Fluorcyan
Fluorcyan ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Halogencyane[6] bzw. Nitrile.
Strukturformel | ||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Fluorcyan | |||||||||||||||
Summenformel | CFN | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farbloses Gas[1] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 45,02 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
gasförmig[1] | |||||||||||||||
Dichte |
1,975 kg·m−3[2] | |||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||
Siedepunkt | ||||||||||||||||
Löslichkeit |
nahezu unlöslich in Wasser[2] | |||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Gewinnung und Darstellung
BearbeitenFluorcyan kann durch die Pyrolyse von Cyanurfluorid bei 1300 °C unter reduziertem Druck gewonnen werden.[4][1]
Es kann auch durch Reaktion von Silber(I)-fluorid und Iodcyan gewonnen werden.[2][7] Eine weitere Synthese erfolgt durch die Reaktion von Tetracyanomethan[S 1] mit Cäsiumfluorid.[4][8]
Eigenschaften
BearbeitenFluorcyan ist ein farbloses Gas, das bei −78 °C aufbewahrt werden kann. Die Dampfdruckfunktion ergibt sich nach Antoine entsprechend log10(P) = A−(B/(T+C)) (P in bar, T in K) mit A = 3,84021, B = 677,148 und C = −50,579 im Temperaturbereich von 196,8 bis 226,4 K.[9] Mit einer Bildungsenthalpie von 35.8 kJ·mol−1 bzw. 790 J·g−1 handelt es sich um eine endotherme Verbindung.[10] Bei Raumtemperatur trimerisiert es zu Cyanurfluorid. In Gegenwart von Bortrifluorid oder Fluorwasserstoff verläuft diese Reaktion schon bei −80 °C sehr heftig bis explosionsartig.[1][10] Das reine Gas ist nicht gegenüber Zündfunken und anderen Zündquellen empfindlich. Die Mischungen mit Luft explodieren heftiger als entsprechende Ethin-Luft-Gemische.[10][9]
Verwendung
BearbeitenFluorcyan kann in Tränengas und zur Synthese organischer Verbindungen verwendet werden.[2]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e Georg Brauer, unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a. (Hrsg.): Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band 1. Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 227.
- ↑ a b c d Dale L. Perry: Handbook of Inorganic Compounds, Second Edition. Taylor & Francis US, 2011, ISBN 1-4398-1462-7, S. 479 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b Wiberg, E.; Wiberg, N.; Holleman, A.F.: Anorganische Chemie, 103. Auflage, 2017 Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston, ISBN 978-3-11-026932-1, S. 1055, (abgerufen über De Gruyter Online).
- ↑ a b c d E. Gail, S. Gos, R. Kulzer, J. Lorösch, A. Rubo, M. Sauer, R. Kellens, J. Reddy, N. Steier, W. Hasenpusch: Inorganic Cyano Compounds, in: Ullmanns Enzyklopädie der Technischen Chemie, Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim 2012; doi:10.1002/14356007.a08_159.pub3.
- ↑ Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 874.
- ↑ Vernon Ellis Cosslett: Darstellung und Eigenschaften von Fluorcyan. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. 201, 1931, S. 75, doi:10.1002/zaac.19312010108.
- ↑ E. Mayer: Einfache Darstellung von Cyanfluorid in Angew. Chem. 81 (1969) 627, doi:10.1002/ange.19690811614.
- ↑ a b F.S. Fawcett, R.D. Lipscomb: Cyanogen Fluoride: Synthesis and Properties in J. Am. Chem. Soc. 86 (1964) 2576–2479, doi:10.1021/ja01067a011.
- ↑ a b c P.G. Urben; M.J. Pitt: Bretherick's Handbook of Reactive Chemical Hazards. 8. Edition, Vol. 1, Butterworth/Heinemann 2017, ISBN 978-0-08-100971-0, S. 91.
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Tetracyanomethan: CAS-Nr.: 24331-09-7, PubChem: 141101, ChemSpider: 124462 , Wikidata: Q60723419.