Georgsfeld (Aurich)

Stadtteil der Stadt Aurich in Ostfriesland, Deutschland

Georgsfeld ist ein Stadtteil der Stadt Aurich in Ostfriesland.

Georgsfeld
Stadt Aurich
Wappen von Georgsfeld
Koordinaten: 53° 29′ N, 7° 27′ OKoordinaten: 53° 28′ 41″ N, 7° 26′ 36″ O
Fläche: 6,56 km²
Einwohner: 564 (30. Juni 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 86 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 26607
Vorwahl: 04941
Karte
Lage von Georgsfeld im Auricher Stadtgebiet
Evangelisch-lutherische Markuskirche Tannenhausen-Georgsfeld
Evangelisch-lutherische Markuskirche Tannenhausen-Georgsfeld

Geografie

Bearbeiten

Der Ort liegt im Nordwesten der Kreisstadt und grenzt an die beiden Nachbarstadtteile Aurich und Tannenhausen. Darüber hinaus grenzt Georgsfeld an die Gemeinden Großheide und Südbrookmerland, darin an die Ortsteile Moordorf und Ost-Victorbur. Zum Ortsteil gehört auch der Nebenort Abelitzmoor.

Geschichte

Bearbeiten

Es handelt sich bei Georgsfeld um den jüngsten der 21 Auricher Stadtteile: Die Moorkolonie entstand zwischen 1846 und 1848 an einer Straße, die Moordorf mit Tannenhausen verbindet. Benannt wurde die Moorkolonie am 7. Februar 1852 zu Ehren des damaligen Herrschers über Ostfriesland, Georg V. von Hannover.[2] Dem Königreich Hannover gehörte Ostfriesland zwischen 1815 und 1866 an. Der Ort war zunächst ein reines Straßendorf, entwickelte sich aber später zu einer lockereren Streusiedlung, wenn auch mit Schwerpunkt entlang der heutigen Kreisstraße.

In den Zeiten der Weimarer Republik war Georgsfeld eine Hochburg der KPD innerhalb des heutigen Stadtgebiets. Ausgehend vom benachbarten Moordorf, entwickelte sich ein zusammenhängendes Gebiet von Georgsfeld und Walle über Moordorf nach Victorbur, in dem die KPD mehr als 500 Mitglieder aufwies. Sie sahen sich nach der Machtübernahme der NSDAP starker Verfolgung ausgesetzt. In Abelitzmoor richteten die Nationalsozialisten ein Strafgefangenenlager ein, deren Insassen zur Moorkolonisierung herangezogen wurden.[3] Seit dem 1. Juli 1972 ist Georgsfeld ein Stadtteil von Aurich.[4]

 
Abelitz-Moordorf-Kanal
Ortsratswahl 2021
Wahlbeteiligung: 51,23 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
53,2 %
18,4 %
16,4 %
12,1 %
AWGb
GfAc
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c Gemeinsam für Aurich

Der Ortsrat, der die Auricher Ortsteile Georgsfeld und Tannenhausen gemeinsam vertritt, setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[5]

Ortsrat 2021
   
Insgesamt 5 Sitze
  • SPD: 3
  • GfA: 1
  • AWG: 1

Ortsbürgermeisterin

Bearbeiten

Ortsbürgermeisterin ist Gerda Küsel (SPD).[6]

Wirtschaft und Infrastruktur

Bearbeiten

Die Georgsfelder Gemarkung ist vom Tannenhausener Moor geprägt. Durch sie führt der in den 1880er-Jahren erbaute Abelitz-Moordorf-Kanal, der zur besseren Entwässerung der fiskalischen Moore vom preußischen Staat angelegt wurde. Der Kanal endet – entgegen ursprünglichen Planungen, ihn bis nach Esens fortzuführen – im Tannenhausener Moor im Grenzbereich zwischen Georgsfeld und Tannenhausen. Im Gegensatz zur Nachbargemeinde Südbrookmerland hat er im Georgsfelder Gebiet auch nie eine größere Bedeutung für den Binnenschiffsverkehr gespielt. Gleichwohl kommt ihm eine wichtige Funktion zur Entwässerung des Gebietes zu.

In Georgsfeld befindet sich einer der ersten Windparks, in denen die derzeit größten Windkraftanlagen des Auricher Herstellers Enercon stehen, der Windpark Georgsfeld. Der Ortsteil ist insgesamt landwirtschaftlich strukturiert.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Zahlen, Daten & Fakten – Stadt Aurich. In: Stadt Aurich. Abgerufen am 6. Oktober 2021.
  2. Arend Remmers: Von Aaltukerei bis Zwischenmooren. Die Siedlungsnamen zwischen Dollart und Jade, Verlag Schuster, Leer 2004, ISBN 3-7963-0359-5, S. 78.
  3. Manfred Staschen: Die Arbeits- und Gefangenenlager um Aurich und das KZ-Außenlager in Engerhafe, in: Herbert Reyer (Hrsg.): Aurich im Nationalsozialismus (Abhandlungen und Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands, Band 69), Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1993, ISBN 3-925365-49-4, S. 421.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 261.
  5. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
  6. SessionNet – Ortsrat Georgsfeld/Tannenhausen. In: sessionnet.aurich.de. 26. Juli 1997, abgerufen am 9. März 2019.