Franz Magnus Böhme

deutscher Hochschullehrer, Komponist, Volksliedforscher und -sammler (1827–1898)

Franz Theodor Magnus Böhme (* 11. März 1827 in Willerstedt; † 18. Oktober 1898 in Dresden) war ein deutscher Hochschullehrer, Komponist, Volksliedforscher und -sammler.

Franz Magnus Böhme

Als Sohn eines Landwirts wurde Böhme nach dem Besuch des Seminars Volksschullehrer in Thüringen und studierte anschließend am Konservatorium Leipzig bei Moritz Hauptmann und Julius Rietz. Von 1859 bis 1878 war er Chorleiter und Musiklehrer in Dresden, bevor er von 1878 bis 1885 Musikgeschichte und Kontrapunkt am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt am Main lehrte. Ab 1885 unterrichtete er wieder in Dresden und wurde dort Professor.

Den Vorbildern Ludwig Uhland und Ludwig Erk folgend, sammelte und veröffentlichte er intensiv Volkslieder und schuf damit eine wesentliche Grundlage der deutschen Volksliedforschung. Böhme starb 1898 in Dresden und wurde auf dem Trinitatisfriedhof beigesetzt.[1] Wesentliche Teile seines Nachlasses (insbesondere seine teils bis heute unveröffentlichten Manuskripte zur Geschichte des Tanzes und des Volksgesanges) gelangten zu DDR-Zeiten an das damalige Institut für Volksmusikforschung in Weimar und werden nun im Hochschularchiv/Thüringischen Landesmusikarchiv Weimar (Signatur: FMB) aufbewahrt; ein anderer Teil des Nachlasses, der etwa 16000 gesammelte Lieder und eigene Kompositionen (Signaturen: Mus.1-W-26, Mus.1-W-27 / Mscr.Dresd.App.2345) umfasst, befindet sich heute in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden.

In seinem Geburtsort Willerstedt ist eine Straße nach ihm benannt.

Böhme heiratete zunächst 1852 Wilhelmine Antonia, geb. Beyer († 1857). Mit ihr bekam er drei Söhne, von denen zwei im Kleinkindalter starben. Sein dritter Sohn war der Jurist, Politiker und Kirchenfunktionär Franz Fürchtegott Böhme. Aus der zweiten Ehe, die Franz Magnus Böhme 1860 mit Clara Friederike, geb. Beyer, schloss, ging ein weiterer Sohn hervor.

Werke (Auswahl)

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Sammlungen

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  • Geschichte des Oratoriums, 1861
  • Geschichte des Tanzes in Deutschland, 1886

Literatur

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  • Brockhaus Riemann Musiklexikon: Böhme, Franz Magnus. Band 1. Schott, Zürich, Mainz 1998, ISBN 3-254-08396-2, S. 155.
  • Kurt Thomas: Bericht über einen Teilnachlaß von Franz Magnus Böhme im Institut für Volksmusikforschung Weimar. In: Jahrbuch für Volksliedforschung. Band 38, S. 13–26.
  • Otto Holzapfel, Brigitte Emmrich, Heike Müns: Sammlung Franz Magnus Böhme in der Sächsischen Landesbibliothek in Dresden. Zur Wissenschaftsgeschichte und dem Entstehen des Erk-Böhme, Deutscher Liederhort, 1893/94, und dem Nachlass Böhmes. In: Jahrbuch für Volksliedforschung. Band 38, 1993, S. 27–49.
  • Horst Seeger: Musiklexikon Personen A–Z. Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1981.
  • E. Stockmann: Zum Nachlass Franz Magnus Böhmes. In: Deutsches Jahrbuch für Volkskunde. Band VIII, 1962.
  • Robert EitnerBöhme, Franz Magnus. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 47, Duncker & Humblot, Leipzig 1903, S. 77–79.
  • Walter SalmenBöhme, Franz Magnus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 387 f. (Digitalisat).
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Commons: Franz Magnus Böhme – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Todtenschau. In: Dresdner Geschichtsblätter, Nr. 3, 1899, S. 200.