Eustathius von Sebaste
Eustathius von Sebaste (auch: Eustatius, gräzisiert Eustathios von Sebasteia; † nach 377 n. Chr.) war ein spätantiker Bischof von Sebaste in Armenien.
Eustathius war ein Sohn des Bischofs Eulalios von Sebaste. In Ägypten wurde er Schüler des Arius, auf den die Lehre des Arianismus zurückgeht. Dies brachte ihm zunächst Probleme, als der Bischof Eustathios von Antiochia ihm die Aufnahme in den Klerus verweigerte.[1] Seit etwa 355 hatte er den Bischofssitz in Sebaste inne. Während der arianischen Streitigkeiten gehörte er zur Gruppe der die Arianer bekämpfenden Homoousianer, die die Wesensgleichheit Gottes mit Jesus Christus verteidigten. Der bedeutendste Schüler des Eusthatius war Basilius von Caesarea, mit dem er lange Zeit eng befreundet war.
Eustathius betätigte sich nicht als Bibelexeget oder Kirchentheoretiker und widmete sich stattdessen der Förderung des Mönchtums in Armenien. Hier war er so erfolgreich, dass die Wirkung seiner Lehren bis nach Paphlagonien und Pontos reichte. Um 340 verurteilte die Synode von Gangra in Paphlagonien die Verachtung der Ehe und des Eigentums bei den Mönchen und 358 setzte die Synode von Melitene (Malatya) in Kleinarmenien Eustathius ab. Bis 373 war Eustathius der führende Kopf der kleinasiatischen Pneumatomachen („Kämpfer gegen den [heiligen] Geist“), woran auch die Freundschaft mit Basilius zerbrach. Nachdem die Vermittlung, die auf dem Konzil von Konstantinopel 381 unternommen worden war, in einem sogenannten Religionsgespräch abgelehnt wurde, verbot Theodosius I. 383 den Pneumatomachen jede weitere Versammlung.
Seine Anhänger, eine Gruppe radikaler Asketen, werden als Eustathianer bezeichnet.
Literatur
Bearbeiten- Friedrich Wilhelm Bautz: Eustathius von Sebaste. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage. Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 1570–1571 .
- Adolf Jülicher: Eustathios 10. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VI,1, Stuttgart 1907, Sp. 1449 f.
- W. A. Jurgens: Eustathius of Sebaste. Pontificia Universitas Gregoriana, Rom 1959.
- Terrence G. Kardong: Who was Basil’s mentor? Part 1. In: American Benedictine Revue, Band 60, 2009, S. 183–201.
- Friedrich Loofs: Eustathius von Sebaste und die Chronologie der Basilius-Briefe. Eine patristische Studie. Halle 1898.
- Alexios G. Savvides, Benjamin Hendrickx (Hrsg.): Encyclopaedic Prosopographical Lexicon of Byzantine History and Civilization. Vol. 2: Baanes–Eznik of Kolb. Brepols Publishers, Turnhout 2008, ISBN 978-2-503-52377-4, S. 437–438.
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Athanasius, historia Arianorum 1,4.
Personendaten | |
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NAME | Eustathius von Sebaste |
ALTERNATIVNAMEN | Eustatius von Sebaste; Eusthatios von Sebaste; Eusthatios von Sebasteia |
KURZBESCHREIBUNG | spätantiker Bischof |
GEBURTSDATUM | 3. Jahrhundert oder 4. Jahrhundert |
STERBEDATUM | nach 377 |