Gardes-le-Pontaroux

französische Gemeinde im Département Charente

Gardes-le-Pontaroux (okzitanisch Garda) ist eine französische Gemeinde mit 256 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Charente in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie gehört zum Arrondissement Angoulême und ist Mitglied im Gemeindeverband Communauté de communes Lavalette Tude Dronne.

Gardes-le-Pontaroux
Garda
Gardes-le-Pontaroux (Frankreich)
Gardes-le-Pontaroux (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Charente (16)
Arrondissement Angoulême
Kanton Tude-et-Lavalette
Gemeindeverband Lavalette Tude Dronne
Koordinaten 45° 31′ N, 0° 18′ OKoordinaten: 45° 31′ N, 0° 18′ O
Höhe 101–220 m
Fläche 13,30 km²
Einwohner 256 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 19 Einw./km²
Postleitzahl 16320
INSEE-Code

Bürgermeisteramt (Mairie)

Geografie

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Bodennutzung, Hydrografie und Infrastruktur der Gemeinde (2018)

Gardes-le-Pontaroux liegt etwa 19 Kilometer südöstlich von Angoulême in der alten Kulturlandschaft des Angoumois. Das Gemeindegebiet befindet sich im Einzugsgebiet der Dordogne und wird entwässert vom Flüsschen Voultron, einem Nebenfluss der Lizonne, das es durchströmt und vom zeitweise trockenfallenden Flüsschen Espérande und verschiedenen kleineren Bächen. Die Gemeinde besteht aus verstreut liegenden kleinen Weilern und besitzt kein Zentrum. Das Bürgermeisteramt liegt im Weiler Le Pontaroux auf einer Höhe von etwa 125 m. Das Bodenrelief ist insgesamt hügelig mit seiner höchsten Erhebung im Osten mit 220 m und seinen tiefsten Punkt mit 101 m Höhe im Südwesten beim Austritt des Voultrons aus dem Gemeindegebiet.

Rund 77 % der Fläche der Gemeinde werden landwirtschaftlich genutzt, rund 23 % sind bewaldet.[1]

Umgeben wird Gardes-le-Pontaroux von den sechs Nachbargemeinden:

Dignac Rougnac
Magnac-Lavalette-Villars  
Villebois-Lavalette Blanzaguet-Saint-Cybard Édon
 
Kinderschädel aus der Fundstätte La Quina

Geschichte

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Unter dem Felsüberhang (abri) von La Quina wurden bedeutende prähistorische Funde gemacht, die dem Moustérien (Neandertaler) und dem Aurignacien zugeordnet werden konnten. Die Römerstraße von Angoulême nach Périgueux führte durch das Gebiet der Gemeinde. Die Fundstätte ist seit 1984 als Monument historique klassifiziert.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2013 2020
Einwohner 287 237 217 267 242 248 270 256 259
Quellen: Cassini und INSEE

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte die Gemeinde zeitweise knapp 700 Einwohner; infolge der Reblauskrise im Weinbau und der Mechanisierung der Landwirtschaft sank die Einwohnerzahl danach kontinuierlich bis auf die Tiefststände in den 1960er und 1970er Jahren ab.

Sehenswürdigkeiten

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Kirche Notre-Dame de Gardes
  • Die Pfarrkirche Notre-Dame de Gardes stammt ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert; aus dieser Zeit sind nur die außen polygonal gebrochene, aber ansonsten weitgehend schmucklose Apsis und der mehrgeschossige hochaufragende Vierungsturm mit seinem steinernen Pyramidendach erhalten. Durch den Anbau eines Seitenschiffs auf der Südseite wurde der Kirchenraum im 15. Jahrhundert erweitert und mit einem gotischen Rippengewölbe versehen. Die Fassade erhielt – neben dem romanischen Portal – ein zweites in spätgotischen Stilformen; der Konsolenfries unterhalb des schmucklosen Giebelfeldes wurde bei dieser Gelegenheit nach Süden verlängert, doch fehlen die Konsolen. Außergewöhnlich ist ein steinernes Weihwasserbecken in der Mitte der Fassade. An der Stelle der ehemaligen Außenwand befinden sich im Inneren der Kirche nunmehr mächtige Rundpfeiler, aus denen die Gewölberippen herauszuwachsen scheinen. Die Kirche ist seit 1943 als Monument historique[2] klassifiziert.
 
Felsen Le Champignon
  • Die im Tal des Voultron gelegene prähistorische Fundstätte La Quina (45° 30′ 26″ N, 0° 17′ 34″ O) ist eingezäunt und somit nicht betretbar.
  • Einen ungewöhnlichen Anblick bietet ein in der Nähe stehender Kalksteinfelsen, der von den Einheimischen aufgrund seiner ungewöhnlichen Form als Champignon, deutsch Pilz, bezeichnet wurde.

Wirtschaft

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Die Einwohner der Gemeinde lebten jahrhundertelang von der Landwirtschaft; die Böden der Gemeinde gehören zu den Bons Bois des Weinbaugebietes Cognac, doch sind die Absätze bei teuren Weinbränden in den letzten Jahrzehnten eher rückläufig, so dass der Weinbau keine bedeutende Rolle mehr spielt. Einnahmen aus dem Tourismus, insbesondere der Vermietung von Ferienwohnungen (gîtes), spielen dagegen seit den 1960er Jahren eine nicht unwichtige Rolle für die Einnahmen der Gemeinde.

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Commons: Gardes-le-Pontaroux – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Répartition des superficies en 15 postes d’occupation des sols (métropole). CORINE Land Cover, abgerufen am 17. Oktober 2024 (französisch).
  2. Église Notre-Dame de Gardes, Gardes-le-Pontaroux in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)