Großsteingrab Eext-Es

Dolmen in den Niederlanden

Das Großsteingrab Eext-Es ist eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Westgruppe der Trichterbecherkultur bei Eext, einem Ortsteil von Aa en Hunze in der niederländischen Provinz Drenthe. Das Grab trägt die Van-Giffen-Nummer D12.

Großsteingrab Eext-Es
Hunebed D12
Das Großsteingrab D12 bei Eext
Das Großsteingrab D12 bei Eext
Großsteingrab Eext-Es (Niederlande)
Großsteingrab Eext-Es (Niederlande)
Koordinaten 53° 0′ 53,7″ N, 6° 43′ 25,7″ OKoordinaten: 53° 0′ 53,7″ N, 6° 43′ 25,7″ O
Ort Aa en Hunze, OT Eext, Drenthe, Niederlande
Entstehung 3470 bis 2760 v. Chr.[1]
van-Giffen-Nr. D12

Das Grab befindet sich westlich von Eext auf einer Wiese und ist über einen Feldweg erreichbar. In der näheren Umgebung gibt es mehrere weitere Großsteingräber: 450 m südsüdöstlich befindet sich das Treppengrab von Eext (D13), 1,5 km südsüdöstlich das Großsteingrab Eexterhalte (D14) und 2 km nordnordwestlich das Großsteingrab Anloo-Zuid (D11).

Forschungsgeschichte

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18. und 19. Jahrhundert

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Das Grab wurde erstmals 1756 von Johannes van Lier erwähnt und untersucht. Willem Pleyte, Kurator der Sammlung niederländischer Altertümer im Rijksmuseum van Oudheden in Leiden, unternahm 1874 zusammen mit dem Fotografen Jan Goedeljee eine Reise durch Drenthe und ließ dort erstmals alle Großsteingräber systematisch fotografieren. Auf Grundlage dieser Fotos fertigte er Lithografien an.[2] Conrad Leemans, Direktor des Rijksmuseums, unternahm 1877 unabhängig von Pleyte eine Reise nach Drenthe. Jan Ernst Henric Hooft van Iddekinge, der zuvor schon mit Pleyte dort gewesen war, fertigte für Leemans Pläne der Großsteingräber an. Leemans’ Bericht blieb allerdings unpubliziert.[3]

20. und 21. Jahrhundert

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Zwischen 1904 und 1906 dokumentierte der Mediziner und Amateurarchäologe Willem Johannes de Wilde alle noch erhaltenen Großsteingräber der Niederlande durch genaue Pläne, Fotografien und ausführliche Baubeschreibungen. Seine Aufzeichnungen zum Grab von Eext-Es sind allerdings verloren gegangen.[4] 1918 dokumentierte Albert Egges van Giffen die Anlage für seinen Atlas der niederländischen Großsteingräber. 1952 wurde das Grab durch van Giffen archäologisch untersucht und restauriert. Seit 1978 ist die Anlage ein Nationaldenkmal (Rijksmonument).[5] 2017 wurde die Anlage zusammen mit den anderen noch erhaltenen Großsteingräbern der Niederlande in einem Projekt der Provinz Drente und der Reichsuniversität Groningen von der Stiftung Gratama mittels Photogrammetrie in einem 3D-Atlas erfasst.[6]

Beschreibung

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Bei der Anlage handelt es sich um ein schlecht erhaltenes südsüdost-westnordwestlich orientiertes Ganggrab. Eine steinerne Umfassung konnte nicht festgestellt werden. Die Grabkammer hat eine Länge von 6,8 m und eine Breite von 2,8 m. Sie besaß ursprünglich vier Wandsteinpaare an den Langseiten, je einen Abschlussstein an den Schmalseiten und vier Decksteine. Vorhanden sind nur noch der südliche Abschlussstein, die angrenzenden drei Wandsteine der östlichen Langseite und die drei darauf ruhenden Decksteine. Einer der Decksteine weist an der Oberseite sieben Schälchen auf, von denen fünf in einer Reihe liegen.[7] Zwischen dem von Süden aus gesehen ersten und zweiten Wandstein der westlichen Langseite befand sich der Zugang zur Grabkammer. Diesem war ein Gang aus zwei Wandsteinen vorgelagert, die nicht erhalten sind. Die Standspuren der fehlenden Wand- und Gangsteine sind mit Beton ausgegossen.

