Ensemble Sortisatio
Das Ensemble Sortisatio ist ein deutsches Ensemble für zeitgenössische Musik. Es spielt in der Besetzung Walter Klingner (Oboe und Englisch Horn), Axel Andrae (Fagott), Matthias Sannemüller (Viola) und Thomas Blumenthal (Gitarre).[1]
Ensemble Sortisatio | |
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Das Ensemble Sortisatio vor dem Gewandhaus zu Leipzig | |
Allgemeine Informationen | |
Genre(s) | Neue Musik |
Gründung | 1992 |
Aktuelle Besetzung | |
Walter Klingner | |
Axel Andrae | |
Matthias Sannemüller | |
Thomas Blumenthal |
Geschichte
BearbeitenEnsemble Sortisatio wurde 1992 auf Initiative des Bratschisten Matthias Sannemüller in Leipzig gegründet.[2] Der Name des Ensembles wurde in Anlehnung an den musiktheoretischen Terminus Sortisatio gewählt, da die Kombination der Instrumente auch als zufällig beziehungsweise außergewöhnlich betrachtet werden kann. Dazu angeregt wurden die Musiker durch den Komponisten Reiner Bredemeyer.
1996 debütierte das Ensemble beim 9. Festival Zeit für Neue Musik unter der künstlerischen Leitung von Helmut Bieler mit Auftritten im Steingraeber-Haus der Klavierfabrik Steingraeber in Bayreuth. Es folgten u. a. Auftritte in Bitterfeld, Rotta und Weimar.[3][4][5] Das Ensemble spielte unter anderem bei den Leipziger Rathauskonzerten,[6] bei Konzerten des Sächsischen Musikbundes, beim MDR-Musiksommer,[7] im Museum Gunzenhauser,[8] der Konzerthalle St.-Ulrich-Kirche Halle,[9] der Neuen Residenz Halle,[10] im Salzburger Barockmuseum,[11] im Kunstmuseum Winterthur[12] und im Hindemith-Musikzentrum.
Regelmäßig wirkte das Ensemble bei den Hallischen Musiktagen[13][14][15][10] und bei Konzerten des Forums Zeitgenössischer Musik Leipzig mit.[16] Auf Einladung von Chan Wing-wah und der Hong Kong Composers’ Guild besuchte das Ensemble die Musicarama 2009 und konzertierte im Theater der Hong Kong City Hall.[17]
Das Ensemble arbeitet mit Künstlern und Dirigenten zusammen wie u. a. Christian Sprenger,[18] Gerd Domhardt, Thomas Buchholz, Irmela Boßler,[10] David Petersen,[10]
Das Repertoire reicht von Kompositionen der klassischen Moderne bis hin zu Werken der Neuen Musik. Das Ensemble hat zahlreiche Werke bedeutender Komponisten uraufgeführt, über 100 Werke wurden ihm gewidmet.[1]
Es entstanden mehrere CDs: Im Rahmen des „Klee-Projektes“ in Zusammenarbeit mit der Komponistengruppe Groupe Lacroix erfolgte die Einspielung der CD 8 Pieces on Paul Klee.[19] Anschließend konzertierte das Ensemble in der Schweiz und in Liechtenstein, u. a. im Kunstmuseum Bern,[20][21][22] im Kunstmuseum Liechtenstein in Vaduz[23] sowie in der Französischen Kirche Bern und im Rahmen der Konzertreihe Musica Aperta im Kunstmuseum Winterthur sowie im Rahmen kooperativer Lesungen mit Alexander Klee, dem Enkel des Malers Paul Klee.
Die CD A Portrait unter Mitwirkung des Ensembles Sortisatio entstand in Zusammenarbeit mit unter anderem dem MDR-Sinfonieorchester unter der Leitung von Fabio Luisi.
Außerdem wurden Konzerte im Rundfunk übertragen (Österreich1,[11] RTHK Radio 4,[17] MDR Figaro, SRG SSR idée suisse).
