Ewald Huth
deutscher Organist und Chordirektor, Opfer der NS-Justiz
Ewald Huth (* 11. Januar 1890 in Hersfeld; † 1. November 1944 in Stuttgart) war ein deutscher Chordirektor und Organist am Villinger Münster.
Leben
BearbeitenEr warnte öffentlich vor dem Nationalsozialismus. Am 19. Januar 1944 wurde er verhaftet und kam zunächst ins Gefängnis in Villingen. Später wurde er nach Stuttgart und nach Leonberg verlegt, Gnadengesuche der Familie wurden abgelehnt. Huth wurde wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt und hingerichtet. Von seinen Mithäftlingen wurde er wegen seines fürsorglichen Verhaltens Papa Huth genannt.[1]
Am 6. März 2022 wurde ein Stolperstein für Ewald Huth vor dem Haus Kanzleigasse 6 in Villingen-Schwenningen verlegt.
Ehrungen
Bearbeiten- Die katholische Kirche hat Ewald Huth im Jahr 1999 als Blutzeugen in das Deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts aufgenommen.
- Ewald-Huth-Straße in Villingen
- Ewald-Huth-Saal im Münsterzentrum, dem zum Villinger Münster gehörenden Gemeindezentrum
Literatur
Bearbeiten- Ewald Huth : Widerstand aus religiösem Prinzip; geboren in Bad Hersfeld, hingerichtet in Stuttgart, mit einem Geleitwort von Landtagspräsident Camill Wurz. Landtag Baden-Württemberg, Stuttgart 1972 (Datensatz der DNB).
- Uwe Schellinger, Art.: Ewald Huth, in: Helmut Moll (Hrsg. im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz), Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts, Paderborn u. a. 1999, 8., erweiterte und aktualisierte Auflage 2024, Bd. I, S. 296–299.
- Uwe Schellinger: Huth, Ewald (1890–1944). In: Fred Ludwig Sepaintner (Hrsg.): Badische Biographien, Neue Folge, Bd. 5. Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-018976-X, S. 129–131 (online).
- Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. CD-ROM-Lexikon, Kiel 2009, 2. Auflage, S. 3514. online
- Pro Stolpersteine Villingen-Schwenningen e.V. (Hrsg.): Zweite Stolpersteinverlegung am 6. März 2022. Neckar-Verlag, Villingen-Schwenningen 2022, ISBN 9783788318741, S. 19–21.
Weblinks
Bearbeiten- Südkurier zum 65. Todestag (mit Bild)
- Huth, Ewald. Hessische Biografie. (Stand: 15. April 2021). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Früher Mahner wider den Nazi-Schrecken. In: suedkurier.de. 28. Oktober 2009, abgerufen am 22. Februar 2024.
Personendaten | |
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NAME | Huth, Ewald |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Organist und Chordirektor, Opfer der NS-Justiz |
GEBURTSDATUM | 11. Januar 1890 |
GEBURTSORT | Bad Hersfeld |
STERBEDATUM | 1. November 1944 |
STERBEORT | Stuttgart |