Gipsbergwerk Preinsfeld
Das Gipsbergwerk Preinsfeld ist ein ehemaliger Tage- und Untertagebau von Gips in Preinsfeld, einem Ortsteil von Heiligenkreuz im Wienerwald, südwestlich von Wien.
Das Vorkommen im Raum Preinsfeld, Füllenberg (nordöstlich Heiligenkreuz, historisch als Füllendorf genannt) und Groisbach (bei Alland)[1][2] gehörte zu den bedeutenderen Gipslagerstätten in Österreich. Es ist seit mindestens dem 18. Jahrhundert bekannt,[3] und wurde besonders in der Gründerzeit abgebaut. Der Gips wurde in Gaaden verstampft und war als Gaadener Gips bekannt.[2][4]
Ab dem Zweiten Weltkrieg wurde das Bergwerk am Hühnerkogel (447 m ü. A.), einen halben Kilometer nördlich des Orts, vom Kalk- und Zementhersteller Perlmooser betrieben (Gipsbergbau Preinsfeld GmbH), ab 1962 als ein Grubenfeld im Ausmaß von 3 Grubenmaßen[1] (ca. 15 Hektar), und gehört heute zur Lafarge Perlmooser Holding. 2001 musste nach laufenden Gipseinbrüchen und Ausschwemmungen das Bergwerk stillgelegt werden. Aufgrund der instabilen Berglage ist es heute Sperrgebiet, es soll in den kommenden Jahren verfüllt werden.[5]
Das Vorkommen zeigte sich historisch in mehreren natürlichen Pingen. Der Gips wurde bis zu 40 Meter tief aufgefahren und ist an der Sohle ersoffen.[1] Es erstreckt sich in Werfener Schichten, die hier die Grenze zwischen Kalkwienerwald und Flyschwienerwald (Sandsteine) markieren. Bekannt aus dieser Zone ist auch die Seegrotte bei Hinterbrühl, heute Schaubergwerk.[6]
Literatur
Bearbeiten- Herwig F. Holzer, Franz Weber, Franz Trimmel: Zur Geologie und Geophysik der Gipslagerstätte Preinsfeld bei Heiligenkreuz, 1975; und in: Niederösterreichische Berg- und Hüttenmännische Monatshefte (N.Ö.–BHM) 120, Wien. 1978, S. 568–576
Weblinks
Bearbeiten- Informationen über die geplanten Maßnahmen im Gipsbergbau Preinsfeld – umfangreiche Dokumentensammlung der Gemeinde Heiligenkreuz
- Hauptrettungsplan Österreich - Übersicht Bergbau mit untertägigem Abbau (U), Spezialkarte im GIS der Hauptstelle für das Grubenrettungs- und Gasschutzwesen, Eintrag Gipsbergbau Preinsfeld GmbH Nfg. KG Gipsbergbau Preinsfeld - Niederösterreich. (nordöstlichster Geopoint)
- Ehemaliger Gipsabbau (Heiligenkreuz, Preinsfeld) im Kulturatlas Niederösterreich
- Im Hintergrund ehem. Gipsbergwerk in Preinsfeld, Foto, in Helental, leng.or.at
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Herwig Holzer: Bericht über lagerstättenkundliche Arbeiten 1962. In: Verhandlungen der Geologischen Bundesanstalt. Heft 3 (Schlußheft). Wien 1963, Kapitel Steine und Erden. b) Gips: Preinfeld (Niederösterreich), S. 67 (pdf, geologie.ac.at).
- ↑ a b Joh. Cžjžek: Gyps-Brüche in Nieder-Österreich und den angränzenden Landestheilen. Mitgeteilt in der Sitzung der k.k geol. RA am 18. März 1851. III. Beitrag. In: Jahrbuch der kaiserlich königlichen geologischen Reichsanstalt. II. Jahrgang, I. Heft Jänner, Februar, März. Wien 1851, Kapitel Nördlicher Zug. 2) Bei Füllendorf, nordöstlich vom Stift Heiligenkreuz; 3) Bei Preinsfeld, südöstlich vom Stift Heiligenkreuz; 4) Bei Groisbach, südöstlich von Alland, S. 28 (Artikel 27–33) (Google eBook, vollständige Ansicht).
- ↑ „Gypsbrüche zu Gaaden, zwischen Briel und Heiligenkreutz, und der Gyps wird da auch gebrennt.“ A. Stütz, 1807, o. n. A., zitiert nach Holzer: Bericht 1962. S. 67.
- ↑ vergl. dazu J. A. Schultes: Ausflüge nach dem Schneeberge in Unterösterreich, 1802. Zitiert in Gemeinde Gaaden (Hrsg.): Die Geschichte von Gaaden. Abschnitt Die Kalkbrennerei in Gaaden, S. 7–17 (Teil 3, pdf, gaaden.at, Fundstelle S. 10 [abgerufen am 18. April 2012]). Teil 3, pdf ( des vom 15. Juni 2004 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Preinsfeld: Verfüllung des Gipsbergwerkes Preinsfeld ( des vom 2. März 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Lafarge Perlmooser, lafarge.at > Sustainable Development.
- ↑ Cžjžek: Jahrbuch - Geologische Bundesanstalt. Band 2, 1851, 1) In der Brühl bei Mödling, S. 28 (Artikel 27–33) (Google eBook, vollständige Ansicht).
Koordinaten: 48° 3′ 5″ N, 16° 7′ 7″ O