Uraufführungen (Auswahl)
BearbeitenDas Ensemble übernahm unter anderem folgende Uraufführungen: Lethal Injection von Helmut Oehring,[6] Stockend Fließend von Steffen Schleiermacher,[6] Werke der sächsischen Komponisten Volkmar Leimert, Thomas Stöß und Manfred Weiss[8] ...ulaume...von Wolf-Günter Leidel[10] sowie Apparationen VI von Thomas Christoph Heyde, wechselnd, verwoben, zuzeiten gelassen I von Michael Flade und Danse oubliee von Thomas Böttger.[24]
Beim Konzert im Theater der Hong Kong City Hall wurden Hui Cheung-wais Floß, Stephen Yips Reflection on Klee’s Ancient Sound, Pang Chun-tings When a Golden Fish is Morphing into Squares und Ada Lais Vibrissae uraufgeführt.[17]
Ensemble Sortisatio wirkte 2008 mit bei den Uraufführungen von Max E. Kellers Wie Kraut und Rüben, Nils Günthers Alter Klang, Andor Losonczys Grenzen des Verstandes, Jean-Luc Darbellays Bach für Viola, Hans Eugen Frischknechts Klee-Impressionen, Andrés Maupoints Katz und Vogel und Chan Wing-wahs Oriental Garden am Festival L’art pour l’Aar.
Kompositionen für das Ensemble (Auswahl)
Bearbeiten- Aspekte zu Mozart von Michael Stöckigt
- Quartett-Stücke 7 & Leipzig ein und Leipzig von Reiner Bredemeyer
- Drei Essays von Gerd Sannemüller
- Drei Blicke von Peteris Vasks
- Danse oubliee von Thomas Böttger, Uraufführung[24]
- Quartetto & Sozusagen von Jean-Luc Darbellay
- Szenen für Ensemble von Helmut Bieler
- Sortisatio l von Jean-Louis Petit
- Besessenes Mädchen von Thüring Bräm
- Shark Turtle Ray von Michael Schneider, Uraufführung[25]
- Wie der Klee vierblättrig wurde: Quartett von Marianne Schroeder, Uraufführung[26]
- N-gl von John Wolf Brennan
- Trauernd von Alfons Karl Zwicker, Uraufführung
- Entweihte Sphinx, Die Sphinx geht von Michael Radanovics
- In between Piece for 3 players von Christian Wolff
- For 3 voices von John Cage
- Quartett & Stockend Fließend von Steffen Schleiermacher[6]
- die Stille, die Zeichen von Antoine Beuger
- Consort-Sonate & Kommen und Gehen von Karl Ottomar Treibmann
- quartetto da capo von Christian Münch
- Orpheus: Fragmente III von Gerd Domhardt
- Lethal Injektion & dersu von Helmut Oehring[6]
- Triptychon von Günter Neubert
- Hommage für Marc Chagall von Werner Thielemann
- Fluxion 111 von Thomas Buchholz[27]
- Szenen für Ensemble von Helmut Bieler
- Proteus von Thomas Müller
- Grüne Inseln von Willi Vogl
- Ansichtennetz von Thomas Christoph Heyde[28]
- Crossover von Péter Kőszeghy
- quattro balli sorteggiati von Caspar René Hirschfeld
Diskografie
Bearbeiten- 2003: 8 Pieces on Paul Klee, Werke von Groupe Lacroix, Creative Works Records
- 2004: Ensemble Sortisatio, Label Querstand (MDR Produktion)
- 2009: A Portrait, Werke von Jean-Luc Darbellay, unter Mitwirkung von Ensemble Sortisatio, Claves Records/The Orchard
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Doppeltes Glück NZZ, 22. April 2004.
- ↑ Ensemble Sortisatio. ( vom 19. Juli 2011 im Internet Archive) Deutsches Musikinformationszentrum
- ↑ Verschiedene Klangstrukturen bringen ungewohnten Hörgenuß. Ensemble Sortisatio musiziert am Dienstag in der Galerie Bitterfeld. In: Mitteldeutsche Zeitung, 8. Mai 1999.
- ↑ Kathleen Herber: Malerei mit Musik. Traumgestalten aus Wattehaufen. Wo sich der Maler Paul Klee bei einer Landschaftsbilder-Schau mit Konzert im Landgut Ochsenkopf versteckte. In: Mitteldeutsche Zeitung vom 18. Januar 2000.
- ↑ Veranstaltungen 2003. ( vom 16. November 2007 im Internet Archive) In: Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar.
- ↑ a b c d e Neue Zeitschrift für Musik, Jg. 156 (1995), S. 80.
- ↑ MDR-Musiksommer. Der Maler Klee trifft den Narren Valentin. Avantgarde-Festival öffnete „Hörfenster“ in Leipzig. In: Mitteldeutsche Zeitung, 7. Juli 1999.
