Ernst Hundt der Ältere

deutscher evangelischer Geistlicher

Ernst Hundt (* 7. Juli 1832 in Calbe; † 29. April 1906 in Halle (Saale)) war ein deutscher Pfarrer in der Altmark.

Lithographie des Hallenser Theologiestudenten Ernst Hundt d. Ä. (1855)

Hundts Eltern waren der Tuchfabrikant Friedrich David Hundt und seine Frau Johanna Friederike Magdalene geb. Ruthendorf. Hundt besuchte das Domgymnasium Magdeburg. Ab dem Sommersemester 1853 studierte er evangelische Theologie an der Friedrichs-Universität Halle.[1] Ebenfalls 1853 wurde er Mitglied der Neoborussia Halle.[2] Nach dem Ersten Theologischen Staatsexamen trat er eine Hauslehrerstelle in Zülzefitz bei Labes im Kreis Regenwalde (Provinz Pommern) an. Nach dem gut bestandenen Zweiten Theologischen Staatsexamen ging er 1858 als Rektor und Nachmittagsprediger nach Arneburg. Am 10. Januar 1866 ordiniert, erhielt er seine erste Pfarrstelle in Jarchau bei Stendal. 1874 kehrte er in seine Heimatstadt zurück. An der St.-Stephani-Kirche (Calbe) war er Diaconus, ab 1884 Oberpfarrer und ab 1894 Superintendent. Daneben wirkte er als Kreisschulinspektor und ab 1892 als Leiter der Ephoralverwaltung der Diözese Calbe. Am 1. April 1904 wurde er emeritiert.[1] 1868 hatte Hundt die Arneburger Pastorentochter Ida Fischer geheiratet. Sie schenkte ihm drei Töchter. Nachdem sie 1874 an Typhus gestorben war, heiratete Hundt 1876 Julia Riese, Tochter des Wernigeroder Fabrikbesitzers Gustav Riese. Sie schenkte ihm zwei weitere Töchter und den Sohn Ernst Hundt den Jüngeren, der ebenfalls Neupreuße wurde.[1]

Hundt hinterließ ein einzigartiges Stammbuch, das 1995 entdeckt und von Jürgen Kloosterhuis aufgearbeitet wurde. Es enthält etwa 40 Eintragungen, vor allem aus der Zeit von Januar bis März 1856. Verwahrt wird es von der Zentralen Kustodie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Literatur

Bearbeiten
  • Jürgen Kloosterhuis: Entzifferung von „Couleur-Hieroglyphen“. Zur korporationsgeschichtlichen Auswertung eines Stammbuchs und eines Bilderalbums aus dem Umkreis der Hallenser Neoborussia, ca. 1855/56. Einst und Jetzt, Bd. 43 (1998), S. 105–134

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c J. Kloosterhuis (1998)
  2. Kösener Korpslisten 1910, 100/36.