Ernst von Malorties Grabmal
Ernst von Malorties Grabmal in Hannover ist eine Arbeit des Bildhauers Carl Dopmeyer aus dem Jahr 1886.[1] Standort des denkmalgeschützten[2] Grabmals für den Oberhofmarschall und letzten leitenden Minister des Königreichs Hannover, Oberhofmarschall Ernst von Malortie,[3] ist der Herrenhäuser Friedhof in der Kiepertstraße in Hannover-Herrenhausen.[2]
Geschichte
BearbeitenDer Bildhauer Carl Dopmeyer war mit den Arbeiten für das Grabmal Malorties, an dem der Oberhofmarschall maßgeblich beteiligt war[4] teilweise schon 1886 fortgeschritten,[1] ein Jahr vor dem Tod des am 11. Oktober 1887 verstorbenen Ministers.[3] Dies zeigt die – falschgeschriebene – Inschrift „C. DOPPMEYER 1886 FEC“ (doppeltes „P“) am Piedestal einer der beiden Pagenfiguren.[1]
Das Grabmal wurde aus einem tonnenschweren Sandsteinblock gefertigt, an dessen Fußende ein Relief-Medaillon mit dem Porträt des Barons von Malortie eingearbeitet wurde.[5] Ursprünglich war das Grab mit einem eisernen Gitterzaun eingefriedet, der später jedoch von dem Sandsteinsockel entfernt wurde.[6]
Um den 20. August 1995 wurde eine der beiden Pagenfiguren gestohlen. Der Diebstahl, bei dem auch ein an der Rückseite des Grabmals montiertes Wappen abgebrochen wurde, wurde umgehend dem Polizeirevier in Stöcken gemeldet, die das zuständige Landeskriminalamt informierte, wie eine Aktennotiz aus der Zeit belegt.[7]
Die verbliebene Pagenfigur des restaurierungsbedürftigen Denkmals erhielt bereits eine neue Grabtafel aus Sandstein mit den Lebensdaten des Verstorbenen. Skurril: Bei der Inschrift mit dem Namen von „Ernst Baron v. Malortie Oberhofmarschall“ ist es erneut zu Fehlern gekommen: Als Geburtsdatum wird der „5.“ anstelle des 15. Oktober 1804 angegeben, als Todesdatum das Jahr 1884 anstelle von 1887.[8]
Sanierung des Grabmals 2012
BearbeitenIm Jahr 2012 wurde das Grabmal auf Initiative von Gitta Kirchhefer restauriert. Die Arbeiten wurden unter anderem durch Fördermittel der Klosterkammer Hannover finanziert. Während der Feierlichkeiten zur Präsentation der restaurierten Grabstätte am 16. September 2012 erschien auch ihr „... Spaziergang über den Herrenhäuser Friedhof“.[9]
Literatur
Bearbeiten- Gitta Kirchhefer: Ein Spaziergang über den Herrenhäuser Friedhof, Broschüre mit geschichtlichem Abriss, Übersichtsplan und Fotos von Sergej Stoll, Eigenverlag, Hannover 2012
- Simon Benne: Hannovers heimlicher Herrscher / Die Herrenhäuser Gemeinde braucht Geld, um das marode Grabmal des letzten Oberhofmarschalls Ernst von Malortie zu retten. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 23. Mai 2011, S. 12
- Gerd Weiß: Herrenhausen. In: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 1, [Bd.] 10.1, hrsg. von Hans-Herbert Möller, ISBN 3-528-06203-7, S. 201ff., sowie Anlage Herrenhausen. In: Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege), Stand 1. Juli 1985, Stadt Hannover, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Institut für Denkmalpflege, S. 15f.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c siehe dieses Foto mit der – falschgeschriebenen – Inschrift „C. DOPPMEYER 1886 FEC“
- ↑ a b Gerd Weiß: Herrenhausen (siehe Literatur)
- ↑ a b Klaus Mlynek: Malortie, Ernst von. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 244, online über Google-Bücher
- ↑ siehe sein Schreiben vom 2. Juli 1859 an den Kirchenvorstand von Herrenhausen
- ↑ siehe dieses Foto mit Page und Medaillon
- ↑ siehe dieses Foto mit dem Umfassungssockel
- ↑ siehe diese Aktennotiz vom 25. Oktober 1995, Tagebuch-Nummer 1995009802
- ↑ siehe diese Fotografie der Grabtafel
- ↑ Gitta Kirchhefer: Ein Spaziergang ... (siehe Literatur)
Koordinaten: 52° 23′ 32,8″ N, 9° 41′ 2,1″ O