- ↑ a b Terminkalender 2012 Sächsischer Musikbund; abgerufen am 18. Mai 2012
- ↑ Johannes Killyen: Requiem für einen sensiblen Künstler: „Annäherung“ erinnerte an den Komponisten Gerd Domhardt – Ruth Zechlin ehrte den Kollegen mit einer Komposition. In: Mitteldeutsche Zeitung, 20. November 1997.
- ↑ a b c d e Programmheft der 55. Hallischen Musiktage ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 1,07 MB)
- ↑ a b Veranstaltungen – Salzburger Barockmuseum. ( vom 18. September 2011 im Internet Archive)
- ↑ Jürg Huber: Doppeltes Glück. Hommage à Paul Klee im Kunstmuseum Winterthur. ( vom 26. Januar 2016 im Internet Archive) In: Neue Zürcher Zeitung, 22. April 2004.
- ↑ Andreas Hillger: Komponistenverband belebt Hans-Stieber-Preis. Suche nach der Seele der Moderne. In: Mitteldeutsche Zeitung, 28. November 2000.
- ↑ Packende neue Kammermusik Domhardt in „Annäherung“. In: Mitteldeutsche Zeitung vom 20. April 1995.
- ↑ Programm – 50 Jahre Hallesche Musiktage. ( vom 4. Mai 2008 im Internet Archive) Landesverband Sachsen-Anhalt Deutscher Komponisten e. V.
- ↑ Nico Thom: Eröffnungskonzert: Grenzregionen IV - Elektronische und Liveelektronische Musik. In: Leipzig Almanach Kulturtagebuch.
- ↑ a b c Programm der Musicarama 2009. ( des vom 10. Oktober 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Werner Wolf: 19. Außergewöhnliches Konzert. ( vom 29. Januar 2005 im Internet Archive) In: Leipziger Volkszeitung, 27. März 1996.
- ↑ 8 Pieces on Paul Klee beim europäischen Label für zeitgenössische und improvisierte Musik Creative Works Records; Darstellung der CD.
- ↑ Rita Wolfensberger: Geschmackvolle Klangbilderschau. Eine unübliche Besetzung hat im Kunstmuseum acht Gemälde von Paul Klee in eine tönende Bilderschau umgesetzt. ( des vom 3. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Teil 1) und Geschmackvolle Klangbilderschau. Eine unübliche Besetzung hat im Kunstmuseum acht Gemälde von Paul Klee in eine tönende Bilderschau umgesetzt. ( vom 28. November 2015 im Internet Archive) (Teil 2) In: Der Landbote, 22. April 2004.
- ↑ Maria Künzil: Klees Bilder werden hier zu Musik. CD-Taufe im Museum: Im Rahmen der Spectrumkonzerte spielt das Ensemble Sortisatio im Kunstmuseum Werke, die von Bildern Paul Klees inspiriert wurden. Dabei stellen die Leipziger ihre neue CD vor. ( vom 3. März 2016 im Internet Archive) In: Berner Zeitung, 25. März 2003.
- ↑ Marianne Mühlemann: Wie klingt Klee? Zur neuen CD das Konzert im Kunstmuseum Bern. ( des vom 14. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Der Bund, 24. März 2003.
- ↑ Finissage mit Paul Klee-Konzert am 19. Januar. In: News aktuell Schweiz vom 13. Januar 2003.
- ↑ a b Gerhard Lock: Jubiläumskonzert 10 Jahre Ensemble „Sortisatio“. ( vom 9. März 2008 im Internet Archive) In: Leipzig Almanach Kulturtagebuch.
- ↑ Michael Schneider: Shark Turtle Ray. ( vom 23. Februar 2016 im Internet Archive) (PDF; 14 kB) für Oboe, Viola und Gitarre; Werkkommentar.
- ↑ Uraufführung beim ersten Hörfensterkonzert im Bildermuseum: Wie der Klee vierblättrig wurde. In: Leipziger Volkszeitung, 30. Juni 1999.
- ↑ Thomas Buchholz: Fluxion III „Letzte Wache“ nach einem Text von Georg Heym für Englisch Horn, Viola und Fagott; Werkeinführung.
- ↑ Thomas Christoph Heyde: Ansichtennetz für Englisch Horn, Fagott, Gitarre und Viola; Werkbeschreibung.