Arten:[2]

Einzelnachweise

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  1. Justin Maire, Kshitij Tandon, Astrid Collingro, Allison van de Meene, Katarina Damjanovic, Cecilie Ravn Gotze, Sophie Stephenson, Gayle K. Philip, Matthias Horn, Neal E. Cantin, Linda L. Blackall, Madeleine J. H. van Oppen: Colocalization and potential interactions of Endozoicomonas and chlamydiae in microbial aggregates of the coral Pocillopora acuta. In: Science Advances, Band 8, Nr. 20, 17. Mai 2023; doi:10.1126/sciadv.adg0773 (englisch). Dazu:
  2. Systematik nach J. P. Euzéby: List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature (LPSN) Endozoicomonadaceae (Stand: 6. Januar 2024).

Genutzte Literatur

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  • Glaeser, S.P. and Kämpfer, P.: Endozoicomonadaceae. In: Bergey's Manual of Systematics of Archaea and Bacteria, Wiley Verlag, 2021 doi:10.1002/9781118960608.fbm00378