Franz Josef Faller
Franz Josef Faller (* 18. Februar 1820 in Lenzkirch; † 21. Mai 1887 in Titisee) war Fabrikant und Mitglied des Deutschen Reichstags.
Leben
BearbeitenFaller besuchte in der benachbarten Schweiz Schulen im Kloster Rheinau und in Yverdon, ehe er eine Lehre in Frankfurt am Main absolvierte. Nach der Lehre arbeitete Faller jeweils von Frühjahr bis Herbst in Vallonara di Marostica in der Strohhutproduktion. Später errichtete er eine Wanduhrenfabrik in Lenzkirch zur Produktion von Schwarzwälder Uhren.
Bevor er 1863 vom Großherzog von Baden in die Erste Kammer des Landtags berufen wurde, welcher er in den Sitzungsperioden von 1863 bis 1868 und 1879 bis 1884 angehörte, weilte er bereits im Sommer 1848 an der Frankfurter Nationalversammlung in der Paulskirche. In den Jahren 1874 bis 1877 war er Mitglied des Deutschen Reichstages für den Wahlkreis Baden 3 (Waldshut) und die Nationalliberale Partei.[1]
Die Erbauung der Höllentalbahn hat er besonders gefördert. Daher sollte er bei der feierlichen Eröffnung der Bahn am 21. Mai 1887 den Großherzog Friedrich I. mit einer Ansprache begrüßen. Unmittelbar vor Ankunft des Extrazuges, der den Großherzog und die Festgäste dem Bahnhof Titisee zuführte, traf Faller ein Schlaganfall, der zum Tode führte.[2]
Seit September 2019 gibt es in Lenzkirch die Franz-Josef-Faller-Schule, eine Gemeinschaftsschule für den Hochschwarzwald in privater Trägerschaft.
Literatur
Bearbeiten- Friedrich von Weech (Hrsg.): Badische Biographien. Band 4, Bassermann [u. a.], Heidelberg [u. a.] 1891
- Friedrich von Weech: Faller, Franz Josef. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 48, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 495–497.
- Hermann Kalkoff (Hrsg.): Nationalliberale Parlamentarier 1867–1917 des Reichstages und der Einzellandtage. Schriftenvertriebsstelle der nationalliberalen Partei Deutschlands, Berlin 1917
- Franz Josef Faller: Der Wald und der Wälder. Kirchberg, Furtwangen 1928, OCLC 984928554.
- Franz Ludwig Neher: Faller, Franz Josef. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 19 (Digitalisat).
- Ernst M. Wallner: Ein Lenzkircher Wirtschaftsführer und Handelsherr des 19. Jahrhunderts: Franz Joseph Faller. Rombach, Freiburg 1983, 154873442X im GVK – Gemeinsamen Verbundkatalog.
- Walther Killy und Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 3, Saur, München [u. a.] 1996.
Weblinks
Bearbeiten- Faller, Franz Joseph in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Franz Joseph Faller. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 250.
- ↑ Liane Schilling: Vater der Höllentalbahn. In: Badische Zeitung, Ausgabe Hochschwarzwald. 16. September 2020, S. 20 (badische-zeitung.de [abgerufen am 16. September 2020]).
Personendaten | |
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NAME | Faller, Franz Josef |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (NLP), MdR |
GEBURTSDATUM | 18. Februar 1820 |
GEBURTSORT | Lenzkirch |
STERBEDATUM | 21. Mai 1887 |
STERBEORT | Titisee |