Evangelisch-Lutherisches Dekanat Sulzbach-Rosenberg

ehemaliger Dekanatsbezirk des Kirchenkreises Regensburg

Das Evangelisch-Lutherische Dekanat Sulzbach-Rosenberg war bis 2024 eines der damals der acht Dekanatsbezirke des Kirchenkreises Regensburg in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

Evangelisch-Lutherisches
Dekanat

Christuskirche in Sulzbach-Rosenberg
Organisation
Dekanatsbezirk Sulzbach-Rosenberg
Kirchenkreis Regensburg
Landeskirche Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern
Statistik
Fläche 1803 km²
Pfarreien 20
Kirchengemeinden 24
Gemeindeglieder 31.739 (zum Zeitpunkt der Auflösung)[1]
Leitung
Dekan zuletzt vakant
Dekanatskirche Christuskirche, Sulzbach-Rosenberg
Anschrift des Dekanatsamts Pfarrplatz 6
92237 Sulzbach-Rosenberg
Webpräsenz www.oberpfalz-evangelisch.de

Geografie

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Im Flächendekanat Sulzbach-Rosenberg waren drei Regionen zusammengefasst. Der äußerste Westen war landschaftlich noch von der Fränkischen Schweiz geprägt. Im Zentrum des westlichen Dekanatsbezirks lag die alte Herzogsstadt Sulzbach. Diese Gegend ist über Jahrhunderte vom Bergbau und Hüttenwesen geprägt worden. In der Mitte lag Amberg, die ehemalige kurfürstliche Residenzstadt der oberen Pfalz. Der Osten um Schwandorf herum ist Diasporagebiet.

Geschichte

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Das Herzogtum Pfalz-Neuburg war 1505 nach dem Landshuter Erbfolgekrieg entstanden. Pfalzgraf Ottheinrich ließ am 22. Juni 1542 per Edikt die Reformation einführen. Zu seinem Herrschaftsgebiet gehörte auch das Fürstentum Pfalz-Sulzbach, weshalb die Gegend um Sulzbach-Rosenberg bis heute vorwiegend evangelisch geblieben ist. Die Obere Pfalz im Amberg war in der Reformationszeit mit der Kurpfalz verbunden. Das führt 1567 zur Einführung des reformierten Glaubens durch Kurfürst Friedrich III. Nach 1576 führt sein Nachfolger Kurfürst Ludwig IV. wieder den lutherischen Glauben ein. Nach dessen Tod 1583 wurde gewaltsam wieder das reformierte Bekenntnis durchgesetzt. Am 23. Mai 1614 trat Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm zum katholischen Glauben über. Gemäß einem Edikt vom 25. Dezember 1615 wurde der Bevölkerung „erlaubt“, zum katholischen Glauben überzutreten. Nach der Schlacht am Weißen Berg verlor die Pfalz die Kurwürde und die Oberpfalz. Das ermöglichte 1626 den Einzug der Gegenreformation. Durch den Westfälischen Frieden wurden rekatholisierte Gebiete, die im Normaljahr 1624 evangelisch waren, in der Regel wieder evangelisch. In Sulzbach wurden im Jahr 1650 51 katholische und 200 evangelische Familien gezählt. Im Kölnischen Vergleich von 1652 wurde aus dynastischen Erwägungen von Pfalzgraf Christian August in Abstimmung mit seinem katholischen Vetter Wolfgang Wilhelm das Simultaneum eingeführt, das in einigen Kirchen bis auf den heutigen Tag noch besteht. Am 2. Oktober 1957 wurde in Sulzbach das Simultaneum in der alten Stadtpfarrkirche aufgelöst, da die evangelische Gemeinde eine eigene Kirche, die Christuskirche, erbaute.

Das Dekanat wurde 1810 als Dekanat Sulzbach gegründet und gehörte anfangs zum Konsistorium Bayreuth, ab 1921 zum Kirchenkreis Bayreuth. Mit der Gründung des Kirchenkreises Regensburg 1951 wurde es dorthin umgegliedert.

Das Dekanat Sulzbach-Rosenberg ist am 1. Juli 2024 mit den Dekanaten Cham und Weiden zum Dekanat Cham/Sulzbach-Rosenberg/Weiden fusioniert.[2]

Kirchengemeinden

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Zum Zeitpunkt der Auflösung gehörten folgende Kirchengemeinden zum Dekanat:

Literatur

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  • Evang.-Luth. Dekanat Sulzbach-Rosenberg, Erlanger Verlag für Mission und Ökumene, Erlangen, 1990.
  • Matthias Simon: Historischer Atlas von Bayern. Kirchliche Organisation. Erster Teil: Die evangelische Kirche. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1960, S. 598
  • Historischer Atlas von Bayern Altbayern Reihe I Heft 10: Sulzbach, Komm. für Bayer. Landesgeschichte, 1957.
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Commons: Dekanat Sulzbach-Rosenberg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. https://www.dekanat-weiden-evangelisch.de/neues-dekanat
  2. epd: Erste Dekanatsfusion in Bayern: "Schlüssel für die Zukunft der Kirche" | Sonntags. Abgerufen am 16. Juli 2024.
  3. [1]
  4. [2]
  5. [3]
  6. Friedenskirche
  7. [4]
  8. [5]
  9. [6]