Bereits van Lier fand in dem Grab mehrere Keramikgefäße, die er als „Urnen in umgekehrter Lage“ beschrieb. Von einer Kragenflasche fertigte er eine Zeichnung an.

Das Rijksmuseum van Oudheden in Leiden besitzt einige Altfunde aus dem Großsteingrab Eext-Es: Dies sind eine trichterbecherzeitliche Kragenflasche sowie ein Feuerstein-Beil und ein mittelalterlicher Keramikbecher. Bei den beiden letzten Funden ist unklar, ob sie aus dem Großsteingrab Eext-Es oder dem benachbarten Großsteingrab Eext (D13) stammen.[8]

Literatur

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  • Theo ten Anscher: Een inventarisatie van de documentatie betreffende de Nederlandse hunebedden (= R.A.A.P.-Rapport. Band 16). Stichting R.A.A.P., Amsterdam 1988 (Online).
  • Jan Albert Bakker: The Dutch Hunebedden. Megalithic Tombs of the Funnel Beaker Culture. (= International Monographs in Prehistory. Archaeological Series. Band 2). International Monographs in Prehistory, Ann Arbor 1992, ISBN 1-879621-02-9.
  • Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. From ‘Giant’s Beds’ and ‘Pillars of Hercules’ to accurate investigations. Sidestone Press, Leiden 2010, ISBN 978-90-8890-034-1, S. 208 (Onlineversion).
  • Albert Egges van Giffen: De Hunebedden in Nederland, 3 Bände. Oosthoek, Utrecht 1925.
  • Evert van Ginkel: De Hunebedden. Gids En Geschiedenis Van Nederlands Oudste Monumenten. Drents Museum, Assen 1980, ISBN 978-9070884185.
  • Evert van Ginkel, Sake Jager, Wijnand van der Sanden: Hunebedden. Monumenten van een steentijdcultuur. Uniepers, Abcoude 1999, ISBN 90-6825-202-X, S. 170.
  • Jan N. Lanting: Wat is er werkelijk bekend over Hunebed D12, respektievelijk de schreden en kompasrichtingen bij Van Lier? In: Jan N. Lanting: Kritische nabeschouwingen. Barkhuis, Groningen 2015, ISBN 978-94-91431-81-4, S. 65–88.
  • G. de Leeuw: Onze hunebedden. Gids vor Drentse hunebedden en de Trechterbekerkultuur. Flint ’Nhoes, Borger 1984.
  • Mette van de Merwe: Een zoektocht naar cup marks op de Nederlandse hunebedden. Saxion Hogeschool, Deventer 2019 (PDF; 20,4 MB).
  • Daan Raemaekers, Sander Jansen: Een papieren opgraving van hunebed D12 Eexteres. Van ganggraf naar dolmen. In: Paleo-aktueel. Band 24, 2013, S. 43–50 (Online).
  • Wijnand van der Sanden, Hans Dekker: Gids voor de hunebedden in Drenthe en Groningen. WBooks, Zwolle 2012, ISBN 978-90-400-0704-0.
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Commons: Großsteingrab Eext-Es – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Anna L. Brindley: The typochronology of TRB West Group pottery. In: Palaeohistoria. Band 28, 1986, S. 93–132 (online). Jahreszahlen korrigiert nach Moritz Mennenga: Zwischen Elbe und Ems. Die Siedlungen der Trichterbecherkultur in Nordwestdeutschland (= Frühe Monumentalität und soziale Differenzierung. Band 13). Habelt, Bonn 2017, ISBN 978-3-7749-4118-2, S. 93 (online)
  2. Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. 2010, S. 160–162.
  3. Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. 2010, S. 163–165.
  4. Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. 2010, S. 173–174.
  5. Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed: 45025 te Eext
  6. De Hunebedden in Nederland – A 3D model collection by Groningen Institute of Archealogy. In: sketchfab.com. Abgerufen am 25. März 2021.
  7. Mette van de Merwe: Een zoektocht naar cup marks op de Nederlandse hunebedden. 2019, S. 37–38.
  8. Collectiezoeker. In: rmo.nl. Abgerufen am 2. Dezember 2020.