Ernst Brauns
Ernst Brauns (* 4. Februar 1833 in Hannover; † 17. September 1891 ebenda; vollständiger Name: Johann Georg Ernst Brauns)[1] war ein deutscher Maurermeister[2], Bauunternehmer und Architekt.[1][Anm. 1] Er gilt als früher Förderer des Tourismus[2], insbesondere als Wegbereiter der Naherholung im Deister.[3]
Leben
BearbeitenJohann Georg Ernst Brauns studierte nach dem Schulbesuch von 1848 bis 1852 sowie von 1860 bis 1861 unter der Matrikelnummer 1763 an der Polytechnischen Schule Hannover, unter anderen bei Conrad Wilhelm Hase.[1]
Laut der Baugewerks-Zeitung vom 5. Dezember 1875 war Brauns gemeinsam mit dem Architekten Ludolf Schaper, dem Maurermeister Johann Christoph Fusch, dem Architekten Gustav Röbbelen und dem Baumeister Rudolph Eberhard Hillebrand Mitglied im Vorstand der am 18. und 19. September 1875 gegründeten Baugewerken-Unfall-Genossenschaft zu Hannover.[4]
Mit seinen beiden Söhnen, dem späteren Architekten Friedrich Brauns[1] und Hans Brauns, besuchte Ernst Brauns häufig die damalige Gemeinde Barsinghausen, um von dort aus Wanderwege im Deister zu erkunden und für „Touristen“ zu markieren.[5][5]
Im Jahr 1883 war Ernst Brauns die maßgebende Kraft bei der Gründung des Hannoverschen Touristenvereins, zu dessen ersten Vorsitzenden ihn die Vereinsmitglieder wählten.[2]
Bauten
Bearbeiten- 1870: einheitlich gestaltete Wohnhausgruppe Tiergartenstraße (heute: Hindenburgstraße) 8, 9 und 10 in Hannover[1][Anm. 2]
- Nr. 8, Wohnhaus der Familie Humphreys (während der Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg zerstört; 1951 Wiederaufbau unter Verwendung erhaltener Bausubstanz[1])
- Nr. 9, eigenes Wohnhaus von Ernst Brauns (1872 verkauft an Frau Kate Leverson, teilweise erhalten)[1]
- Nr. 10, Wohnhaus für den Hofbäckermeister Heinrich Kappel (eventuell in Zusammenarbeit mit dem Architekten Wilhelm Weber, nicht erhalten)[1]
- 1879: Annaturm im Deister (benannt nach seiner Ehefrau)[2]
Ehrungen
Bearbeiten- Das von Barsinghäuser Bürgern gestiftete,[5] 1892 aufgestellte, rund 2 Meter hohe Brauns-Denkmal am sogenannten „Rodelbahn-Wanderweg“ im Deister ließ die Klosterkammer Hannover, zu deren Kunstinventar das Denkmal heute gehört, aufwändig sanieren. Anlässlich der Feier des 125-jährigen Aufstell-Jubiläums wurde es im Beisein von Brauns Ururenkelin Ursula Stumm und weiteren Persönlichkeiten im Jahr 2017 wiedereingeweiht.[3]
Literatur
Bearbeiten- Horst Kruse: Besiedlung der Kleinen Bult und Verzeichnis der Hauseigentümer im Zooviertel Hannover. Nachweis der Architekten, Bauherrn und Hauseigentümer im Zooviertel Hannover nach den Adressbüchern Hannover bis 1979. (= Materialien zur Ortsgeschichte hannoverscher Stadtteile, Band 22.) Selbstverlag, Everloh 2006, ohne ISBN, S. #.
- Günther Klapproth: Gedenksteine im Deister. Wandern & entdecken. Landbuch-Verlag, Hannover 2003, ISBN 3-7842-0664-6, S. 18.
Weblinks
Bearbeiten- Reinhard Glaß: Brauns, Johann Georg Ernst in der Datenbank Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902) auf der Seite glass-portal.hier-im-netz.de
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Abweichend von anderen Quellen gibt die Inschrift auf dem Brauns-Denkmal im Deister (siehe dort) das Geburtsjahr „1834“ für Ernst Brauns an.
- ↑ Laut Reinhard Glaß wurden die Gebäude mit den Hausnummer 8 und 10 um das Jahr 1908 von Clara Marcus gekauft, die als Erbin von Kate Leverson schon zuvor das Haus mit der Nummer 9 besessen hatte. In den drei Häusern richtete sie dann das bis circa 1932 betriebene Mädchenpensionat Leverson ein.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g h Reinhard Glaß: Brauns, Johann Georg Ernst in der Datenbank Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902) auf der Seite glass-portal.hier-im-netz.de, zuletzt abgerufen am 23. April 2017
- ↑ a b c d o.V.: Brauns, Ernst in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Bearbeitung vom 15. November 2005, zuletzt abgerufen am 24. April 2017
- ↑ a b o. V.: Barsinghausen / Klosterkammer lässt Brauns-Denkmal sanieren / Zur Erinnerung an Ernst Brauns, einen Wegbereiter der Naherholung im Deister, hat die Klosterkammer Hannover das 125 Jahre alte Brauns-Denkmal am sogenannten Rodelbahn-Wanderweg sanieren lassen. Zudem gehört das rund zwei Meter hohe Zeitzeugnis aus Deister-Sandstein jetzt zum Kunstinventar der Klosterkammer. ( des vom 24. April 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Auf der Seite der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 21. April 2017, zuletzt abgerufen am 23. April 2017
- ↑ Bernhard Felisch (Red.), Diederich: Baugewerken-Unfall-Genossenschaft zu Hannover / (Eingetragene Genossenschaft). In: Baugewerks-Zeitung, Central-Organ der deutschen Baugewerken-Vereine, Zeitschrift für praktisches Bauwesen, 7. Jahrgang 1875, S. 743. (Vorschau über Google Bücher)
- ↑ a b c bri (Bettina Richter): Am restaurierten Brauns-Denkmal gab es heute eine offizielle "Einweihung". ( des vom 24. April 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Seite con-nect.de vom 20. April 2017, aktualisiert am 21. April 2017, zuletzt abgerufen am 23. April 2017
Personendaten | |
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NAME | Brauns, Ernst |
ALTERNATIVNAMEN | Brauns, Johann Georg Ernst (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maurermeister, Bauunternehmer und Architekt |
GEBURTSDATUM | 4. Februar 1833 |
GEBURTSORT | Hannover |
STERBEDATUM | 17. September 1891 |
STERBEORT | Hannover |