Erwin Engel

österreichischer Buchhändler, Verleger, Schauspieler, Kabarettist und Conferencier

Erwin Engel (Pseudonym: Tobias Ängstlich[1]) (* 17. Juni 1881 in Wien; † 26. Juli 1946 in Shanghai)[2][3] war ein österreichischer Buchhändler, Verleger, Schauspieler, Kabarettist und Conférencier.

Buchhändler und Verleger

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Erwin Engel absolvierte eine Ausbildung zum Buchhändler. Am 23. April 1912 wurde er Gesellschafter von A. Mejstrik’s Buch-, Kunst- und Musikalienhandel und Antiquariat in Wien 1., Wollzeile 6–8, 1878 gegründet, zusammen mit Leopold Misner, der später durch Max (Mayer) Präger abgelöst wurde[4]. Ab 5. Mai 1920 war Engel Alleininhaber. Am 2. April 1929 trat wieder Max Präger als Gesellschafter ein. Am 1. Juli 1933 trat Engel aus der Gesellschaft aus. A. Mejstrik's Antiquariat wurde 1941 unter Zwang aufgelöst.

Am 16. Juli 1913 wurde Engel mit Misner Gesellschafter der Buchhandlung und des Verlags Richard Löwit[5] in der Rotenturmstraße 22, 1010 Wien. Unter anderem Fritz Löhner-Beda, Miriam Singer und Theodor Reik publizierten in dem Verlag, der außerdem zionistische Schriften herausgab. Misner wurde 1914 durch Präger ersetzt. Engel schied im Februar 1920 aus.[6]

Am 1. August 1919 gründete Engel den Nestroy-Verlag, der nicht handelsgerichtlich protokolliert war[7] und dessen Sitz ebenfalls 1010, Wollzeile 6–8 war. Herausgegeben wurden Humoristika sowie Hefte mit Vortrags- und Varietéschlagern. Autoren waren Fritz Löhner-Beda, Fritz Grünbaum, Ralph Benatzky, Armin Berg etc. Der Nestroy-Verlag stellte 1926 oder 1927 seinen Betrieb ein.

Schauspieler und Conférencier

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Im Jahr 1901 begann Engel seine Bühnenlaufbahn.[8] Im Wien der 1920er Jahre trat er als Conférencier auf und wurde neben Karl Farkas und Fritz Grünbaum als Star der Szene bezeichnet.[9] So wird er beispielsweise im Programmheft des Konzertcafés Capua in der Woche 7.–13. November 1925 genannt.[10]

Exil in Shanghai

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Aufgrund der Verfolgungen in der Zeit des Nationalsozialismus emigrierte er nach Shanghai, wo er mit dem Ensemble „Die sieben Schauspieler“[11] auftrat und das dortige Kulturleben mitprägte.[12] Engel starb dort am 26. Juli 1946, nachdem wenige Wochen vorher anlässlich seines 65. Geburtstages noch ein kultureller Ehrenabend veranstaltet worden war.[13]

  • Robert Weil, Erwin Engel: Wiener Schnitzel, serviert von Homunkulus und Ängstlich. (Hefte 1–3). Pollak, 3. Heft, Wien (ca. 1910), 1. Heft, 2. Aufl. 1912

Einzelnachweise

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  1. Jürgen Gottschalk: Der fast vergessene Homunkulus. Abgerufen am 20. Mai 2016.
  2. Geburtsbuch der Stadt Wien 1881-1882 (Eintrag Nr. 984). mit handschriftlichem Vermerk des Sterbedatums und -orts. In: familysearch.org. Abgerufen am 17. Februar 2021.
  3. Shanghai Echo Nr.213 vom 3. August 1946. S. 3 (Todesfall). In: archive.org. Abgerufen am 17. Februar 2021.
  4. Zur Geschichte des antiquarischen Buchhandels in Wien. Abgerufen am 20. Mai 2016.
  5. Österreichische Verlagsgeschichte, Band 2. Abgerufen am 20. Mai 2016.
  6. Georg Hupfer: Zur Geschichte des antiquarischen Buchhandels in Wien. Abgerufen am 20. Mai 2016.
  7. Österreichische Verlagsgeschichte Band 2. Abgerufen am 20. Mai 2016.
  8. Last Exit Shanghai. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 20. Mai 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.arminberg.at
  9. Musiklexikon. Abgerufen am 20. Mai 2016.
  10. Programmheft vom 12.11.1925 für die Woche 7.–13.11.1925. Abgerufen am 20. Mai 2016.
  11. Last exit Shanghai. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 20. Mai 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.arminberg.at
  12. Österreichische Literatur im Exil. Abgerufen am 20. Mai 2016.
  13. Shanghai Echo Nr. 171 vom 22. Juni 1946. S.3 - Ehrenabend Erwin Engel. In: archive.org. Abgerufen am 17. Februar 2021.