Gersdorf (Haselbachtal)
Gersdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Haselbachtal im sächsischen Landkreis Bautzen.
Gersdorf Gemeinde Haselbachtal
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Koordinaten: | 51° 14′ N, 14° 4′ O |
Höhe: | 233 (230–380) m |
Fläche: | 7,05 km² |
Einwohner: | 1343 (9. Mai 2011)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 190 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. April 1959 |
Eingemeindet nach: | Gersdorf-Möhrsdorf |
Postleitzahl: | 01920 |
Vorwahl: | 03578 |
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Geographie und Verkehr
BearbeitenDer Ort befindet sich rund sieben Kilometer südwestlich der Stadt Kamenz und rund 35 Kilometer nordöstlich der Landeshauptstadt Dresden. Der Ort liegt in der westlichen Oberlausitz im Westlausitzer Hügel- und Bergland. Der höchste Berg ist mit 384 Metern der Brandhübel und das Tal wird von der Haselbach durchquert.
Vom innerhalb der Gemeinde liegenden Bahnhof Bischheim-Gersdorf ist Dresden in rund 45 Minuten mit der S-Bahn zu erreichen.
Geschichte
BearbeitenDie Ortsteile Gersdorf und Möhrsdorf sind klassische Waldhufendörfer und werden im Jahr 1225 (Gersdorf) und 1264 (Möhrsdorf) erstmals urkundlich erwähnt. Seit dem 14. Februar 1958 gehören die beiden Orte zusammen. Seit 2001 gehört Gersdorf zur Gemeinde Haselbachtal.
In Gersdorf wurden die Mütter von Gotthold Ephraim Lessing (im Pfarrhaus) und Bildhauer Ernst Rietschel geboren. Für beide gibt es Gedenktafeln an ihren Geburtshäusern.
Im April 1945 hängten Bewohner des Ortes weiße Fahnen heraus, um zu verhindern, dass der Ort beschossen wird. Die SS machte den Ortspfarrer Karl Talazko und den Bürgermeister dafür verantwortlich und erschoss beide einen Tag später in Pulsnitz.[2] Die SS setzte außerdem die Kirche in Brand. Sie wurde nach dem Krieg wiederaufgebaut. Der Grabstein für den Bürgermeister existiert nicht mehr. Der Grabstein für Pfarrer Talazko existiert noch, allerdings ohne Angabe der Todesursache.
Sport
BearbeitenDer größte Verein ist der TuS 1890 Gersdorf-Möhrsdorf, mit den Abteilungen Tischtennis, Schach, Gymnastik, Handball und Volleyball.
Weblinks
Bearbeiten- Gersdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Die Hartmann-Chronik der Gemeinde Gersdorf-Möhrsdorf (1999) (abgerufen am 11. Mai 2024)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Kleinräumiges Gemeindeblatt für Haselbachtal. (PDF; 0,23 MB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, September 2014, abgerufen am 17. Februar 2015.
- ↑ „Ihr Ende schaut an…“ Evangelische Märtyrer des 20. Jahrhunderts, hrsg. von Harald Schultze und Andreas Kurschat unter Mitarbeit von Claudia Bendick, 2006 Evangelische Verlagsanstalt Leipzig, 2. Auflage, ISBN 978-3-374-02370-7, S. 489–490